Ahrtal
Vor-Ort-Betreuung für Schwangere: Rollende Hebammenpraxis macht bald auch im Ahrtal Station
Auf dem Gelände des Marienhaus-Klinikums in Bad Neuenahr-Ahrweiler hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) am Freitag sein Hebammenmobil vorgestellt, das auch an der Ahr zum Einsatz kommen soll.
Hans-Jürgen Vollrath

Ahrtal. Eine rollende, komplett ausgestattete Hebammenpraxis hat der Arbeiter-Samariter-Bund jetzt in Bad Neuenahr-Ahrweiler vorgestellt. Bald soll sie zu Einsatzen an die Ahr rollen - doch dafür fehlt noch eine wichtige Voraussetzung.

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Dass es in ganz Deutschland einen Mangel an Hebammen gibt, ist allgemein bekannt – auch ohne eine Flutkatastrophe, wie sie sich an der Ahr abgespielt hat, ist es extrem schwierig, eine solche zu finden. Doch schwangere Frauen, junge Mütter und Familien brauchen gerade in solchen Zeiten professionelle Unterstützung, Beratung und Betreuung. „Als dann auch noch alles verschlammt und kaputt war, ging das Thema Hebamme oft unter“, schilderte Projektleiterin Stefanie Könitz-Goes jetzt bei der Vorstellung des vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Regionalverband Münster, bereitgestellten Hebammenmobil in Bad Neuenahr auf dem Gelände des Marienhaus-Klinikums.

Beim Hebammenmobil arbeitet der ASB länderübergreifend: Die ersten beiden Stationen des Spezialfahrzeugs sind am 10. März in Bad Münstereifel vorgesehen, anschließend geht es nach Wachtberg-Berkum. Danach rollt es dann nach Rheinland-Pfalz ins Ahrtal. Geplant sind erste Stationen in der Kreisstadt und in Schuld.

„Wir werden unterschiedliche Erfahrungen machen und lernen, wie heute der Alltag im Flutgebiet für Schwangere, junge Mütter und Familien aussieht.”

Das erwartet Projektleiterin Könitz-Goes

Für seine Aufgaben ist der aufwendig umgebaute Bus bestens ausgestattet. Der ehemalige Reisebus wurde komplett entkernt und das Innere zu einer Hebammenpraxis umgebaut. Eine Liege für Untersuchungen samt Wehenschreiber ist ebenso vorhanden wie eine Babywaage. und in den Schubladen findet sich alles, was eine Hebamme für ihre Arbeit braucht und was sie bei den üblichen Hausbesuchen in ihrem Köfferchen mitbringt. Für Beratungsgespräche wurden Tisch und Sitzgelegenheit eingebaut. Auch an eine Spielecke für Geschwisterkinder wurde gedacht. Die rollende Hebammenpraxis ist stets mit einer Hebamme und einem Rettungssanitäter besetzt. Letzterer sitzt auch am Steuer.

Koordinatorin für die Einsätze des Hebammenmobils ist Laura Aupke. Sie spricht mit interessierten Hebammen in den Einsatzgebieten, koordiniert Termine für den Bus und kontaktiert die Verantwortlichen in den Kommunen. Die Vorteile für Hebammen wie für ihre Patientinnen liegen auf der Hand: Die Hebammen können im Bus eine komplett eingerichtete Praxis nutzen, und Frauen finden in der Nähe ihres Wohnortes Hilfe und Beratung bei allen Fragen und Problemen zu Schwangerschaft, Geburt, Stillen und Nachsorge.

„Wir werden unterschiedliche Erfahrungen machen und lernen, wie heute der Alltag im Flutgebiet für Schwangere, junge Mütter und Familien aussieht,” erwartet Projektleiterin Könitz-Goes. Nun braucht es nur noch Hebammen, die bei der Vor-Ort-Betreuung mitmachen wollen.

Von unserer Mitarbeiterin Gabi Geller

Auf der Internetseite des Mobils kann man sich anmelden und findet zudem alle Informationen zum Projekt, auch den aktuellen Fahrplan des ASB-Hebammenmobils:www.asb-hebammenmobil.de

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