21 Mädchen und 12 Jungen haben ihr Zuhause auf die grüne Wiese verlegt. Wie an den strahlenden Gesichtern unschwer zu erkennen ist, macht ihnen das großen Spaß. Mit dabei Betreuer Lars Blecker und weitere 17 ehrenamtliche Betreuer und Helfer. Das diesjährige Motto der Freizeit ist wieder eine Geschichte aus dem Alten Testament: „Die Wüstenwanderung des Volkes Israel“, die dazu noch pantomimisch gestaltet wird.
Jeden Morgen wird die Geschichte weiter vorgelesen und die zehn Gebote, die Moses von Gott auf dem Berg Sinai erhalten hat, die werden quasi in die heutige Zeit transportiert. Das wichtigste Gebot ist „Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst“, so Blecker. Gemeint sei ein gutes Miteinander, das sei bei der Woche im Zeltlager besonders wichtig, und damit sei doch alles zusammengefasst, alles gesagt.
Aufräumen nach dem Frühstück
Nach dem Frühstück heißt es aufräumen. „Das ist jeden Morgen so“, erzählt Blecker, der gemeinsam mit dem Team dafür sorgt, dass alles glatt läuft. Die Zeltordnung ist wichtig und wird täglich kontrolliert. Am Ende der Freizeit wird durch eine Jury das ordentlichste Zelt mit einem Preis belohnt. Kein Wunder also, dass alle zur Höchstform auflaufen und erregte Kommandos wie „Jetzt stell den Koffer doch mal hinten in die Ecke“, zu hören sind.
Bei der Ankunft am vergangenen Samstag wurden erst einmal Waffeln gebacken, dafür sorgten die Eltern der Kinder. Die anschließende Wasserschlacht mittels Gartenschlauch, Eimern und Ballonbomben sorgte für größten Spaß, gegenseitiges Kennenlernen und willkommene Abkühlung.
Bei einer Nachtwanderung galt es, verschiedene Aufgaben zu erledigen, zum Beispiel einen besonders langen Gegenstand mitzubringen. Das große Blatt, das ebenfalls gesucht wurde, sorgte für Erstaunen, so riesig war es. Die Kinder versicherten glaubhaft, es stamme aus keinem privaten Garten, sondern das sehenswerte Exemplar hätten sie im Wald gefunden. Den Lagerlauf mit neun Stationen, darunter Crosslauf, ein Bild malen, Wasser transportieren und kostümiert eine Szene aufführen, den absolvierten alle mit Bravour. Überhaupt ist Langeweile ein Fremdwort. So gab es Dienstagnachmittag eine Olympiade mit Weitwurf, Parcours, Seilspringen, Sachen merken, Bierdeckel flippen und als ganz besondere Disziplin, den Kopf möglichst lange unter Wasser zu halten.
Fahne wird bewacht
Das Bewachen der Jungschar-Fahne, die hoch über dem Platz schwebt, ist eine der wichtigsten Aufgaben überhaupt. Bisher hat sie noch jedem feindlichen Angriff standgehalten, wenn es auch schon mal kurz vor knapp war, wie die Betreuer erzählen. Den Jugendlichen, die Montagabend mit Pulver-Feuerlöschern alles einnebelten, gelang das Entwenden jedenfalls nicht, und dem Angriff der Väter hielt die Fahne, zur größten Freude ihrer Sprösslinge, ebenfalls stand.
Das Küchenteam, zu dem auch Birgit Blecker, Lars Bleckers Mutter, seit Jahren als Köchin gehört, stopfte die hungrigen Mäuler am Dienstagmittag mit Kartoffelpüree, Bratwurst, Erbsen und Möhren. Überhaupt ist die ganze Familie Blecker, darunter die Kinder Bruno, Fritz und die fünfjährige Elise, die allerdings nur mal probeweise für eine Nacht, mit von der Partie.
Höhepunkt und fester Bestandteil des Lagers ist mittlerweile der „Döner-Abend“. Die Ankündigung, dass Udo Blecker, der Vater von Lars Blecker, am Abend mithilfe seines selbst konstruierten Drehspießes Döner für alle zubereiten würde, sorgte für größten Jubel – nicht nur bei den Kindern.