Eine Häufung von Betrugsfällen oder Auskundschaftungsanrufen für mögliche Einbrüche über Internetverkaufsportale wie „Kleinanzeigen“ kann das Betrugsdezernat der Kriminalpolizei Mayen derzeit nicht feststellen. Dennoch raten die Beamten zur Vorsicht im Umgang mit den Portalen.
Anfang April war ein Fall bekannt geworden, bei dem eine Koisdorferin über ein Internetportal einen Holzofen verkaufen wollte und der vermeintliche Käufer mutmaßlich andere Absichten verfolgte. Im Telefonat hatte er sich als Goldschmied vorgestellt und die Verkäuferin gefragt, ob sie oder ihre Nachbarn weitere Wertgegenstände wie Schmuck oder Antiquitäten anzubieten hätten. Nachdem sie dies verneint hatte, tauchte der Käufer nicht zur Abholung des Ofens auf.
Verkäufer sollten sich nicht scheuen, die Identität des Käufers zu überprüfen indem sie etwa seine Adresse googeln oder sich beim Termin einen Personalausweis zeigen zu lassen.
Der zuständige Ermittler vom Mayener Betrugsdezernat der Kripo
Die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen Sondierungsanruf handelte, um zu testen, wo sich Einbrüche lohnen könnten. Bislang liegt dem Betrugsdezernat der Kriminalpolizei Mayen seit Februar nur ein weiterer Fall im Zusammenhang mit der Verkaufsplattform „Kleinanzeigen“ vor, der sich ähnlich verhielt.

Polizei Remagen warnt vor Betrügern in Anzeigenportalen
Ein Fall in Koisdorf hat die Polizei nun dazu veranlasst, Bürger zu besonderer Vorsicht aufzurufen, wenn sie Anzeigen in den gängigen Onlineportalen schalten. Manch potenzieller Käufer hat demnach nicht nur Gutes im Sinn.
Die Kriminalpolizei Mayen rät grundsätzlich zu Vorsicht, wenn ein vermeintlicher Käufer sich nach weiteren lohnenswerten Objekten wie Schmuck oder Antiquitäten erkundigt. „Verkäufer sollten sich nicht scheuen, die Identität des Käufers zu überprüfen indem sie etwa seine Adresse googlen oder sich beim Termin einen Personalausweis zeigen zu lassen, niemanden in die Wohnung zu lassen und am besten noch einen Nachbarn mit dazu zu holen“, warnt der zuständige Ermittler vom Mayener Betrugsdezernat.
Allerdings zeige die Erfahrung, dass Kriminelle alle möglichen Vorkehrungen träfen, um ihre Person und Absichten zu verschleiern. Mittlerweile würde auch die Methode des sogenannten Spoofing zur Verschleierung der Identität um sich greifen. „Es kann sein, dass sie jemand irgendwo von der Welt anruft, aber die Telefonnummer der Hausbank oder gar der nächsten Polizeistation auf dem Display erscheint“, erklärt der Kriminalbeamte.