Um Hans-Joachim Greb wuseln eine Hexe und ein Kürbis herum. In der Kita in Steinebach wird Halloween gefeiert und die Kinder haben sich dementsprechend verkleidet. „Der Kindergarten war immer mein Steckenpferd“, sagt Greb. Im Jahr 1974 wurde die Kita gebaut. In diesem Jahr wurde das 50-jährige Jubiläum groß gefeiert. Gut 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Kita tätig. „Das ist schon eine kleine Firma“, betont der ehemalige Ortsbürgermeister.
In der Kita kennt Greb jeden Raum und jede Ecke. Die ersten vier Jahrzehnte hatte die Kita ein Flachdach, 2003 wurde ein Satteldach draufgesetzt. Ein Teil des Dachgeschosses wurde vermietet, mittlerweile wird es komplett von der Kita genutzt. An dem Gebäude ist immer etwas zu tun, fallen neue Arbeiten an. In diesem Jahr wurde der Außenbereich hinter dem Gebäude vergrößert. „Die Zäune wurden etwa neu bemalt und die Büsche etwas gestutzt“, sagt Greb.
Mehrere neue Wohngebiete sind hinzugekommen
Doch nicht nur die Kita hat sich über die Jahrzehnte stetig erweitert und verändert. Auch der Ort selbst ist in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen. Vier Baugebiete wurden in Grebs Amtszeit im Ort erschlossen. Etwa am Engelbach, an dem heute gut 30 Einfamilienhäuser stehen. „Größtenteils waren das gemeindliche Flächen, teils haben wir weitere noch erworben“, sagt Greb. Die Grundstücke habe man damals sehr günstig abgegeben. Für Familien habe es zudem noch Nachlässe gegeben. „In zwei bis drei Jahren war bereits alles verkauft“, so Greb.
So ist alle zehn Jahre ein neues Baugebiet hinzugekommen. Denn viele Steinebacher wollen in dem Ort bleiben und suchen nach Wohnraum. Aber auch durch Menschen von außerhalb ist die Ortsgemeinde stetig gewachsen.
Im Jahr 2005 war der Schuldenstand besonders hoch
Auch das Industriegebiet wurde stark erweitert. Als Hans-Joachim Greb im Jahr 1999 erstmals Ortsbürgermeister wurde – damals war er schon fünf Jahre Ratsmitglied – stand es um die Finanzen der Ortsgemeinde nicht gut. „Wir waren damals der finanzschwächste Ort in der Verbandsgemeinde“, erinnert sich Greb. Der Schuldenstand stieg bis 2005 auf mehr als 1 Million Euro an.
Deshalb macht ihn das Industriegebiet besonders stolz. „Das hat uns aus dem Dreck geholfen“, sagt er. Aber auch eine sparsame Haushaltsführung sei notwendig gewesen, die „der Rat immer mitgetragen hat“. Die Firmen, die östlich der Schwedengrabenstraße angesiedelt sind, das ist noch das Werk von Grebs Amtsvorgänger. Auf der westlichen Seite sind noch vier Gewerbebauplätze hinzugekommen. Auf zweien stehen bereits Firmen. Bei den beiden anderen müsse bis 2026 mit Baumaßnahmen begonnen werden.
Auch die Vereine liegen Greb am Herzen
Ein Ort lebt aber vor allem durch seine Bewohner und das spiegelt sich wider in den Vereinen, in denen Greb seit 1983 fast überall Mitglied ist. Die Vereine treffen sich oft in Gaststätten, die mit den Jahren im Ort immer weniger wurden. So war es Greb wichtig, dass die Vereine einen Ort haben, an dem sie sich treffen können. Das wurde der Saal im Steinebacher Hof.
Vor gut 20 Jahren gab es zudem größere Arbeiten am Friedhof. Mit den Waldinteressenten des direkt angrenzenden Grundstücks wurden damals Gespräche geführt und letzten Endes Zehntausende Quadratmeter getauscht, um etwa einen Weg am Friedhof entlang zu lagen.
Als Bürgermeister braucht man einen langen Atem
Beim Treffen mit Hans-Joachim Greb wird schnell klar: Die Liste der Probleme und Zuständigkeiten, um die sich ein Ortsbürgermeister kümmern muss, ist lang. Und man braucht viel Geduld und einen langen Atem. „Diese Kreisstraße war in damals in einem sehr schlechten Zustand“, sagt Greb und zeigt auf die Hahnewallstraße, die Durchfahrtsstraße im Ort hoch Richtung Malberg. „Wie oft habe ich da bei den Behörden nachgefragt“, erinnert sich Greb. „Das war schon sehr aufwendig.“
Doch nach 25 Jahren kann Greb die Amtsgeschäfte ruhigen Gewissens mit einem guten Plus an seinen Nachfolger Thorsten Schneider übergeben. Nur die Aufgaben für den Neuen werden sicher nicht weniger werden.