Rekordhitze ohne neuen Hitzerekord: Am bisher heißesten Tag des Jahres hat die Wetterstation 3490 des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vermutlich ihren Bundes-Jahres-Rekordwert von 36,5 Grad vom Jahr 2024 nicht geknackt. Sie steht auf dem Gelände der ehemaligen Weinbauschule an der Walporzheimer Straße in Bad Neuenahr-Ahrweiler.








2024 gab es dort laut DWD deutschlandweit unter allen Temperaturmessstandorten den höchsten Jahreswert mit 36,5 Grad, gemessen um 14.50 Uhr. Der Tageshöchstwert am Mittwoch lag nun bei 36,3 Grad um 13 Uhr. Es ist davon auszugehen, dass es an anderen Orten im Messgebiet und damit in der Bundesrepublik höhere Temperaturen gegeben hat. Der Jahres-Hitzerekord könnte damit futsch sein. Dennoch war es ein enorm heißer Tag im Kreis.

Damit die Sommerhitze nicht lebensgefährlich wird
Eine erneute Hitzewelle rollt derzeit über Deutschland und bringt Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius mit sich. Auch im Kreis Ahrweiler werden hochsommerliche Temperaturen erwartet. Doch was tun, damit die Hitze nicht gesundheitsgefährdend wird?
Auf der Sommerrodelbahn in Altenahr ist unter der Woche und angesichts der Hitze wenig los. Adrian Krasniqi und seine Leute sind froh, dass weniger Gäste kommen, da es bei solchen Temperaturen schon eine Herausforderung ist, Pommes heiß zu frittieren. Das sehen auch Kawa Nader und sein Chef vom Imbisswagen „Posten sechs“ an der Rotweinstraße in Dernau so.
VG Altenahr setzt auf Wasserspender
In der Zelt-Halle oberhalb von Altenahr, seit der Flutkatastrophe neben dem Hotel am Rossberg das Übergangsquartier der Verbandsgemeindeverwaltung, helfen Verdunkelung und Ventilatoren in den Büros. Die „betriebliche Gesundheitsfürsorge“ habe zudem für Wasserspender „mit Kohlensäure auf Knopfdruck“ gesorgt, heißt es von der VG-Verwaltung.

Darum wird es in Bad Neuenahr im Sommer so heiß
Der heißeste Tag des vergangenen Jahres war der 13. August. In Bad Neuenahr-Ahrweiler ist zudem mit 36,5 Grad die bundesweit höchste Temperatur gemessen worden. Doch warum wird es ausgerechnet in der Kreisstadt so warm?
Hart im Nehmen und Aushalten von Extremtemperaturen sind offenbar die Arbeiter auf den Baustellen der Ahrtalbahn. Egal, ob an den Brücken über den kühlenden Fluss, auf freier Strecke oder in den kühleren Tunneln – gearbeitet wird überall. Es wird betoniert, armiert, montiert, gebaggert, geschaufelt und abgefahren. Getränkeflaschen und -kisten zeigen, das viel getrunken wird. Sicherheitsschuhe, Helm und Warnweste werden pflichtgemäß getragen. Die Kleidung darunter ist dagegen eher licht. Klimatisierte Lkw- und Baggerkabinen erleichtern die Arbeit etwas.
„Zwölf Grad haben wir hier drinnen.“
Heike Holunder von der Rezeption des Regierungsbunkers. Dort war es schön kühl.
„Gut, dass ich meinen Pulli mitgenommen hatte“, sagt ein junger Mann, der mit weiteren jungen Leuten auf dem Rückweg von der Dokumentationsstätte Regierungsbunker oberhalb von Ahrweiler zum Parkplatz ist. Denn das Bauwerk aus dem Kalten Krieg trotzt den Außentemperaturen. „Zwölf Grad haben wir hier drinnen“, berichtet Heike Holunder von der Rezeption. Bei einer Führung durch das einstige Geheimbauwerk, die anderthalb Stunden dauert, gebe es „Gänsehaut, nicht nur wegen des Themas“.
Freibad machte früher auf
Quasi überrollt von der Hitzewelle wurde auch das Freibad Ahrweiler. Udo Schmitz und sein Team öffnen mittwochs erst um 14 Uhr. Nachdem sich schon eine halbe Stunde zuvor eine lange Schlange der Badelustigen gebildet hatte, machte er früher auf.

Aldi reagiert auf Hitzeprobleme
Bad Neuenahr war 2024 bundesweiter Hitze-Hotspot. Die Stadtverwaltung will nun mit einem Klimaanpassungskonzept etwas dagegen tun. Besonders heiß ist es aber auch auf den Parkplätzen von Supermärkten. Was die Discounter dagegen tun.
Glück hatte Bauer Willi vom Wilhelmshof bei Bad Bodendorf. Die selbst angebauten Erbsen, Grundlage des Hühnerfutters, sind reif und mussten gedroschen werden. Dank Klimaanlage im Mähdrescher für ihn eine nicht allzu hitzige Angelegenheit.