Großes Staunen rief Wolfgang Borrmann, der mit seiner Familie im Windecker Land eine Alpakafarm betreibt, hervor, als er und eine Pflegerin mit Eldorado und Lamborghini das Restaurant des Altenheims betraten. Borrmann führte die rund einen Meter großen Tiere von Tisch zu Tisch. „Es kommen so schnell keine Alpakas mehr. Deshalb heißt es, jetzt schnell fühlen.“ Wenige der 20 anwesenden Senioren mussten überzeugt werden, Eldorado und Lamborghini zu streicheln.
Vollends war das Eis gebrochen, als sich Eldorado auf den Boden legte. Das mache das Tier lediglich, wenn es sich wohl fühle, so Borrmann. Weiteren Streicheleinheiten stand nichts mehr im Wege. Eine Bewohnerin schwärmte förmlich, als sie das Alpaka streicheln durfte und sagte: „Du bist so schön. Ich möchte dich richtig umarmen.“ Die beiden Tiere zeigten sich dabei handzahm und den Senioren gegenüber aufgeschlossen. Beachten mussten die Bewohner lediglich, nicht erst den Kopf anzufassen, Stichwort Fluchttiere. Vermeintliche Berührungsängste waren schnell abgebaut. Schon bald sollten im Restaurant viele lachende Gesichter zu sehen sein.
Die domestizierte Kamelart, die aus den Anden stammt, geben die beste Wolle, die man scheren kann, erklärte Borrmann, während er Eldorado und Lamborghini von Tisch zu Tisch führte. Und ihr Fell bietet ihm zufolge weitere Vorteile: Es ist antibakteriell und damit keine Gefahr für Allergiker. Außerdem gleicht es die Außentemperatur aus. Wer sich in Alpaka-Fell lümmelt, dem ist also nie zu kalt oder zu warm. Wie Borrmann veranschaulichte, wird jährlich Mitte April geschoren. Rund 14 Zentimeter müssen dann runter. Derzeit, in der kalten Jahreszeit, ist es rund die Hälfte an Wolle.
Auch Liebhaber von Popcorn kommen auf ihre Kosten bei einer Begegnung mit Pakas, wie man im Restaurant des Altenheims riechen konnte: Sie verstromen nämlich einen nussigen Duft, der stark an Puffmais erinnert.
Schauwerte gab es, als Borrmann, den Senioren das Gebiss eines Alpakas veranschaulichte. Das unterscheidet sich nämlich erheblich vom Menschen. Im Unterkiefer finden sich vier Schneidezähne und im Oberkiefer eine Kauplatte.
Als Eldorado und Lamborghini wieder aus dem Restaurant herausgeführt wurden, hinterließen sie 20 glückliche ältere Menschen, die sich noch lange an diesen besonderen Besuch erinnern werden.