Kreis Ahrweiler – Am 27. März 2011 wird der neue rheinland-pfälzische Landtag gewählt. Die Parteien im Kreis Ahrweiler schicken zehn Kandidaten ins rennen um Sitze in Mainz.
Vier von 101 Abgeordneten und die Staatssekretärin Beate Reich vertreten derzeit die Interessen des Kreises Ahrweiler in Mainz. Und die Region Rhein, Ahr und Eifel hat gute Chancen, auch im kommenden Landtag mit mindestens vier Parlamentariern vertreten zu sein – gleichwohl in anderer Konstellation. Kehrt Bündnis 90/Die Grünen zurück in den Landtag, ist die in Bad Bodendorf lebende Spitzenkandidatin der Partei Eveline Lembke auch dann dabei, wenn sie als Direktkandidatin im Wahlkreis 13 scheitert. Doch auch aus den etablierten Parteien schickt der Kreis neue Gesichter in die Landeshauptstadt Mainz.
SPD: Erleiden die im Land allein regierenden Sozialdemokraten am letzten Märzsonntag 2011 kein politisches Desaster, werden bis 2016 Petra Elsner aus der Grafschaft (Wahlkreis 14) und Beate Reich (13) aus Remagen im Parlament vertreten sein. Reich und Elsner dürften zwar auch bei der Wahl im März keine Chance haben, das Direktmandat zu erlangen, sind aber seit vergangenen Samstag über die Landesliste abgesichert. Reich steht auf Position 26, Elsner auf 38. Sollte die 63-jährige Lantershofenerin vor dem Ende der Legislaturperiode in den Ruhestand gehen, würde der Grafschafter Hubert Münch (52 Jahre) nachrücken.
Auch der neue B-Kandidat von Beate Reich, Marcel Hürter aus dem Brohltal, darf sich noch berechtigte Hoffnungen machen, in den Landtag nachzurücken. Nämlich dann, wenn die SPD in der Verantwortung und Beate Reich als Staatssekretärin für Justiz oder in anderer Funktion Mitglied der Landesregierung bleibt. Hürter kennt sich in Mainz bereits bestens aus, arbeitet er doch derzeit als persönlicher Referent des Wirtschaftsministers Hendrik Hering.
Definitiv zu Ende geht mit der Wahl im März die berufliche Karriere als Politiker des jetzigen SPD-Landtagsabgeordneten Bernd Lang. Der 60-jährige Lehrer aus Bad Breisig, der 2006 vom Aufstieg Reichs ins Staatssekretärsamt profitieren konnte, stellt sich nicht mehr zur Wahl.
CDU: Neu gemischt wurden im Sommer die Karten auch bei den Christdemokraten. Im Wahlkreis 14, Bad Neuenahr/Adenau, bewirbt sich jetzt Horst Gies um das Direktmandat. Bei der Kandidatenkür der CDU von der Ahr setzte sich der aus Ahrweiler stammende Geschäftsführer des Bauern- und Winzerverbandes im Ahrkreis gegen Walter Wirz aus Adenau durch. Der 63-jährige Architekt aus der Eifel vertrat seit 1994 die Christdemokraten im Mainzer Parlament und sammelte 2006 52,1 Prozent der Erststimmen.
Alles beim Alten bleibt im Wahlkreis 13 Remagen/Sinzig, wo sich erneut der CDU-Kreisvorsitzende Guido Ernst aus Bad Breisig um das Direktmandat bemüht. 46,5 Prozent der Erststimmen vereinigte der Gymnasiallehrer, der am Dienstag seinen 60. Geburtstag feierte, bei der Wahl 2006 auf sich.
Bündnis 90/Die Grünen: Glaubt man den Wahlforschern und ihren Umfragen, dann schafft die Ökopartei 2011 die Rückkehr in den rheinland-pfälzischen Landtag. Und dann ist auch eine Frau aus dem Kreis Ahrweiler Parlamentarierin, Eveline Lemke aus Bad Bodendorf. Die vierfache Mutter ist Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin der Grünen und wäre somit sicher über die Landesliste im Parlament.
Für Wolfgang Schlagwein aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, Direktkandidat im Wahlkreis 14, dürfte es dagegen schwer werden, sich in Mainz für Grünen-Politik einzusetzen. Er hat kaum Chancen, als Direktkandidat ins Parlament zu kommen und mit Platz 20 auf der Landesliste auch nicht über die Zweitstimme. Aber vielleicht gibt es für die Ikone der Grünen im Kreis Ahrweiler ja noch eine Chance, wenn die Grünen in die Regierungsverantwortung kommen.
FDP: Dabei sein ist alles, dürfte es auch für die zwei Direktkandidatinnen der FDP lauten, Christina Steinheuer aus der Grafschaft im Wahlkreis 14 und Jessica Frömbgen aus Waldorf im Wahlkreis 13. Auch auf der Bezirksliste der Liberalen liegen die Journalistin und die Studentin mit den Plätzen 8 und 9 so weit hinten, dass es nicht für den Parlamentseinzug reichen dürfte.
Linke: Wohl ebenfalls chancenlos auf das Direktmandat sind bei den Linken Marion Morassi aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, die sich im Wahlkreis 14 bewirbt, und der Unternehmensberater Harald W. Jürgensonn aus Brohl-Lützing, der im Wahlkreis 13 antritt. Beide findet man auf der Landesliste der Partei nicht unter den ersten 20 Kandidaten aufgeführt.