Bauarbeiten auf der Strecke
Wenige Fernzüge halten in Remagen
Viel geht hier nicht mehr: Remagen hat mit dem jüngsten Fahrplanwechsel viele Direktverbindungen verloren.
Christian Koniecki

Der aktuelle Fahrplan der Bahn listet für Remagen deutlich weniger Fernzugverbindungen auf als noch im Vorjahr. Dazu kommt es auch im Regionalverkehr auf der Strecke zwischen Remagen und Bonn zu Einschränkungen und Sperrungen.

Mit dem Wechsel auf den Winterfahrplan ist das Zugangebot im Fernverkehr der Bahn für den Kreis Ahrweiler stark beschnitten worden. Zahlreiche Direktverbindungen von Remagen aus, dem einzigen Fernverkehrsbahnhof im Kreis, sind komplett gestrichen worden. So gibt es keinen Zug mehr in die Ferienregionen Richtung Nordsee oder im Süden in Richtung Schwarzwald oder Bodensee.

Nur noch fünf echte Fernverbindungen

Nach dem gültigen Regelfahrplan sind wochentags gerade einmal neun Haltestopps von IC- oder ICE-Zügen in Remagen übrig geblieben – von denen vier zudem gar keine „echten“ Fernverbindungen sind, da die Züge in Koblenz oder in Düsseldorf enden. Echte Fernzüge, die ohne Umstieg von Remagen aus entfernte Bahnhöfe ansteuern, sind ein ICE nach Hamburg um 1:22 Uhr, ein ICE nach Frankfurt um 4:27 Uhr, ein ICE nach Berlin um 6:08 Uhr, ein Intercity nach Dresden um 6:31 Uhr und der Intercity nach Luxemburg um 14:51 Uhr.

In Richtung Köln gibt es im Fahrplan 2025 pro Tag nur noch vier Zustiegsmöglichkeiten in einen IC oder ICE, die letzte davon kurz nach 9 Uhr. In die Gegenrichtung verkehren täglich ebenfalls nur noch vier Fernzugverbindungen mit Halt in Remagen, von denen drei in Koblenz enden und einer nach Westen in Richtung Luxemburg abbiegt.

Massive Behinderungen durch Bauarbeiten

Hintergrund der starken Einschränkungen sind Bauarbeiten, die die Bahn im ersten Halbjahr auf der linksrheinischen Trasse zwischen Köln und Koblenz durchführt, im zweiten Halbjahr wird dann rechtsrheinisch gebaut. Je Stunde und Richtung dürfe deswegen lediglich ein Fernzug die Strecke zwischen Koblenz und Köln befahren. Ausnahmen gebe es nur in Einzelfällen, heißt es seitens der Bahn. Auch ein Zugpaar zwischen Dortmund und Oberstdorf, das bisher in Remagen hielt, fällt im aktuellen Fahrplan weg, weil ein Streckenabschnitt im Allgäu wegen eines Stellwerkschadens derzeit nicht befahren werden kann.

Auch der Nahverkehr auf der Rheinschiene ist in den kommenden Wochen und Monaten von vielen Einschränkungen betroffen.
Christian Koniecki

Bahnreisende müssen also künftig vermehrt Nahverkehrszüge mit Umstiegen an den großen Knotenpunkten nutzen, wenn sie auf eine Fernreise mit der Bahn gehen wollen. Aber auch das wird auf absehbare Zeit ein eher spannendes Unterfangen werden. Schienenersatzverkehr wegen Sperrungen, zeitliche Änderungen im Fahrplan oder Züge, die schon vorzeitig enden, werden in den kommenden Monaten zum Normalzustand auf der Rheinschiene gehören. Auf der Internetseite bahnhof.de können Reisende auch für Remagen den Regelfahrplan und den Sonderfahrplan mit den Änderungen bis zum 1. Februar dieses Jahres einsehen – und Letzterer ist beinahe länger als der Regelfahrplan.

Auch Bonn hat Direktverbindungen verloren

Wer hofft, dass etwa der Hauptbahnhof Bonn eine nahe liegende Umsteigemöglichkeit ist, könnte ebenfalls enttäuscht werden. Denn auch die Bundesstadt hat mit dem Fahrplanwechsel zahlreiche Direktverbindungen verloren. Einige davon werden jetzt von Siegburg aus angeboten. Doch der dortige Bahnhof ist vom Kreis Ahrweiler aus schwer zu erreichen. Daher bietet sich eher Köln als Umsteigealternative an – falls die Domstadt wegen der Streckenarbeiten mit dem Zug oder dem Ersatzbus erreicht werden kann.

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