30 Jahre alt geworden ist bereits im Januar 2025 der Heimat- und Förderverein Lohrsdorf/Green. Aber erst jetzt wurde im schmucken Bürgerhaus des Ortes mit einem Festkommers und Familientag dieser Tatsache gedacht. Die Pflege von Brauchtum und den Hinterlassenschaften der Geschichte ist das Hauptanliegen des rührigen Vereins und seines Vorsitzenden Ulrike Overrath. Der historische Ortskern mit vielen Fachwerkhäusern und insbesondere der beachtenswerten Kapelle St. Petrus und St. Marcellus versteckt sich in einem Seitental der Ahr entlang des Lohrsdorfer Baches und gehört als Ortsteil zu Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Was der Heimat- und Förderverein tut
Die Besonderheit der Kapelle ist, dass sie als einzige Kapelle in weitem Umkreis nicht Eigentum von Pfarrgemeinde oder Bistum ist, sondern Eigentum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. So ist klar, dass die Lohrsdorfer viel Liebe und Eigeninitiative in die Pflege ihrer Kapelle stecken. Genau das macht man zweckmäßigerweise über einen Heimat- und Förderverein.
Zur Gemarkung Lohrsdorf gehört zum Beispiel die weithin bekannte Bergkuppe der Landskrone mit ihren Burgresten, die zwar dicht bei Heppingen und Heimersheim liegen, aber zu Lohrsdorf gehören. Allein unter Berücksichtigung dieser Tatsache hat Lohrsdorf eine lange und spannende Geschichte, die im Auftrag des Heimat- und Fördervereins von Karl Hatwig in einem umfassenden vierbändigen Werk akribisch aufgearbeitet wurde.

„Wer keinen Sinn für Altertümer und die Vorzeit hat, dem ist auch der Gedanke an die Zukunft und die Nachkommen gleichgültig“, so zitiert Karl Hatwig in seinem Buch „Die Geschichte von Lohrsdorf und Green“ dem um 1800 lebenden Geschichtsschreiber Joseph Kögler. Die Geschichte der Altertümer in und um Lohrsdorf wurde nun aufgearbeitet, aber um die Zukunft und dafür, dass sich die 697 Bürger in ihrem Heimatdorf weiterhin wohlfühlen, dafür sorgt neben Ortsvorsteher Hans-Jürgen Juchem insbesondere der Heimat- und Bürgerverein mit seinen Veranstaltungen und Treffen. Das neue Bürgerhaus bietet dafür hervorragende Möglichkeiten. Zu erwähnen ist, dass beim Dörfer-Wettbewerb der Verein in der Sonderklasse schon 2009 mit dem Siegerplatz belohnt wurde. Über viele Jahre hat der unter Leitung von Konrad Gasper erscheinende „Schellemann“ die Bürger mit Geschichte, Geschichten und Neuem aus dem Ort versorgt.
Ortsumgehung nach wie vor im Blick
Um an all dieses zu erinnern, gehörten natürlich zur Kaffeetafel beim Festkommers auch entsprechende Erinnerungsreden von der Vereinsvorsitzenden Ulrike Overrath und Ortsvorsteher Hans-Jürgen Juchem dazu. Zu den Gästen zählte auch der Erste Kreisbeigeordnete Horst Gies (MdL). Juchem erinnerte innerhalb seiner Ansprache, dass erst letztlich mit dem neuen Haltepunkt der Ahrtalbahn, ein lang gehegter Wunsch der Lohrsdorfer und Greener in Erfüllung gegangen sei. Nun gelte es sich weiterhin, um eine neue Ortsumgehung zu kümmern.