Denn: Die Bürger sollen in jeder Phase der Arbeiten mitgenommen und stets genau über den Stand und auch über Sinn und Zweck der einzelnen Arbeiten unterrichtet werden.
Viele Flutschäden unterhalb der Erdoberfläche
Die Zerstörungen, welche die Flut im Juli 2021 hinterlassen hat, sind zwar oberhalb der Erdoberfläche an Gebäuden und sonstigen Einrichtungen sichtbar und teilweise schon beseitigt worden, aber trotzdem sind die größten Beschädigungen unter der Erdoberfläche an Leitungen, Rohren und Kabeln entstanden.
„Alles, was unterhalb der Erdoberfläche ist, muss erneuert werden. Es ist eines der komplexesten Bauvorhaben in der Innenstadt von Bad Neuenahr“, so Hermann-Josef Pelgrim, Leiter und Geschäftsführer der vom Stadtrat beauftragten Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft (AuEG), bei einer Informationsveranstaltung am Montag. Rund 50 Bürger waren der Einladung von Stadt und AuEG gefolgt und wurden detailliert über Planungen und Zeitabläufe informiert.
Erster Bauabschnitt ab 20. November
In einem ersten Bauabschnitt werden die Ahrstraße und der südliche Teil der Poststraße ab 20. November dieses Jahres in Angriff genommen. In der Poststraße sollen die Bauarbeiten dann etwa zwölf Monate dauern, in der Ahrstraße fünf Monate. Es wird eine gewaltige Buddelei geben, denn allein die Abwasserkanäle liegen im Durchschnitt 4,5 Meter und an Sammelstellen sogar bis zu 5,2 Meter tief.
Der zweite Bauabschnitt, die Poststraße Nord, wird im Januar 2025 beginnen und etwa sieben Monate dauern. Die Planungen für den Platz an der Linde sind noch nicht abgeschlossen. Mit dem Baubeginn dort wird aber im August 2025 gerechnet.
Zweiter Bauabschnitt ab Januar 2025
Zuerst werden in allen Bereichen die Ver- und Entsorgungsleitungen in Einzelbauabschnitten von bis zu 75 Metern wiederhergestellt. Erst danach werden in anderen Tiefen, aber denselben Schächten, die anderen Leitungen, zum Beispiel Wasserleitungen und weitere Versorgungsleitungen, gelegt. Das kann in einzelnen Fällen dazu führen, dass ein Schacht kurzzeitig verfüllt, dann aber erneut aufgegraben wird. „Das ist dann kein Planungsfehler, sondern der sinnvollen technischen Abläufe wegen so gewollt“, erklärte Reinhold Goisser von der AuEG.
Wichtig: Zum Verfüllen der Baulöcher ganz am Ende wird die neuartige Methode der „flüssigen Erde“ angewandt. Das bedeutet, die aufgefüllte Erde muss nicht durch schwere Rüttelmaschinen verfestigt werden. So entstehen keine Erschütterungen, welche die Bebauung an den Rändern der Straßen gefährden könnten. Sind die Tiefbauarbeiten abgeschlossen, wird im kompletten Bauabschnitt die Straßenwiederherstellung stattfinden.
Geht alles problemlos über die Bühne, wird 2026 alles fertig sein. „Wir werden uns bemühen, alles möglichst reibungslos hinzubekommen, aber wir haben zu den Bauarbeiten keine andere Chance“, so Architekt Hörster vom Planungsbüro Becker.
Versorgungsleitungen für Fernwärme
Gleichzeitig und in enger Absprache mit der AuEG werden die Ahrtal-Werke weiter die Versorgungsleitungen für Fernwärme verlegen. Dabei kann es in Einzelfällen zu Überschneidungen kommen. Aber: „In der Innenstadt sind die Leitungen weitgehend gelegt“, so Geschäftsführer Dominik Neswadba.
Nicht nur für Volker Danko von der Werbegemeinschaft, sondern auch für Hannah Schneider von der Stadtverwaltung war es wichtig, dass nicht nur die Einzelhandelsgeschäfte stets, wenn auch über Laufgestelle, sicher erreichbar sind, sondern auch der Zulieferverkehr, die Müllabfuhr und natürlich Feuerwehr und Rettungsdienst einen Weg finden können.
Neue Anlaufstelle während der Bauphase
Die AuEG wird in der Hauptstraße 136a, Raum „Bunte Kuh“, eine Anlaufstelle für Rückfragen der Bürger einrichten. Jeweils dienstags und donnerstags wird sie von 13 bis 15 Uhr geöffnet sein. Ansprechpartner ist Timm Höltgen von der AuEG. Zu erreichen ist er per E-Mail an innenstadt.bna@ag-bnaw.de. Die Stadt informiert in „Poststraßen-Newslettern“, kostenlos zu abbonieren unter www.bad-neuenahr-ahrweiler.de/newsletter-poststrasse