Nach dem vorläufigen Ergebnis bleibt die CDU stärkste Kraft im Kreistag (37,5 Prozent, 16 Sitze), gefolgt von der FWG als neuerdings zweitstärkster Kraft (15,1 Prozent, 7 Sitze) und der SPD als nun drittstärkster Fraktion (15 Prozent, 7 Sitze). Die Grünen werden mit 13 Prozent (6 Sitze) viertstärkste Fraktion, darauf folgt die AfD mit 10,4 Prozent (5 Sitze). Die FDP holt 5,7 Prozent (3 Sitze), die Linke 2 Prozent (1 Sitz) und die WKA 1,3 Prozent (1 Sitz).
CDU und FWG freuen sich
Die CDU kann damit ein leichtes Plus von 1,9 Prozentpunkten gegenüber der Kommunalwahl 2019 verzeichnen, büßt aber einen Sitz ein. Auch die FWG kann ein leichtes prozentuales Plus (1,7 Prozentpunkte) verzeichnen und gewinnt einen Sitz hinzu. Die SPD kann ihr prozentuales Ergebnis von 2019 in etwa halten, ebenso die Zahl der Sitze (2019: 15,2 Prozent). Von 18,3 Prozent um 5,3 Prozentpunkte und von 9 auf 6 Sitze abgesackt sind die Grünen. Die AfD hat mit einem Plus von 3,2 Prozentpunkten deutlich Stimmen und auch zwei Sitze dazugewonnen.
FDP (2019: 7,3 Prozent) und Linke (2019: 3,1 Prozent) verzeichnen leichte Einbußen. Dennoch kann die FDP ihre 3 Sitze im Kreistag halten. Das dürfte die Freien Demokraten freuen, da es bis zur Auszählung der letzten fehlenden Wahllokale am späten Montagabend noch so aussah, also würden sie nur zwei Sitze bekommen. Die Linke bleibt bei einem Sitz wie auch schon nach der Wahl 2019. Und die WKA hat es bei ihrer ersten Kommunalwahl mit einem Sitz in den Kreistag geschafft.
Landrätin setzt auf gute Zusammenarbeit
Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) dankte am Dienstagnachmittag in einer schriftlichen Stellungnahme allen Bürgern des Kreises, die ihre Stimme abgegeben haben, und den mehr als 2000 Wahlhelfern. „Mit sechs Parteien und zwei Wählergruppen haben wir einen neuen Kreistag, der ein großes politisches Spektrum abbildet und in dem Entscheidungen voraussichtlich kontrovers diskutiert werden“, so Weigand weiter. „Umso wichtiger ist es, dass Debatten stets konstruktiv und auf sachlicher Ebene geführt werden. Ich gehe davon aus, dass uns allen daran gelegen ist, im Hinblick auf die großen Herausforderungen dieser Zeit und insbesondere bei uns im Kreis immer die bestmöglichen Lösungen für unsere Region zu finden.“
Horst Gies (CDU) freute sich indes, dass seine Partei im Kreistag zulegen konnte: „Das ist ein toller Erfolg für die CDU. Wir sind mit einem Team aus Jung und Alt an den Start gegangen, und das haben die Wähler honoriert.“ Als einzige Partei mit mehr als 35 Prozent der Wählerstimmen sieht Gies die CDU „als letzte verbliebene Volkspartei“. Der Christdemokrat wundert sich allerdings, dass seine Fraktion im Kreistag einen Sitz verliert, obwohl das Prozentpunkteplus höher ausfällt als das der FWG, die aber einen Sitz hinzubekommt. „Da kann man sich schon mal fragen, ob das der richtige Weg ist, den das rheinland-pfälzische Wahlsystem vorgibt“, meint Gies.
Wahlbeteiligung hat zugenommen
Johannes Bell von der FWG ist vor allem stolz darauf, dass seine Partei nun zweitstärkste Fraktion im Kreistag vor der SPD geworden ist. „Es freut uns, dass wir dieses Ergebnis trotz der langwierigen und schweren Erkrankung unseres Spitzenkandidaten und Fraktionssprechers Hans-Josef Marx erreichen konnten. Die FWG konnte im Kreistag und in den meisten Parlamenten im Kreis Ahrweiler auf Stadt-, Verbandsgemeinde- und Ortsebene teilweise deutlich zulegen und hat viele Mandate hinzugewonnen“, so Bell. „Damit wird die jahrelange Arbeit und das ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder im Sinne der Sache sowie in vielen Vereinen und gesellschaftlichen Organisationen honoriert.“ Die FWG werde in der kommenden Legislaturperiode ihre sachliche Politik ohne Vorgaben von oben fortsetzen. Sie sei wie bisher zur konstruktiven Zusammenarbeit mit allen Fraktionen bereit, die die demokratischen und freiheitlichen Grundwerte uneingeschränkt vertreten, so Bell.
Die Wahlbeteiligung zur Kreistagwahl ist indes leicht gestiegen. Haben 2019 noch 63,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, waren es in diesem Jahr 64,7 Prozent. Ein guter Wert – vor allem auch verglichen mit der Beteiligung bei der Kommunalwahl 2014. Sie lag damals bei gerade einmal 56,7 Prozent im Kreis Ahrweiler. Der Wahlausschuss zur Kreistagswahl wird am Montag, 17. Juni, noch das Wahlergebnis offiziell feststellen, womit es dann amtlich wird.