Bahnhofsgebäude lohnt Besuch
Wie Remagen zum Ausgangspunkt der Ahrtalbahn wurde
In Remagen beginnt beziehungsweise endet die Strecke der Ahrtalbahn.
Maja Wagener

Viele Urlauber kennen den Bahnhof Remagen als Start- oder Endpunkt der Ahrtalbahn. Doch das knapp 200 Jahre alte Gebäude ist bei näherer Betrachtung mehr als nur ein Punkt der Durchreise.

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Wer mit der Ahrtalbahn fahren will, beginnt seine Reise von Bonn aus am besten in Remagen. Dort startet die Strecke durchs Ahrtal, die derzeit – nach der katastrophalen Flut im Juli 2021 – noch in Walporzheim endet. Doch die Bahn baut, und so soll bis Ende 2025 die gesamte Strecke bis Ahrbrück befahrbar sein. Wir werfen in einer kleinen Reihe einen individuellen Blick auf die einzelnen Haltepunkte.

Dass diese linksrheinische Stadt der Startpunkt für die Ahrtalbahn wurde, war seinerzeit so klar nicht. Auf ihrer Internetseite schreiben die Ahrtalbahnfreunde dazu, die Stadträte der Städte Sinzig und Remagen hätten sich sehr darum bemüht, dass „ihr“ Bahnhof Ausgangspunkt der neuen Strecke sein solle. „Beide Städte erklärten sich bereit, das zum Bau notwendige Gelände kostenfrei zur Verfügung zu stellen“, heißt es weiter.

Das Bahnhofsgebäude von außen
Maja Wagener

„Man munkelte in Sinzig, dass die Remagener geschickt ihre vielen guten Beziehungen und Erfahrungen auf Grund touristischer Verbindungen genutzt haben, um Meinungsträger auf ihre Seite zu ziehen“, so die Ahrtalbahnfreunde zur Entscheidung. Fakt sei, dass man sich im zuständigen Berliner Ministerium für Remagen als Ausgangspunkt der Ahrstrecke entschieden habe.

Heute erwartet Bahnreisende hier ein klassizistisches Gebäude von 1860 mit einer Besonderheit auf Bahnsteig 1. Dort findet sich eine gusseiserne Vorhalle, die seit 1885 das Bahnhofsgebäude ergänzt. Sie sei vom Bonner Bahnhof ab- und hier wieder aufgebaut worden, weiß die Stadt Remagen. Das Gebäude ist nicht ganz so hübsch wie das des zweiten und älteren Bahnhofs in Remagen am Rolandseck, hat aber durchaus seinen Charme.

Ein Kiosk bietet eine umfangreiche Auswahl.
Maja Wagener
Das Bahnhofsgebäude von außen
Maja Wagener
Vor dem Bahnhof bietet sich ein kleinstädtisches Panorama.
Maja Wagener
Im Bahnhof gibt es eine Servicestelle der DB.
Maja Wagener
Gegenüber des Bahnhofsgebäudes befindet sich eine der Gelbfieberimpfstellen in Rheinland-Pfalz.
Maja Wagener
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Zwischen 2017 und 2021 wurde der Bahnhof modernisiert. Neben dem Regionalverkehr halten hier seitdem auch Intercity-Express-Züge. Die Bahnsteige sind per Aufzug barrierefrei zu erreichen. Zudem stehen Einstiegshilfen für Rollstuhlfahrer bereit.

Im Gebäude selbst gibt es ein Fahrgastzentrum der Deutschen Bahn und einen großen Kiosk. Davor liegt der Maisons-Laffitte-Platz, der nach Remagens französischer Partnerstadt benannt ist. Gegenüber liegen eine Eisdiele und zwei leer stehende Immobilien, deren Fenster zum Teil mit Brettern und vergilbten Sperrholzplatten verschlossen sind.

Schweift der Blick nach links, kann es passieren, dass gerade ein Bus vorbeifährt, der ein süßes Ziel hat: Haribo. Denn die Linie 841 fährt von hier aus nach Grafschaft-Ringen, wo der weltbekannte Süßwarenkonzern seinen Sitz hat. Rechter Hand steht ein Ärztehaus, in dem sich eine der staatlich zugelassenen Gelbfieberimpfstellen des Landes Rheinland-Pfalz befindet.

Auf der Stadtseite des Bahnhofs gibt es die Möglichkeit, für 30 Minuten kostenlos mit dem Auto zu parken. Auch für Fahrräder gibt es Abstellmöglichkeiten. Auf der anderen Seite der Gleise gibt es einen Park-and-Ride-Parkplatz mit Blick auf die Apollinariskirche. Dort können auch Reisende ihre Wagen abstellen, die die Ahrtalbahn für die Fahrt in den Urlaub nutzen möchten.

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