Große Aufregung am Donnerstagabend im beschaulichen Wohngebiet nördlich des Ortskerns von Hamm. Ab 17 Uhr rückte in der Scheidter Straße ein großes Polizeiaufgebot an – neben örtlichen Beamten auch Kräfte von polizeilichen Spezialeinheiten. Der Grund: In einem Streit soll ein 59-jähriger Mann andere Personen mit einer Schusswaffe bedroht haben.
„Der Beschuldigte wurde in seiner Wohnung angetroffen. Er leistete keinen Widerstand gegen die polizeilichen Maßnahmen“, heißt es im Polizeibericht zum glimpflichen Ausgang des Einsatzes gegen 23 Uhr. Was sich in den sechs Stunden dazwischen konkret abgespielt hat, dazu will die Polizei auf Nachfrage unserer Zeitung keine Auskunft geben. „Das betrifft den einsatztaktischen Bereich“, begründet dies Polizeihauptkommissar Frank Feldhäuser von der Polizeiinspektion Altenkirchen.
Drama spielte sich in Einfamilienhaus ab
Klar ist aber: Bei der Waffe, die von der Polizei aufgefunden wurde, handelte es sich nicht um eine echte Schusswaffe. Auch habe während des Einsatzes zu keinem Zeitpunkt Gefahr für unbeteiligte Personen bestanden. Abschließend wurde der 59-Jährige aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen. Es erfolgte die Einleitung eines Strafverfahrens.
Das Drama spielte sich in einem Einfamilienhaus ab, wie Feldhäuser bestätigt. Eine teilweise Absperrung der Scheidter Straße, die in dem Wohngebiet mehrere Nebenstraßen erschließt, sei erforderlich gewesen. Ansonsten ging die Polizei bei ihrem Einsatz aber offenbar möglichst diskret vor. Um den Täter nicht über den Fortgang des Einsatzes zu informieren, sei beispielsweise darauf verzichtet worden, die Bevölkerung über Lautsprecherdurchsagen zu informieren. Um kurz nach 20 Uhr war am Kulturhaus Hamm, das am Anfang der Scheidter Straße liegt, ein Streifenwagen der Polizei quer über die Fahrbahn geparkt, wie uns ein Augenzeuge berichtet.
Hamms Ortsbürgermeister Thomas Christmann hatte am Freitag von der Aufregung im Ort noch nichts mitbekommen. „Das hat die Polizei gut gemacht“, sagt er im Telefonat.