Schützenfest in Schönstein bot tollen Auftakt
Auftakt des Schützenfestes in Schönstein: Schlosskonzert, Fußball-EM und doppelte Hymne
Applaus für die Majestäten: Nach dem Konzert in der Schönsteiner Schlossfreiheit und vor dem festlichen Einzug ins Festzelt, in dem bis in die späten Nachtstunden beste Stimmung herrschte, defilierten König Michael III. (Menzel) und seine Königin Kerstin Landwehr durch das Spalier ihres Hofstaates.
Thomas Hoffmann

Wissen-Schönstein. Es kommt nicht oft vor, das sich zwei herausragende Ereignisse auf relativ kleinem Raum ergänzen, aber genau das war am Samstagabend im Schlossdorf Schönstein der Fall, denn zum einen feierte die Schützenbruderschaft St. Sebastianus vom Heister zu Schönstein 1402 den Beginn ihres traditionellen Schützenfestes, zum anderen kämpfte die deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer in Dortmund um den Einzug ins Viertelfinale.

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„König Fußball mischt wieder mit, wir hoffen, dass unsere Nationalmannschaft, die mal wieder unser Festprogramm durcheinanderbringt, wenigstens mit einem Sieg die Stimmung hochhält.“ Mit diesen Worten hatte Schützenmeister Mathias Groß während seiner Rede vor der Residenz von König Michael III. und seiner Königin Kerstin Landwehr am Schützenhaus auf den Abend eingestimmt.

Bereits zuvor hatte die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen unter der bewährten Leitung von Christoph Becker mit Märschen und modernen Konzertstücken für Wohlfühlatmosphäre in der Schlossfreiheit im Schloss Schönstein gesorgt. Zahlreiche Besucher (unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel und Wissens Bürgermeister Berno Neuhoff sowie Gastgeber und Protektor Nicolaus Graf von Hatzfeldt samt Familie) konnten bei (noch) herrlichem Wetter die hochwertigen Darbietungen der Musikerinnen und Musiker genießen.

Im Anschluss wurden Königspaar und Hofstaat gemeinsam mit Jungschützenkönig Maximilian Kania, Schülerprinz Ben Marciniak und Bambiniprinz Louis zur Residenz geleitet, wo Präses Pfarrer Martin Kürten die Insignien der Würde überreichte und die von ihm gestiftete „Bambinikette“ segnete: „Es ist eine wunderbare Gruppe, die die anderen mit ihrem Eifer angesteckt hat“, lobte der Pfarrer die Bambiniabteilung, die seit dem Vogelschießen am Fronleichnamstag die Schützenbruderschaft bereichert.

Zeichen der Königswürde

Wenig später wandte sich der Pfarrer mit einem weiteren Geschmeide an König Michael III.: „Mögest du mit dieser Kette unserer Bruderschaft Glanz verleihen.“ Dieser bedankte sich bei seinem Hofstaat, allen Mitgliedern der Bruderschaft und auch seinen Nachbarn für die Vorbereitungen auf das Fest und das prachtvolle Schmücken seines Hauses.

Michael III. antwortete: „Die Schützenbruderschaft existiert bereits seit vielen Hundert Jahren, und es ist mir eine Ehre, hier König sein zu dürfen“, sagte er unter dem Applaus der Gäste, die sodann unter den Klängen der Kapelle die deutsche Nationalhymne anstimmten – ebenso wie etwa eine Stunde später im Festzelt, wo ein riesiger LED-Bildschirm dafür sorgte, dass Schützen und Gäste im voll besetzten Zelt das sportliche Geschehen in Dortmund sozusagen hautnah miterleben konnten.

Das war nicht nur ein „kluger Schachzug“ der Verantwortlichen, sondern gleichsam eine Herausforderung, denn während in Schönstein gemeinsam gefiebert, gebangt und zeitweise gejubelt wurde, zwang die Dortmunder Gewitterzelle, die für eine längere Spielunterbrechung sorgte, auch in Schönstein zum Umdenken, denn nach kurzer Beratung wurde das für 23 Uhr anvisierte Höhenfeuerwerk eine halbe Stunde vorverlegt. Und während das EM-Spiel zwischen Deutschland und Dänemark in die zweite Halbzeit ging, erhellten strahlende Sterne, Kometen und andere Feuerwerkskunstwerke den Nachthimmel über dem Schlossdorf.

Draußen also ein strahlender Himmel und drinnen im Zelt glänzende Stimmung, die einen ersten Höhepunkt erreichte, als die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann in Führung ging. Der hundertfache Jubel steigerte sich noch beim späteren Tor zum 2:0-Endstand. Ein Auftakt nach Maß und Stimmung pur, und das bis nach drei Uhr am Sonntagmorgen. Denn nach dem Spiel sorgte die Band “De Pänz” für ausgelassene Feierlaune. Alles in allem also ein ebenso würdevoller wie abwechslungsreicher und erfolgreicher Beginn eines Festes, das im Schlossdorf eine lange Tradition hat und das noch bis Montagabend mit zahlreichen Höhepunkten aufwartet.

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