
Mit Unterstützung der Westerwald-Touristik (Montabaur) sowie der Kreisverwaltung Altenkirchen (Westerwald-Sieg-Tourismus) und des GeoParks Westerwald-Lahn-Taunus soll das Handlungsfeld „Tradition und Heimat entdecken“ am Beispiel des Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen modern aufbereiten und gebündelt werden. So wollen die Partner gemeinsam Angebote und Erlebnisse für Gäste und Einwohner schaffen. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Verbandsgemeindeverwaltung hervor.
Ein möglicher neuer Raiffeisenturm in Heupelzen könne als ein Ankerpunkt für das „immaterielle Kulturerbe der Menschheit“, die Genossenschaftsidee und auch für die Gebietskulisse des Geoparks stehen, heißt es. Zu einem touristischen Meinungsaustausch trafen sich jetzt im Dorfgemeinschaftshaus in Heupelzen Vertreter des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums, der Westerwald-Touristik (Montabaur), des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus (Solms), des Planungsbüro Eul (Nauort), der Verbandsgemeinde Hamm, mit Bürgermeister Fred Jüngerich und seinem Ersten Beigeordneten Rolf Schmidt-Markoski sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, Ortsbürgermeister Rainer Düngen und Beigeordneter Dirk Weigand (Ortsgemeinde Heupelzen) und schließlich Ortsbürgermeister Sven Merzhäuser (Ortsgemeinde Birkenbeul).
Erlebnis im Vordergrund
Diplom-Ingenieur Christoph Eul und Michael Volkwein vom Geopark machten in einer Präsentation deutlich, dass bei einem eventuellen Neubau des Raiffeisenturms das Erlebnis im Vordergrund stehen sollte. Die beiden musealen Einrichtung in Hamm und Flammersfeld würden als Zielgruppe weitgehend ein fachlich interessiertes Publikum ansprechen, der neue Raiffeisenturm solle künftig die Menschen über einen erlebnispädagogischen Ansatz mit dem Genossenschaftsgründer in Berührung bringen.
Nach den Vorstellungen der Planer soll der neue Raiffeisenturm als erster interaktiver Geopunkt in das Netzwerk des Geoparks integriert werden. Durch die dauerhafte Begehbarkeit, den Einsatz interaktiver und multimedialer Elemente sowie die Entwicklung zu einem Ort des Bildungstourismus (außerschulischer Lernort) werde es erstmals möglich, einen Geopunkt ohne professionelle Besetzung zu betreiben. Unisono begrüßten Katrin Cramer (Westerwald-Touristik) und Jennifer Siebert (Regionalentwicklung Kreis Altenkirchen) die vorgestellten Ideen und bekräftigten die Übereinstimmung mit der Tourismusstrategie Westerwald 2025+. Die bisher lokale Attraktion Raiffeisen soll zu einem überregional vermarktbaren Produkt entwickelt werden.
Fördermöglichkeiten spielen eine Rolle
Die Vertreter des Wirtschaftsministeriums begrüßten den digitalen Ansatz zum Thema Raiffeisen mit einer „24-Stunden-Erlebbarkeit“, machten aber auch deutlich, dass bei einem Neubau als interaktiver Raiffeisenturm die Steigerung der Wertschöpfung und der Mehrwert für die Region verdeutlicht werden müsse. Ziel der Gesprächsrunde war es, den Vertretern des Wirtschaftsministeriums die touristischen Ideen rund um einen möglichen Neubau des Raiffeisenturms vorzustellen. Auch eventuelle Fördermöglichkeiten spielten bei der Besprechung eine Rolle.
Der Aussichtsturm steht in der Trägerschaft der Ortsgemeinde Heupelzen. Bürgermeister Fred Jüngerich und Ortsbürgermeister Rainer Düngen machten deutlich, dass ohne Fördermittel, aus welchem Topf auch immer, von der Ortsgemeinde Heupelzen nicht allein das touristische Projekt geschultert werden könne. Nach groben Kostenschätzungen fallen für den Abriss des alten und den Neubau des Raiffeisenturms rund 1,2 Millionen Euro an, und für die thematische Produktentwicklung und die Umsetzung von interaktiven Elementen wird von Planungsbüro und Geopark ein Kostenrahmen von 150.000 bis 200.000 Euro empfohlen. In einem nächsten Schritt soll nun dem Wirtschaftsministerium eine konkrete Konzeption mit Kostenschätzung zur Auslotung von Fördermöglichkeiten vorgestellt werden.