Schon seit einiger Zeit sind sie im Niederzissener Ortsbild präsent: Informationstafeln in unterschiedlichen Größen an allen kulturellen Denkmälern. Allen Tafeln gemeinsam ist ein QR-Code, über den Informationen zum betreffenden Ort per Mobiltelefon abgerufen werden können. Zusammen bilden die Tafeln die neuen Kulturwege Niederzissen, zwei Routen, die das kulturelle Erbe des Ortes für Einheimische und Touristen erschließen sollen.
Routen haben verschiedene Schwerpunkte
Initiiert hat die beiden Strecken der Kultur- und Heimatverein des Ortes. „Wir hatten so etwas schon immer vor und bereits bei der Vereinsgründung im Jahr 2007 erste Schilder aufgestellt. Aber das war ja noch kein wirkliches System“, erinnert sich Richard Keuler, Erster Vorsitzender des Vereins. Vor drei Jahren habe sich dann aus den Reihen des Vereins eine Projektgruppe gebildet und damit begonnen, systematisch alle Steinkreuze, Baudenkmäler und denkmalwürdigen Orte Niederzissens, inklusive des Ortsteils Rodder, zu erfassen, so Keuler weiter.

Herausgekommen sind dabei letztendlich zwei unterschiedliche Routen. „Eine befasst sich mit den Steinkreuzen und Bilderstöcken des Ortes. Die andere führt entlang historischer Gebäude und sonstiger Gebäude“, berichtet der Vereinsvorsitzende. Gedacht sei das Ganze sowohl als Bereicherung für die Niederzissener selbst als auch für Gäste und Touristen.
Offizielle Einweihung am Samstag, 24. Mai, geplant
Schon vor der offiziellen Einweihung werde das System rege genutzt, auch von internationalen Gästen. „Wir hatten eine Gruppe von elf Mexikanern hier, deren jüdische Vorfahren aus Niederzissen stammten. Am jüdischen Friedhof haben die Gäste den QR-Code entdeckt, sogleich ihr Handy gezückt, und alle relevanten Informationen auf Englisch bekommen. Das war schon toll“, berichtet Richard Keuler. Finanziert wurde das Projekt, dessen Gesamtkosten Keuler mit etwa 15.000 Euro beziffert, vom Kultur- und Heimatverein, unterstützt durch Landeszuschüsse aus dem Leader-Programm.

Am Samstag, 24. Mai, sollen die beiden Wege nun vorgestellt und offiziell der Öffentlichkeit übergeben werden. Die Veranstaltung beginnt um 10 an der großen Schautafel auf dem Niederzissener Marktplatz. Dann geht es zur ehemaligen Synagoge, der Keimzelle des Kulturwegs. Dort gibt es eine kleine Einführung in das Projekt, seinen Werdegang und die beiden Kulturwege.

Wer ein Handy zur Veranstaltung mitbringt, wird die Stationen gleich testen können. Sämtliche Objekte sind mit QR-Codes versehen, über die erläuternde Texte und Bildmaterial angeklickt werden können. Die Texte stehen dabei als Lese- und als Audio-Dateien zur Verfügung. Drei große Schautafeln zur Orientierung sind an markanten Stellen im Ort platziert. Die beiden Wege können in jedem Fall individuell kombiniert und in Abschnitte aufgeteilt werden.