Auch in der Diskussion um die digitale Handelsplattform Wäller Markt haben sich die Genossen positioniert. Bei dem in den letzten Wochen öffentlich diskutierten Thema sieht die SPD mehr Chancen als Risiken und unterstützt einen geplanten Beschluss des Kreistages. Demnach würde der Kreis Altenkirchen das Projekt einer regionalen Online-Marketing-Plattform mit eigener Lieferlogistik begrüßen. Die Wirtschaftsförderung des Kreises und die eigens für das Thema Regionalmarketing gegründete „Wir-Westerwälder-AöR“ der drei Landkreise Westerwald, Neuwied und Altenkirchen sollen den Wäller Markt weiterhin unterstützen. Bedeutsam sei in diesem Zusammenhang, dass über diese Unterstützung hinaus auf den Kreis keine Kosten zukämen. Bernd Becker hat sich für die Fraktion in das Thema eingearbeitet und kommt zu diesem Ergebnis: „Wir haben die möglicherweise letzte Chance, unseren Einzelhandel davor zu bewahren, endgültig von den Amazons dieser Welt aufgefressen zu werden. Wenn wir in fünf Jahren feststellen müssen, dass es nicht gelungen ist, ist das natürlich schlecht. Aber wenn wir jetzt die Chance liegen lassen, werden wir es nie wissen und vielleicht anderen Regionen dabei zuschauen, wie sie sich wenigstens ein kleines Stück aus der Dominanz internationaler Steuervermeider befreien“, so sein Argument. Es gehe am Ende nicht nur um die Existenz der Einzelhändler, sondern um Leerstände in Städten und Dörfern, regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze und regionale Steuerkraft, stellt die Fraktion fest.
Zu Beginn der Sitzung hatte die gesamte Fraktion, allen voran der Kreisbeigeordnete Klaus Schneider, ihrem Vorsitzenden Andreas Hundhausen zum Sieg bei der Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Kirchen gratuliert. „Wir haben mit einem guten Ergebnis gerechnet, dass es aber über 60 Prozent werden würden, ist absolut respektabel und zeigt, dass die Menschen Deine Qualitäten erkannt haben“, so Schneider.