Das Erlebnis gehört inzwischen dazu in Deutschlands Saunawelten – auch im Kreis Ahrweiler. Darauf haben sich nicht nur die Ahr-Thermen in Bad Neuenahr eingestellt. Abgestimmt auf jede Jahreszeit, gibt es hier Wellness für alle Sinne. Produkte aus der Eifelregion sind dabei hautnah auf dem Körper zu spüren: Honig, Vulkan-Fango, ja sogar Rübenkraut. „Am Halloween-Abend öffnen die Ahr-Thermen für wellnesshungrige Nachtschwärmer Tor und Tür bis ein Uhr nachts und bieten unter dem Motto kulinarische Genüsse mit Thermalbaden und Sauna-Erlebnissen“, berichtet Rita Heuser, Teamleiterin für den Bad-Sauna-Bereich, von einer beliebten Spezialveranstaltung. Bei dieser Weinprobe im Bademantel zelebriert das Saunateam stündlich Aroma-Wein-Aufgüsse vom Birken-Wedel-Aufguss mit Traubenkernöl bis hin zur „Traubenlese“. Selbst Oktoberfest lässt sich inzwischen in der Sauna feiern – mit Bier-Honig-Haarkur und Laugenbrezeln, und o’zapft wird dann auch.
In der kalten Jahreszeit zieht es wieder mehr Menschen in die Sauna.
Puristen, die nur asketisch und schweigend vor sich hin schwitzen wollen, gehören in den großen Bädern inzwischen zur Minderheit. Doch wie viel Party im Hitzerausch darf es denn sein? Im Kreis Ahrweiler sind Saunawelten zwischen solchen Extremen zu finden. So wirbt die Panorama-Sauna in Holzweiler bewusst mit einer Philosophie, die ein bisschen „altmodisch“ und traditionell klingt. Geschäftsführer Ralf Schmidt erklärt dazu: „Der Trend geht zum einen in die teuren Wellness- Tempel mit Kunstpalmen und Sandstränden. Hier entflieht man dem Alltag in eine andere Welt und ist scheinbar bereit, viel Geld dafür zu bezahlen. Entertainment steht im Vordergrund, aber der Entspannungswert ist gering. Wir bieten daher nur physikalisch wirksame Einrichtungen an und achten auf ein bezahlbares Preis-Leistungsniveau, um vor allem auch älteren Menschen das wöchentliche Saunaerlebnis möglich zu machen. Eine familiäre und entspannte Atmosphäre in einem dem Zeitgeschmack angepassten Ambiente – das gehört zu unserem Erfolgsrezept.“ Schmidt hat außerdem festgestellt, dass das Publikum es verlernt hat, zur Ruhe zu finden: „In der schnelllebigen, hektischen Zeit gönnt man dem Körper keine Auszeit mehr. Hauptsache, der Unterhaltungswert ist hoch.“
Das kann auch Simone Düren von den Römer-Thermen in Bad Breisig bestätigen: Es besteht zwar ein offizielles Handyverbot im Saunabereich, „leider müssen wir hier aber immer öfters ermahnen“. Das Smartphone im Ruhebereich, davon können anscheind immer weniger Besucher lassen. Wer am Weltsaunatag in Bad Breisig vorbeischauen möchte, hat Glück: „Wir bieten jeden Montag einen Sonderpreis für die Sauna (ohne Thermalbad) inklusive Besuch des Fitness-Studios an“, so die Mitarbeiterin. Dick im Kalender anstreichen können sich Saunafans des Kreises bereits den 9. November: Hier zelebrieren die Thermen das Saunieren wie in Finnland. Versprochen wird ein Ausflug ins Ursprungsland des Saunierens mit ganz besonderen Aufgüssen. Dabei können die Gäste gerne ihre Kinder mitbringen. Ein Mindestalter für das Saunieren gibt es nicht. „Grundsätzlich können auch Babys und Kleinkinder in unsere Saunen“, betont Düren.
Den Fokus mehr auf die Tiefenentspannung denn auf das eigentliche Schwitzen legt man in der Maravilla Wellnesswelt in Bad Bodendorf. Hier können Besucher ein Hamam, also eine traditionelle orientalische Badeanstalt erleben. Die Gäste durchlaufen hierfür mehrere Räume mit unterschiedlichen Temperaturen, um sich an die Wärme zu gewöhnen. Das eigentliche Dampfbad erfolgt bei einer Raumtemperatur von 50°C bis 60°C. In der Mitte des Raumes befindet sich die beheizte Liegefläche Göbektasi, auch Nabelstein genannt, auf der die typische Behandlung mit Schaum und dem Kese, einem Peeling-Handschuh aus rauem Ziegenhaar, erfolgt.