Antrag im Stadtrat: Auf dem EAW-Gelände sollen Park-, Spiel- und Veranstaltungsflächen berücksichtigt werden
Antrag im Stadtrat: FDP fordert mehr Grün im künftigen Innenstadtquartier in Betzdorf
Nicht nur Gebäude, auch eine „grüne Infrastruktur“ – das wünscht sich die FDP für Betzdorfs neues Stadtviertel auf dem EAW-Gelände.
Daniel Weber

In Betzdorf schreiten die Planungen für das künftige Innenstadtquartier auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks (EAW) weiter voran. Das Großprojekt wird am kommenden Dienstag, 5. Juli, erneut auch Thema im Stadtrat sein, der ab 17 Uhr in der Stadthalle tagt. Dann nämlich geht es um einen Antrag der FDP-Fraktion.

Nicht nur Gebäude, auch eine „grüne Infrastruktur“ – das wünscht sich die FDP für Betzdorfs neues Stadtviertel auf dem EAW-Gelände.
Daniel Weber

Darin zeigen sich die Liberalen einerseits zwar erfreut über die Entwicklung bei diesem für Betzdorf „bedeutenden und städtebaulich prägenden Projekt“, merken zugleich aber kritisch an, „dass in der aktuell vorliegenden Planung keine Grünflächen, Aufenthaltsflächen, Spielplätze oder sonstige Spazier- und Verweilflächen eingeplant sind“. Die Investoren Marcel Kremer und Peter Merz, die in dem FDP-Antrag grundsätzlich gelobt werden, hätten darauf hingewiesen, dass eine Planung solcher Flächen aufgrund der vorherrschenden Gegebenheiten (Bodenversiegelung, Gewässerschutz) nicht möglich sei.

Nach Ansicht der Liberalen ist diese Aussage jedoch nicht zufriedenstellend. „Es werden zahlreiche unversiegelte Flächen mit neuer Bebauung beplant, also muss auch die Möglichkeit gegeben sein, Grünflächen zu schaffen“, heißt es im Schreiben von FDP-Sprecher Florian Baldus an Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer und die anderen Fraktionsvorsitzenden.

Diese sogenannte grüne Infrastruktur, bestehend etwa aus Grünflächen, Parkanlagen, Spielbereichen, Kleingärten und Siedlungsgrün sei „ein städtebaulich elementarer Bestandteil und bei der Neugründung eines Stadtteils oder Quartiers nicht wegzudiskutieren“. Man werde das neue EAW-Gelände nur dann zu einem Wohlfühl- und Verweilort für Bewohner und Besucher machen, „wenn wir neben attraktiven Angeboten in der ‚grauen Infrastruktur‘ (Gebäude) auch attraktive Angebote im Außenbereich schaffen“.

Mehr Aufenthaltsqualität gefordert

Weiter heißt es: Zwar sei in der Planung eine durchgehende Dachbegrünung der Neubauten zur CO2-Einsparung und Gebäudeklimatisierung berücksichtigt, dies trage allerdings nicht zur allgemeinen Aufenthaltsqualität bei. „Das neue Quartier soll auf die Menschen einladend wirkend. Man soll sich hier wohlfühlen und gerne aufhalten“, fordert die FDP.

„Es muss also Raum für Aktivitäten im Außenbereich geschaffen werden, gerade für die Bewohner des Seniorenheims oder des Betreuten Wohnens.“ Aber auch für das „junge urbane“ Wohnen für Familien im Bereich der Wohnhausplanung sowie für das studentische Wohnen seien Freiflächen und Spielbereiche zur Entfaltung unabdingbar. Hierfür müsse gegebenenfalls sogar die Anzahl der geplanten Gebäude verringert werden.

Zudem vermisst die FDP in der bisherigen Konzeption eine Veranstaltungsfläche für Märkte, Vereine, Kunst und Kultur, hält eine solche auch in den historischen EAW-Hallen für denkbar. Dort sind bekanntlich bis dato 200 überdachte Autostellplätze vorgesehen.

Im öffentlichen Teil der Sitzung beschäftigt sich der Stadtrat außerdem unter anderem mit dem Erlass einer neuen Stellplatzsatzung, der Auftragsvergabe für den Umbau des Rasenspielfeldes im Bühlstadion in einen Kunstrasen, mit der Annahme einer Zuwendung für die geplante Sanierung der Kita Blumenwiese in Bruche, ferner mit der Widmung einer ganzen Reihe von Straßen sowie mit diversen Bauantragsangelegenheiten.

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