Der Platz an der Linde im Zentrum der Fußgängerzone von Bad Neuenahr bekommt ein neues Gesicht. Nachdem auch er von der Flut schwer gezeichnet war und eine Übergangslösung gefunden wurde, soll er nun endgültig wieder hergerichtet werden.
Provisorium sah schon fast wie finale Lösung aus
Das Provisorium war allerdings schon so gut, dass nicht wenige Kreisstadtbürger glauben, dass es sich bereits um die finale Gestaltung handelt. In vielen Gesprächen mit Anwohnern und in weiteren Gesprächskreisen wurden nun ergänzende Lösungen erarbeitet, die jetzt als Grundlage für die Entwürfe der damit beauftragten Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft (AuEG) dienen.

Das Resultat stellt aus Sicht von CDU-Sprecher David Bongart einen sehr guten und gelungenen Kompromiss aus genau diesen Gesprächsrunden und Beteiligungen dar. So lagen jetzt die Entwürfe, in Verwaltungsdeutsch „Vorentwurfsplanungen“ genannt, in zwei Varianten dem Stadtrat zur Entscheidung vor. Von privater Seite eines Architekten aus Bad Neuenahr kam auf Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen ein weiterer Entwurf hinzu, der aber letztlich in der Entscheidung keine Rolle spielte.

Bäume machen den Unterschied
„Es muss hier ein grünes und lebendiges Zentrum der Begegnung entstehen, das attraktiv für Familien und Alleinstehende, ein Treffpunkt für Menschen jeden Alters und klimaangepasst sein muss“, erläuterte Ursula Koll die Erwartungen der SPD-Fraktion, die sich mit denen aller Fraktionen deckten. Besonders wichtig: Die vorhandene Gastronomie mit ihren Außenflächen muss in die Gestaltung mit eingebunden werden. So entschied sich der Rat nach längerer Diskussion final für die sogenannte Variante A mit der (Baum-)Wachstumsphase 2 der AuEG.
„Der Platz ist für viele Menschen ein Stück Zuhause im Herzen von Bad Neuenahr.“
Ortsvorsteher Richard Lindner
Im Grunde genommen wird der nur eilige Besucher des Platzes keine entscheidende Änderung zum derzeitigen Zustand feststellen. Aber die Weiterentwicklung steckt im Detail. Herausstechendes Merkmal der Variante A in der Wachstumsphase 2 ist die Anpflanzung von 13 größeren Amberbäumen, wobei die drei vor den Geschäftshäusern in der Poststraße stehenden Bäume erhalten bleiben.
Die derzeit provisorisch gesetzten Bäume auf der Platzfläche selbst werden wieder entnommen und anderweitig in der Stadt verwendet. Eine große Grünfläche von 140 Quadratmetern, zehn moderne Sitzbänke sowie 140 Plätze in der von Bäumen beschatteten Außengastronomie sollen zum Verweilen einladen. Die Anzahl der Sitzbänke könnte allerdings noch gesteigert werden.

Brunnen muss weichen, Wasserspiele sollen kommen
Der Brunnen wird nicht mehr zum Zuge kommen, sondern wird ersetzt durch Wasserspiele, wie sie derzeit auf dem Alten Markt vor dem Kaufhaus Moses zu erleben sind. Besonders bei warmem Wetter ist eine solche Anlage für Kinder ein Vergnügen. Daneben wird es auch einen Trinkwasserbrunnen geben.
Neben einer 540 Quadratmeter großen Splittfläche soll auch eine größere Fläche gepflastert werden mit überwiegend hellen, aber auch dunklen Steinen. Die zahlreichen kleinen Änderungswünsche der Fraktionen sollen nach Möglichkeit alle berücksichtigt werden, ändern aber das Gesamtbild des Platzes nicht. So ist zum Beispiel der Wunsch nach unterirdischen Wasserspeichern (Rigolen) an den Bäumen in die Planung aufgenommen worden, obwohl diese Maßnahme nicht finanziell über den Wiederaufbaufonds abgedeckt ist.
Im Spätherbst 2026 sollen die Bürger den neuen Platz an der Linde genießen können. „Der Platz ist für viele Menschen weit mehr als nur eine wiederhergestellte Fläche, sondern ein Stück Zuhause im Herzen von Bad Neuenahr“, sagt Ortsvorsteher Richard Lindner.