Mit rund 13,5 Millionen Euro hat die Investitions- und Strukturbank (ISB) im Jahr 2019 im Rahmen der Wirtschafts- und Wohnraumförderung private und gewerbliche Kunden im Kreis Ahrweiler gefördert. Damit bewegt sich der Kreis im Mehrjahresvergleich auf einem hohen Niveau. „Die Zahlen beweisen erneut, dass der Kreis Ahrweiler ein sehr attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort ist“, sagte Pföhler. Durch die Corona-Pandemie seien jedoch unzählige Unternehmen ohne eigenes Verschulden in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. „Wir tun alles dafür, um unsere mittelständische Wirtschaft durch diese schwierigen Zeiten zu bringen. Gleichzeitig setzen wir alles daran, die Bürger und insbesondere Familien beim Kauf von Wohneigentum zu unterstützen. Die ISB ist dabei ein starker und zuverlässiger Partner an unserer Seite.“
Wohnraumförderung
Im Jahr 2019 erreichten die Förderergebnisse in der Wohnraumförderung mit einem Volumen von 9,1 Millionen Euro für 86 Wohneinheiten das Rekordhoch des Vorjahres. Dabei wurden Förderdarlehen für den Kauf und Neubau von Eigenheimen mit 8 Millionen Euro um 8 Prozent stärker nachgefragt. Die Zusagen von Modernisierungsdarlehen gingen auf 0,7 Millionen Euro zurück. „In der Wohnraumförderung haben wir nach dem starken Anstieg im vergangenen Jahr im Landkreis ein Ergebnis auf hohem Niveau erreicht. Die gewährten Tilgungszuschüsse haben sich um 16 Prozent auf 495.000 Euro erhöht, was zu einer Entlastung der Häuslebauer führte“, erläuterte Dexheimer. Im laufenden Jahr sei bei den Anträgen ein Rückgang um etwa 30 Prozent zu verzeichnen. „Der Eigenheimwunsch wird angesichts der Unsicherheiten verschoben“, vermutet Dexheimer. Bis jetzt habe man 2020 im Ahrkreis 42 Wohneinheiten mit rund 5 Millionen Euro gefördert, bei Tilgungszuschüssen in Höhe von 13.000 Euro. „Mit dem Kreis Ahrweiler sind wir nach wie vor zufrieden“, so der ISB-Vorstandssprecher.
Wirtschaftsförderung
Insgesamt hat die ISB im Rahmen der Wirtschaftsförderung 50 Zusagen (Vorjahr 57 Zusagen) in Höhe von 4,3 Millionen Euro ausgesprochen, was einen Rückgang um 20 Prozent bedeutet. Die Nachfrage nach Investitions- und Betriebsmitteldarlehen war mit 3,7 Millionen Euro unverändert hoch, wobei sich der Anteil der Gründerkredite um 60 Prozent auf 2,0 Millionen Euro erhöht hat. Bei den Zuschüssen wurden bei höherer Anzahl geringere Summen ausgezahlt. Bei den Wagniskapital-Beteiligungen verringerte sich das Volumen von 1,4 Millionen Euro im Jahr 2018 auf 500.000 Euro. Insgesamt wurden durch die Fördermaßnahmen fünf Arbeitsplätze in der Region geschaffen sowie 355 Arbeitsplätze gesichert – nachweislich, wie Dexheimer betonte.
DigitalPakt Schule
Im September 2019 hat die ISB die Bearbeitung des Programms DigitalPakt Schule für das rheinland-pfälzische Bildungsministerium übernommen. Seitdem wurden im Landkreis Ahrweiler zwölf Anträge in Höhe von über 0,5 Millionen Euro bewilligt. Dass Mittel aus dem Digitalpakt nicht abgerufen werden, ist eine oft zu hörende Kritik. Pföhler indes machte deutlich: „Für die kreiseigenen Schulen stimmt das nicht.“
Corona-Hilfen im Landkreis
Im Rahmen der Bundessoforthilfen für Kleinstunternehmen, Soloselbstständige und Freiberufler hat die ISB im Landkreis 2770 Zusagen in Höhe von 22,3 Millionen Euro erteilt. „Uns als Förderbank hat die Bearbeitung des Programms vor große Herausforderungen gestellt“, sagte Dexheimer. „Wir waren nach Erhalt der finalen Vollzugshinweise Ende März sofort handlungsfähig, jedoch hat die Bearbeitung der hohen Zahl an Anträgen einige Zeit in Anspruch genommen.“ Bei der ISB seien in vier Tagen über 40.000 Anträge eingegangen. Normalerweise werden rund 4000 Anträge über alle Förderprogramme pro Jahr bearbeitet. Insgesamt habe die ISB knapp 69.200 Anträge mit einem Volumen von 542,8 Millionen Euro bewilligt.
Bei den noch laufenden Überbrückungshilfen des Bundes hat die ISB bislang 55 Unternehmen im AW-Kreis mit 1,5 Millionen Euro unterstützt. Anträge können noch bis Ende September über Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gestellt werden. Das Ende Juni ausgelaufene Landeskreditprogramm Zukunftsfonds Starke Wirtschaft Rheinland-Pfalz war im Landkreis mit 111 Zusagen in Höhe von 2,2 Millionen Euro zuzüglich 55 Zuschüsse in Höhe von 0,5 Millionen Euro für Unternehmen ab 10 Vollzeitäquivalenten ebenfalls stark nachgefragt.
Weitere Programme sind kürzlich gestartet: Mit dem Sonderprogramm Corona Venture Capital unterstützt die ISB mit Mitteln von Bund und Land Start-ups und kleine und mittlere Unternehmen mit Eigenkapital. Für gemeinnützige Unternehmen stellt die ISB einen Corona-Soforthilfekredit zur Verfügung, der über die Hausbanken beantragt wird. „In Krisenzeiten sind Förderbanken gefragt“, resümierte Dexheimer. Er nutzte die Gelegenheit, sich vor allem bei der Wirtschaftsförderung Ahrweiler, aber auch bei Kammern und Verbänden zu bedanken. Ohne deren aktive Mitarbeit in der Beratung wäre die Auszahlung schneller Hilfe nicht möglich gewesen, so der ISB-Vorstandssprecher.