: An diesem Wochenende, 15. bis 17. September, feiert der mittelalterliche Barbarossamarkt, der zu seinen besten Zeiten rund 10.000 Besucher zählte sein 20-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Ereignisses findet die Eröffnung bereits am Freitag in der Zeit von 17 bis 21 Uhr mit einer Tanz- und Feuershow bei freiem Eintritt für treue Besucher statt.
„Deshalb beginnen wir mit dem Aufbau auch schon am Mittwoch“, erklärt Inge Fleischmann, der damals beim Hundespaziergang durch den Schlosspark die Idee zu dem Mittelalter-Spektakulum gekommen war. „Nachdem wir auf Burg Satzvey gewesen waren und die Ritterspiele gesehen hatten, dachte ich, es wäre vielleicht ein guter Weg, um Geld für den Bau eines Frauenhauses für den Kreis Ahrweiler zu generieren, unser Verein Frauen für Frauen hat mit dem Verkauf von selbst gestrickten Socken, Chutneys, Marmeladen und alten Büchern nicht genug eingenommen“, erinnert Inge Fleischmann die Hintergründe.
Verein benannte sich in “Wir helfen" um
Durch die Kontakte von Thorsten Halbach, der in der Mittelalter- und Reenactment-Szene verhaftet war und ist, konnten die Mittelalter-Fans jedweder Couleur für ein sehr kleines Standgeld geworben werden und waren ebenso wie die ersten Besucher sehr angetan von dem Ambiente der Örtlichkeit und der Betreuung durch die Organisatoren. „Gern wurde immer das gemeinsame Frühstück für die Helfer nach dem Aufbau wahrgenommen, auch bei den Singkreisen am Feuer mit dem Barden Amo Kreutz oder nach der Veranstaltung, wenn wir noch zusammen gesessen haben, herrschte immer eine schöne Stimmung“, erinnert sich Fleischmann.
Nachdem zehn Jahre nach der ersten Auflage tatsächlich das Haus für Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, gekauft werden konnte und der Gründungszweck des Vereins erreicht war, benannte sich der Verein in „Wir helfen“ um und schrieb sich auf die Fahne, mildtätige Organisationen und Zwecke zu unterstützen. So flossen Gelder etwa an die Tafel, nach der Flut als Dank an die Sinziger Feuerwehr und das DRK, in die Ökumenische Flüchtlingshilfe oder das HoT. So ist der Markt nach wie vor eine Charity-Veranstaltung.
Gesundheitsminister Hoch fungiert als Schirmherr
Ein Grund, warum jetzt der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hof Jürgen Fleischmann die Zusage machte, für die Jubiläumsveranstaltung als Schirmherr zu fungieren. „Aus Termingründen wird er wegen der kurzfristigen Anfrage keine Zeit haben, selbst zu erscheinen, aber zum mittelalterlichen Weihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenende rund um die St.-Peter-Kirche will er kommen“, stellte Fleischmann in Aussicht. Seit drei Jahren ist Anna Küffner, Tochter von Inge und Jürgen Fleischmann Vorsitzende des Vereins und übernimmt mit Familie und Freunden die Organisation. So stehen schon achtzig Körbe mit selbst gesammelten und getrockneten Sträußchen zur Deko bereit. Doris Elsweiler vom Frauenhaus übernimmt seit jeher die Verkleidung der Mülltonnen.
Die Besucher können sich also erneut freuen auf rund 200 Aussteller mit Verkauf von Kunsthandwerk und vielem mehr, Lagerbetrieb auch auf der Jahnwiese mit Badezuber und Gastrozelt. Nicht fehlen darf die Taverne „Zum tanzenden Einhorn“ von Hubert Schmitz und Barbara Becker vom Königsfelder Leyerhof und der Getränkestand des Frauenhauses, dessen Mannschaft wie immer als Unterstützerinnen mit von der Partie ist.
Viel Spaß für Kinder auf dem Heuspielplatz
Für die Kinder ist der große Heuspielplatz immer eine Gaudi. „Der hat enormen Zuspruch, ebenso wie die Hexenflugschule, Kinderbogenschießen, Töpfern, Steinmeißeln, Zirkusschule mit Gaukler Casper, Schaukämpfe, Knappenschule oder Bogenschießen“, bekräftigt Jürgen Fleischmann. Als besonderer Act wird ein Falkner mit seinen Vögeln zugegen sein. Dieses Mal wird mit dem Nachwuchs auch Stockbrot am Feuer gebacken. Was nie fehlt, ist die entsprechende Musik. So sind in diesem Jahr die Trierer Spielleut, die Sinziger Porca Pellere sowie Unkenpfuhl, Freddy the Piper und Saltamus Gaudio aus Altenahr vertreten. Für die Schaukämpfe zeichnen erneut die „Milites Sentiacum“ verantwortlich.
„Wir sind sehr froh und glücklich, dass wir durch die Mitarbeiter des Sinziger Bauhofs all die Jahre unterstützt wurden, so haben sie unter anderem einen Kanal für Wasser und Strom gelegt“, betont Fleischmann. Dankbar sind die Organisatoren auch für die zahlreichen Sponsoren, die insbesondere nach der Flutkatastrophe unentgeltlich oder für ein geringes Entgelt Strohballen, Holz oder auch Getränke bereitgestellt haben.
Freude auf die Jubiläumsauflage
Der Barbarossa-Markt zu „Zeiten der Seuche“ (Corona-Pandemie) musste unter besonderen Vorkehrungen ausnahmsweise auf dem Kirchplatz stattfinden. Nach der Ahrflut hatten manche der Akteure und Lager-Zugehörigen ganz oder teilweise verzichtet. „Wir freuen uns jetzt riesig auf die Jubiläumsauflage“, sind sich die Veranstalter einig.