Ampelparteien büßen sechs Mandate ein
Altenkirchen-Flammersfeld: AfD holt aus dem Stand sieben Sitze im neuen VG-Rat
img_5754-2
Fast jeder sechste Wähler in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld gab der AfD seine Stimme. Foto: Markus Kratzer
Markus Kratzer

Da haben die Wähler den Rat der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld aber mächtig aufgemischt: Auf Anhieb ist die AfD auf einen Stimmenanteil von 17,5 Prozent gekommen. Damit rücken die „Blauen“ als drittstärkste Fraktion erstmals in das oberste VG-Gremium ein.

Zwischen Helmeroth und Willroth, zwischen Kircheib und Berod lag die Wahlbeteiligung bei 62,9 Prozent. Mehr als ein Drittel aller Wahlberechtigten hat also darauf verzichtet, von seinem demokratischen Stimmrecht Gebrauch zu machen – aus welchen Gründen auch immer. Und von denjenigen erwachsenen Bürgern, die zur Wahlurne gingen oder sich bereits vorab für die Briefwahl entschieden hatten, machte fast jeder Sechste sein Kreuzchen bei der AfD. Das deckt sich in weiten Teilen mit dem Ergebnis auf höheren Ebenen dieser Europa- und Kommunalwahl. Es dürfte spannend werden, zu sehen, wie sich das Zusammenspiel der gewählten Vertreter im Rat der großen Verbandsgemeinde entwickelt – und das betrifft bestimmt nicht nur die Sitzordnung im Altenkirchener Rathaus.

Wie in den vergangenen fünf Jahren umfasst der Verbandsgemeinderat Altenkirchen-Flammersfeld insgesamt 40 Sitze. Als im Mai 2019 gewählt wurde, also noch vor der Fusion, verteilten sich diese Sitze auf die Mandatsträger von fünf Fraktionen – jetzt sind es sechs. Nach wie vor kommen die Christdemokraten auf 13 Sitze, gefolgt von der SPD (9 Sitze), AfD (7 Sitze), FWG (5 Sitze), Bündnisgrüne (4 Sitze) und FDP (2 Sitze).

Mit einem Ergebnis von 32,8 Prozent liegt die CDU knapp über ihrer 2019er-Marke, während die SPD in der Wählergunst von 26,7 auf 20,8 Prozent absinkt. Mit 13,1 Prozent kommt die FWG ebenfalls nicht an ihr gutes Ergebnis von 2019 heran (damals 14,9 Prozent). Am deutlichsten mussten die Grünen Federn lassen, ihr Anteil beträgt noch 10,7 Prozent (vor fünf Jahren waren es 18,2 Prozent). Auch bei der FDP fällt der Stimmenanteil geringer aus (aktuell 5,1 Prozent gegenüber 7,9 Prozent bei der Wahl vor fünf Jahren).

Hier die gewählten Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Parteien und Wählergruppen für den kommenden Rat der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld:

Für die CDU: Torsten Löhr, Rolf Schmidt-Markoski, Dagmar Hassel, Thomas Seger, Thomas Schmidt, Jutta Rosenstein, Markus Trepper, Margot Sander, Ralf Hassel, Winfried Oster, Thomas Gehlen, Kristianna Becker und Friedhelm Lorscheid.

Für die SPD: Frank Bettgenhäuser, Daniela Hillmer-Spahr, Rainer Düngen, Petra Eul-Orthen, Dieter Reifenhäuser, Ralf Schwarzbach, Iris Asbach, Katja Schütz und Jens Gibhardt.

Für die AfD: Stephanie Bärhausen, Angy Wagner, Uwe Maria Wagner, Alexander Bärhausen, Kenan Selvi, Frank Stahl und Dirk Erben.

Für die FWG: Jörg Gerharz, Manfred Berger, Dirk Euteneuer, Klaus-Dieter Adrian und Michael Liedigk.

Für Bündnis'90/Die Grünen: Susanne Kramer, Uwe Jungbluth, Jürgen Salowsky und Hans-Werner Becker.

Für die FDP: Christian Chahem und Johannes Noll.

Dank des Kumulierens und Panaschierens hat Iris Asbach unter den gewählten Mandatsträgern den größten Sprung nach oben gemacht – der Wählerwille spülte sie auf der SPD-Liste von Platz 23 auf die siebte Position. Auch ganz gut „geklettert“, nämlich um jeweils vier Listenplätze, sind Ralf Hassel (CDU, von 13 auf 9), Susanne Kramer (Grüne, von 5 auf 1) und Dirk Erben (AfD, von 11 auf 7). Nach der Kommunalwahl lässt sich die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld nicht viel Zeit, um mit dem neu gewählten Rat an den Start zu gehen: Laut Auskunft aus dem Rathaus ist die konstituierende Sitzung für Donnerstag, 11. Juli, geplant.

Top-News aus der Region