In einem Moment hat man noch munter telefoniert, im nächsten ist die Verbindung abgebrochen: Die Situation dürfte den meisten Menschen im AK-Land vertraut sein, denn in der Mobilfunkversorgung gibt es nach wie vor Lücken. Erfasst werden sollen die Funklöcher nun mit einer bundesweiten Mobilfunkmesswoche vom 26. Mai bis zum 1. Juni. Per App kann sich jeder daran beteiligen.
Auf diese Initiative macht auch die Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen aufmerksam, „denn eine stabile Mobilfunkverbindung ist längst unverzichtbar, im Privatleben wie in der Wirtschaft“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Netzverfügbarkeit entscheide darüber, ob Navigation funktioniert, Nachrichten gesendet werden können oder wichtige Anrufe, wie zum Beispiel Notrufe, durchkommen.
Mit der ersten bundesweiten Mobilfunkmesswoche sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich zu beteiligen und ihr Netz zu checken. Mit der Aktion werde ein wichtiges Vorhaben der neuen Bundesregierung umgesetzt: Künftig soll die Netzqualität verstärkt anhand des tatsächlichen Nutzererlebnisses beurteilt werden. Genau das macht die Mobilfunk-Messwoche sichtbar.
Abdeckung mit 5G: Kreis Altenkirchen gilt als unterversorgt
Die für die Region bislang bekannten Werte lassen bereits Handlungsbedarf erahnen: So sind im Kreis Altenkirchen 89,33 Prozent der Fläche mit 5G versorgt, wie Joschka Hassel von der Wirtschaftsförderung auf Anfrage mitteilt. Im Vergleich zum Land Rheinland-Pfalz (90,56 Prozent) sowie dem gesamten Bundesgebiet (93,85 Prozent) sei das AK-Land damit unterversorgt. Noch ernüchternder sind die Werte für einzelne Gemeinden, wobei Friesenhagen im dünn besiedelten Wildenburger Land mit 37,96 Prozent das klare Schlusslicht bildet. Immerhin gibt es laut Hassel aber auch 46 Ortsgemeinden im Kreis, in denen die Versorgung bei 100 Prozent liegt, darunter zum Beispiel Hamm oder Willroth. Auf einen deutlich besseren Wert kommt im Vergleich der Westerwaldkreis, für dessen Gesamtfläche die 5G-Netzabdeckung bei 96,51 Prozent und damit über dem Bundesdurchschnitt liegt. Das teilt die Bundesnetzagentur auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Negative Auswirkungen für die schlechter versorgten Gebiete sind beispielsweise in der Landwirtschaft spürbar, wenn Smart-Farming-Anwendungen nicht nutzbar sind, was zu geringerer Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe führt. Die Mobilfunkmesswoche sieht Wirtschaftsförderer Hassel als „super Instrument“, um weiße Flecken in der Versorgung ausfindig zu machen und den Status quo zu erfassen. „ Neben einer Aufstellung bestehender weißer Flecken, ist durch die Anzahl der Messungen auch klar erkennbar, welche weißen Flecken stärker frequentiert sind und dadurch ein zeitiger Ausbau sinnvoll wäre“, erklärt Hassel weiter. Vorausgesetzt seien eine ausreichende Beteiligung der Bürger und eine Umsetzung der Qualitätsverbesserung durch die Netzbetreiber. Im vergangenen Jahr war die Mobilfunkmesswoche erstmals auf Landesebene in Rheinland-Pfalz ausgerufen worden. Nun findet sie erstmals bundesweit statt.
So kann man bei der Messwoche mitmachen
Die App der Bundesnetzagentur zur Breitbandmessung ist kostenlos für Android und iOS in den App-Stores verfügbar. Nach dem Download kann die Messung sofort gestartet werden. Die intuitive Bedienung ermöglicht eine einfache Erfassung der aktuellen Netzverfügbarkeit. Weitere Informationen und Erklärvideos sind unter www.check-dein-netz.de zu finden.