Im Verband treten siefür mehr Radwege und Sicherheit in Altenkirchen in Pedale
Als „Critical Mass“ in Altenkirchen unterwegs: Radler machen gemeinsam Anliegen sichtbar
Als „Critical Mass“ will eine Gruppe von Radfahrern ihrer Forderung nach besseren Radwegen in Altenkirchen und Umgebung Ausdruck verleihen. Am Freitag waren sie im Verband in der Kreisstadt unterwegs. Foto: Emily Roos
Emily Roos

Altenkirchen. „Fahrrad For Future“ – so lautet das Motto der Critical Mass in Altenkirchen. Wie in anderen Städten schließt sich dabei eine Gruppe Fahrradfahrer zu der namensgebenden „Kritischen Masse“ (siehe Kasten) zusammen, die anschließend in einem Verband durch Altenkirchen fährt und dabei bewusst die Straßen nutzt. So sollen Radfahrer im Straßenverkehr sichtbarer werden.

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Forderungen der Aktivisten: bessere Radwege und dadurch mehr Sicherheit für Radfahrer. Schließlich werde zum Klimaschutz beigetragen, wenn, so erhoffen es sich die Teilnehmer der Critical Mass, das Fahrrad als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer akzeptiert und so eine echte Alternative zum Auto wird. „Auch im Westerwald ist das Fahrrad ein zu respektierender Teil des Straßenverkehrs – doch wir fühlen uns nicht sicher“, sind die Teilnehmer einig.

Mit diesen Wünschen und Forderungen nach Sichtbarkeit, Sicherheit und mehr Klimaschutz trafen sich am vergangenen Freitag 22 Fahrradfahrer an der Glockenspitze, um von da aus in einem Verband durch Altenkirchen zu fahren. Beendet wurde die Altenkirchener Critical Mass am Marktplatz in der Wilhelmsstraße. Aufgerufen zu dieser Aktion hat Hans Kneilmann, doch als Demonstration sehen es die Teilnehmenden nicht – es sei mehr eine „Spazierfahrt unter Freunden“, jeder sei für sich selbst verantwortlich und so sollen andere Verkehrsteilnehmer die Radfahrer eher beachten.

Motivation der meisten war, dass sie sich auf den Straßen in und um Altenkirchen nicht sicher fühlen. Es gebe keine sicheren Radwege, an vielen Stellen existierten gar keine. „Wir sind die Radler, die einen sicheren Weg suchen“, sagte einer der Teilnehmenden. Die Bundesregierung lege Wert darauf, dass Städte vermehrt Radwege bauen und so für ein sicheres, weitläufiges Netz an Radstrecken sorgen – jedoch hänge dies vom Bedarf ab. Was Bedarf genau bedeutet, hänge wiederum von der Situation in der jeweiligen Stadt ab.

Dies bemängelt Initiator Kneilmann: In Altenkirchen und Umgebung sei gerade deshalb kaum Bedarf festzustellen, weil die Straßenverhältnisse zu unsicher seien. Ein Teufelskreis, denn wenn sich die Radfahrer nicht trauen können, das Fahrrad als Verkehrsmittel auf den Straßen zu nutzen, wird kein Bedarf erkannt – und die Radwege deswegen nicht sicherer gemacht. Dies versuchen die Teilnehmer der Critical Mass zu ändern, indem sie das Auftreten im Verband nutzen, um sich selbst und ihr Anliegen sichtbarerer zu machen.

Wann ist Kritische Masse erreicht und was darf sie?

Mehr als 15 Radler dürfen laut Paragraf 27 der Straßenverkehrsordnung einen geschlossenen Verband bilden und zu zweit nebeneinander fahren. Rechtlich gesehen gilt jeder Verband als ein einziges langes Fahrzeug. Wenn das erste Fahrrad eine Ampel bei Grün passiert hat, darf der Rest der Gruppe ebenfalls durchfahren, auch bei Gelb oder Rot. Fährt das erste Fahrrad unter Beachtung der Vorfahrtsregeln in eine Kreuzung ein, dürfen ihm alle anderen folgen, auch wenn inzwischen vorfahrtsberechtigte Fahrzeuge erscheinen. Quelle: Wikipedia

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