„Alsdorf Ojojo“ – sehnsüchtig hatten die Närrinen und Narren die Große Sitzung des Karnevalsvereins Alsdorf erwartet. Kurzerhand verwandelte sich nun die Turnhalle wieder zur Narhalla. Ein abwechslungsreiches Programm mit Showtanz, Garden und Büttenreden sorgte für beste Stimmung und DJ Basti für die musikalische und lichttechnische Gestaltung. Thomas Koch übernahm die Begrüßung und wies eindringlich darauf hin, dass dringend Unterstützung beim Hallenauf- und -abbau nötig sei, damit die Veranstaltung auch in den nächsten Jahren noch gewährleistet sei.
Unter den Klängen von Udo Jürgens großem Hit „Griechischer Wein“ kam der Sitzungspräsident Mark Georg, mit seinem schmucken Damenelferrat, direkt vom Olymp herabgestiegen, in die Halle einmarschiert. Georg zählte berühmte Griechen auf, darunter den guten alten Ouzo und prostete den Anwesenden zu:“ Jámas“. Dann eröffnete er die Sitzung mit: „Kalimera Alsdorf, Kalispera Grünebach und Kalinichta Betzdorf.“

Die Showtanzgruppe Inmotion aus Ingelbach setzte sogleich mit viel Temperament und wahnsinnigen Hebefiguren den ersten Glanzpunkt des Abends unter dem Motto „Es wird magisch“. Die Jugendtanzgruppe des VfL Dermbach, die „Hammer-Girls“, zeigte als Handwerkertruppe den Gästen, wo der Hammer hängt, und bot im wahrsten Sinne des Wortes einen Hammerauftritt. Der 78-jährige Albert Frei überzeugte als „Albert, der Ältere“ mit schrägem Humor und Wortwitz. Seit Sommer hat er an seiner Rede geschrieben und nahm sich darin auch selbst aufs Korn. Die Sportfreunde Herdorf zeigten einen super gelungenen Tanz-Auftritt, wie auch der „24 and more“ (VfL Dermbach) mit dem Showtanz „Küss den Frosch“. Präsident Georg war hin- und hergerissen: „Bei so vielen süßen Fröschen, da mag man doch gerne der Frosch sein.“
Carina Kirchhoff, Christine Saßmann und Kathi Pfeifer sorgten für Lacher als Penner und Vermögensberaterin mit Geschäftsideen. Die beiden Weinkenner (der ist im Abgang etwas bissig) konnten der Geschäftsidee der Vermögensverwalterin nach einigem Zureden tatsächlich etwas abgewinnen. Die selbst ernannten, ehemaligen Staatsdiener fristen jetzt ihr sorgenfreies Dasein zum Wohl des Volkes und zu seiner Erleichterung. Sie verrichten eine Arbeit, die nur auf Existenz beruht – was heißt: Sie sind ab sofort als Klomänner tätig. Die vielen verschiedenen Tanzauftritte können nicht genügend gewürdigt werden und waren sämtlich professionell. Ein Beispiel? „Dia de los Muertos“ – damit hatte die Tanzgruppe Alsdorf die Nase vorne und wurde frenetisch gefeiert.

Nach der Pause ging es energiegeladen weiter mit den Strolchen des Katholischen Knappenvereins Herdorf, die schon seit vielen Jahren beim Alsdorfer Karneval auftreten. Schlag auf Schlag folgte ein Höhepunkt dem nächsten. Die Mixed Emotions aus Bad Marienberg und die Jumbos aus Herdorf sorgten für tolle Stimmung, ebenso wie Thomas Greb als Chantal.
Carmen Neuls erzählte als begnadete Büttenrednerin von ihrer Kur und dem Schwimmunterricht, die ihr den Namen „Anakonda des Westerwalds“ eingebracht haben: „Von Freude wurde ich übermannt, eine Fastenkur am Nordseestand. Dann kam der Brief, es ist nicht wahr – Siegerland im Februar.“ Der erste Abend im Stuhlkreis zwecks Vorstellrunde sowie ihre Erlebnisse mit Glaubersalz, pH-Wert im Urin, aber auch Zumba im Tiger-Tanktop, welches sie unter ihrem Sportanzug trug und humorvoll zeigte, brachten den Saal zum Toben.

Zwischen den einzelnen Auftritten wurde eine überraschte Marlene Kraft auf die Bühne gebeten. Zehn Jahre hatte sie im Vorstand mitgearbeitet und jahrelang gemeinsam mit den Müttern den Kinderkarneval organisiert. Für diesen Einsatz bedankte sich der Verein mit einem Präsent und die Anwesenden mit einem dreifachen „Alsdorf Ojojo“.