Liebe auf den ersten Blick. Ein tiefer Blick in die großen Augen eines Alpakas und schon ist es um die meisten Besucher auf Hof Erlenbruch geschehen. Idyllisch gelegen, eingebettet in sanfte Hügel und grüne Wiesen, liegt der zweieinhalb Hektar umfassende Alpaka-Hof Erlenbruch von Benedikt und Michael Kappenstein im Wildenburger Land, in der Nähe von Friesenhagen.
Benedikt Kappenstein ist auf einem Bauernhof in Friesenhagen aufgewachsen, hat schon immer mit Tieren zu tun gehabt. Vor 15 Jahren entschloss er sich, den Hof zu erwerben, der zum damaligen Zeitpunkt bereits 42 Jahre lang leer stand. Obwohl der auf den ersten Blick wenig einladend wirkte, sah er das Potenzial und beschloss, den Hof und die dazugehörenden Ländereien zu kaufen. Mit viel Eigeninitiative und harter Arbeit verwandelte er das alte Gemäuer in ein charmantes Zuhause, sanierte ein Jahr lang das Haupthaus, den Rest in den Jahren danach und baute die schmucke Ferienwohnung Alpakablick aus. Eine riesige Herausforderung, die Nebengebäude waren vollgestellt mit Holz, Steinen, Dachziegeln, Duschtassen, eigentlich praktisch mit allem was man irgendwann vielleicht einmal hätte brauchen können. Seit 2017 wohnen Benedikt und Michael Kappenstein mit ihrem Pflegesohn auf dem Hof.

Erst später, als Benedikt und Michael Kappenstein Tiere zum Flächenbeweiden suchten, kam ihnen die Idee mit den Alpakas, „weil wir die Tiere so witzig fanden“. Was eigentlich nur als Hobby gedacht war, entwickelte sich nach und nach zu einem kleinen Unternehmen. Das Paar hat sich mit ihrer Alpaka-Zucht einen Namen gemacht. Ihre Tiere sind gesund, gepflegt und haben ein liebevolles Zuhause. Alle Tiere gehen tagsüber auf die Weide. Heute lebt auf dem Hof ein Grundbestand von rund 40 Tieren. Im letzten Jahr wurden über 15 Fohlen geboren, die ein halbes Jahr bei der Mutter bleiben, bevor man anfangen kann, sie abzugeben.
Der momentane Liebling ist „Flaschenkind“ Portefino – putzig anzusehen und noch ganz neugierig. Die Mama hatte einen Städtenamen, weshalb alle Nachkommen ebenfalls entsprechend benannt sind. Der Star ist Alpaka Leovin aus der Schweiz mit wunderschönem buntem Fell. Auf den Alpaka-Shows, die Kappensteins mit den Tieren besuchen, beurteilt ein Richter die Tiere nach ihrer Qualität. Leovin ist in der Farbklasse Europas erfolgreichster Hengst.

Hof Erlenbruch investierte von Anfang an in führende Genetik. Durch die Zusammenarbeit mit führenden Züchtern im Ausland wie auch in Deutschland ist es möglich geworden, auf dem Hof einige Alpakas mit besten Genen aus Australien, Neuseeland, Peru, Kanada, Schweiz und Deutschland zu halten. Zwei Sorten Alpakas gibt es: Huacaya und Suri. Auf Kappensteins Hof leben Erstere. Deren Wollfasern sind gewellt und wachsen in Bündeln, während Suri-Fasern gerade sind und in Locken wachsen. „Die Suris sehen aus, als hätte man ihnen einen Fransenteppich übergeworfen“, so Kappenstein.
Im Frühjahr wird in der Regel geschoren, das übernimmt Benedikt Kappenstein selbst, schert dazu auch noch extern Alpakas. Zweimal hat er zu diesem Zweck einen Scherkurs speziell für Alpakas absolviert: „Das kann man nicht so einfach lernen, das ist schon ganz speziell. Alpakas mögen grundsätzlich keinen Körperkontakt, da ist es von Vorteil, dass sie mich kennen, da sind sie viel ruhiger.“ Grundsätzlich geht deutlich aus dem Gespräch mit Benedikt und Michael Kappenstein hervor, wie bemüht sie sind, ihre Tiere auf natürliche Weise in ihrem Wohlbefinden und ihrer Gesundheit zu begleiten.
Die Alpaka-Wanderungen auf reizvollen Strecken erfreuen sich großer Beliebtheit. Ganz neu ist die Familienwanderung. Die Strecke ist etwas kürzer als üblich, damit die Kinder mithalten können. Benedikt und Michael Kappenstein verkaufen auch Alpaka-Wollprodukte wie Schals, Socken, Mützen, Pullover, Seife, Bettdecken und vieles mehr. Der Hofladen ist donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 17 Uhr geöffnet. Näheres auf der Website: www.hof-erlenbruch.de.