Zwischen dem Gelände der Ehrenwall'schen Klinik und dem Ahrbogen gelegen, wurde die Straße bei der großen Flut im Juli 2021 von den heranstürmenden Wassermassen auf einer Länge von gut 400 Metern fast vollständig weggerissen. Zunächst wurde sie provisorisch, teilweise als ungesicherter Schotterweg wiederhergestellt. Noch im Herbst soll nun mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Die Bauzeit ist auf 14 bis 16 Monate kalkuliert.
32 Bäume sollen Schatten spenden
Inklusive der notwendigen Arbeiten des Abwasserzweckverbandes (AZV) soll die Maßnahme im Frühjahr 2026 dann mit der Pflanzung von 32 bereits mehrjährigen, verschiedenartigen Bäumen, jeweils im Abstand von zwölf Metern, abgeschlossen sein. Damit beauftragt ist die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler, die wiederum das Büro „Planning plus“ mit Jens Heckenbach und Peter Terporten aus der Kreisstadt mit den Planungs- und Ingenieurarbeiten beauftragt hat. Sie stellten innerhalb der Sitzung des Ortsbeirates von Ahrweiler ihre Planungen vor. Natürlich müssen diese trotz einhelliger Zustimmung des Ortsbeirates noch von den Gremien der Stadt bis hin zum Stadtrat gebilligt werden.
Wenig Platz zwischen Klinik und Ufermauer
Ein Herausforderung ergibt sich daraus, dass man die Straße nicht einfach wiederaufbauen kann, sondern zuerst entlang des Flussverlaufes auf gut 400 Metern Länge eine Prallwand errichtet werden muss. Die Ahr, die hier in einem rechten Bogen fließt, arbeitet naturgemäß ständig an ihrem nördlichen Ufer und trägt dieses ab. So war es auch an den Tagen der Flut. Um das zu verhindern, muss zuerst das Ufer durch eine tiefgründige Bohrpfahlwand gesichert werden. Etwa 4,5 Meter Höhe davon werden sichtbar sein um die Vorgabe HQ 100 zu erfüllen. Aus optischen Gründen wird sie mit Natursteinen verblendet.
505 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sind am Bauwerk vorbei abzuleiten. Der Mauerverlauf entspricht dem des alten Ufers. Die Breite der Straße wird also eng begrenzt durch das Grundstück der Ehrenwall'schen Klinik sowie der Prallwand. Das bedeutet, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. So wird es eine 4,25 Meter breite Fahrbahn geben, daneben einen 2,20 Meter breiten Baumstreifen und einen zwei Meter breiten Fußweg.
Trotzdem ist allein schon ein Radweg vor der Prallwand auf normaler Flusshöhe eine Verbesserung, denn vor der Flut gab es hier gar keinen Radweg.“
Diplom-Ingenieur Jens Heckenbach
Einen eigenen, zwei Meter breiten Radweg wird es aber lediglich auf der Flussseite der Prallwand geben auf einem Niveau, das den normalen durchschnittlichen Wasserstand berücksichtigt. Deshalb wird er bei Hochwasser mit Überflutung zu kämpfen haben. „Trotzdem ist allein das schon eine Verbesserung, denn vor der Flut gab es hier keinen Radweg“, so Heckenbach. Der Verkehr wird während der Bauphase großräumig umgeleitet.
Die Baukosten für Kanal, Straße und Freianlage sind auf 2,1 Millionen Euro kalkuliert. Hinzu kommen nochmals 12,6 Millionen Euro für die Prallwand. Die Straße wird auch zukünftig nicht keine Privatstraße sein, sondern im Besitz der Stadt bleiben. Unabhängig vom Bau der Carl-von-Ehrenwall-Allee wird nach Aussage von Stadtplaner Alfred Bach nahe am westlichen Abknickpunkt der Straße, wo auch die Fußgängerbrücke entstehen soll, das Einlassbauwerk für den Mühlenteich komplett neu errichtet, da auch dieses von der Flut schwer geschädigt wurde.