Abwechslungsreicher grüner Beruf überzeugt mit Naturnähe und Qualifizierungschancen
Ausbildung im Wisserland: Von der Lust, Forstwirt zu werden
Mit Pflanzarbeiten in der Gemarkung Dunsenbach (Blickhauserhöhe) sind die derzeitigen Forstwirt-Azubis (einer fehlt auf dem Foto) beschäftigt: Alexandra Hombach, Aaron Vedder (von links) sowie Felix Fandel (4. von links); hier mit ihrem Ausbilder Tobias Greb (Mitte) und Revierförster Thomas Günther. Auf rund vier Hektar ehemaliger Fichtenfläche pflanzen sie 1800 Stück Roteichen, Edelkastanien, Douglasien und Küstentannen. Foto: Elmar Hering
Elmar Hering

Wissen-Schönstein. Nahezu alle Teile der Wirtschaft kämpfen mit Umwälzungen verschiedenster Art. Das gilt auch für die Forstwirtschaft. Der Wald der Zukunft wächst allerdings nicht von alleine, davon ist man bei der Hatzfeldt-Wildenburg'schen Verwaltung überzeugt.

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Notwendig sind gut ausgebildete Fachkräfte, um den Herausforderungen zu begegnen. Doch die Frage lautet: Gibt es genug junge Leute, die zum Beispiel den Beruf des Forstwirts erlernen möchten?

Für das Schönsteiner Forstunternehmen steht außer Frage, dass es sich dabei um einen äußerst attraktiven Beruf handelt. Das bestätigen auch die aktuellen Auszubildenden – mit Alexandra Hombach ist sogar erstmals eine junge Frau dabei. Ebenso wie ihr Kollege Aaron Vedder hat sie die Schule mit dem Abitur abgeschlossen und konnte somit direkt ins zweite von drei Lehrjahren einsteigen. „Es macht mir Spaß, in der Natur zu arbeiten“, beschreibt sie ihre Motivation.

Gefragt nach den Pluspunkten ihres Forstwirt-Jobs müssen sie und ihr Kollege Felix Fandel (erstes Lehrjahr) nicht lange überlegen: sehr abwechslungsreich, Bewegung an der frischen Luft, draußen sein im Rhythmus der Jahreszeiten, mitwirken an einer langfristigen Aufgabe. Aus so viel Motivation erklärt sich für Förster Thomas Günther (zuständig für das Revier Kohlschlade) auch die geringe Abbrecherquote. Nie besteht die Gefahr, dass es monoton wird – vom Pflanzen bis zur Holzernte, vom Laub- zum Nadelholz, von der Jungbestandspflege bis zum Bau von Hochsitzen für die Bejagung.

Apropos Jagd: Nach dem Credo der Hatzfeldt-Wildenburg'schen Verwaltung gehört eine gezielte Bejagung unbedingt zur Forstwirtschaft dazu.„Beides ist nahezu untrennbar miteinander verbunden“, sagt etwa Forstwirtschaftsmeister Tobias Greb. Und die Forstwirt-Azubis (ab dem zweiten Lehrjahr) nutzen freiwillig das Zusatzangebot der Berufsschule in Bad Kreuznach zur Jägerausbildung. Den mehr fachlichen Teil ihrer schulischen Ausbildung absolvieren die jungen Leute am Forstlichen Bildungszentrum in Hachenburg (beides wird als Blockunterricht erteilt).

Während das Schönsteiner Forstunternehmen in den vergangenen Jahren zumeist sechs Azubis beschäftigt hatte, sind es derzeit nur vier. „Bei den Bewerberzahlen stockt es ein wenig“, sagt Forstdirektor Franz Straubinger, „viele wissen gar nicht wie abwechslungsreich und interessant der Beruf ist.“ Ganz zu schweigen von den Qualifizierungsmöglichkeiten – bis hin zum Forststudium. Zudem zeige die Erfahrung aus den vergangenen Jahren, dass die Absolventen aufgrund ihrer Vielseitigkeit in vielerlei Berufsfeldern neue Wurzeln schlagen.

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