Von PV-Anlagen über Verkehrsberuhigung und einer Verbesserung der Jugendarbeit - Der 54-Jährige hat als neuer Ortschef vieles vor
Visionen für Birresdorf: Uwe Igelmund ist der neue Ortsvorsteher
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Uwe Igelmund liegt der Dorfgemeinschaftshof, hier im Hintergrund zu sehen, in Birresdorf sehr am Herzen. Das Leuchtturmprojekt in Rheinland-Pfalz wurde 2011 eröffnet. Foto: Celina de Cuveland
Celina de Cuveland

Birresdorf. Wenn Uwe Igelmund durch den Ort geht, grüßen ihn die Menschen. Ein nettes „Hallo“ hier, ein kurzes „Wir sehen uns dann ja die Tage“ dort. Und in jüngster Zeit ist noch etwas hinzu gekommen – die Gratulation zur gewonnenen Wahl zum neuen Ortsvorsteher von Birresdorf.

Igelmund freuen diese kurzen Gespräche am Straßenrand. Er ist längst in Birresdorf verwurzelt, der gebürtige Schwabe wohnt dort seit dem Jahr 2000. Man kennt ihn, man schätzt ihn. Igelmund wird Anfang Juli den bisherigen Ortsvorsteher Klaus Huse nach 15 Jahren Amtszeit ablösen. Der 54-Jährige will das Dorf voranbringen, das stellt sich im Gespräch mit unserer Zeitung schnell heraus.

Igelmund ist Vorsitzender des Gemischten Chores

Bei der Kommunalwahl am 9. Juni konnte sich der Christdemokrat mit 65,4 Prozent der Stimmen gegen seinen Mitbewerber Claus Hartmann (SPD) durchsetzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,7 Prozent. Igelmund engagiert sich in Birresdorf. Er ist in allen Vereinen des Dorfs Mitglied, „außer bei den Möhnen, das geht ja nicht“, lacht Igelmund.

Er ist unter anderem Vorsitzender des Gemischten Chors, „obwohl ich gar nicht singen kann“, sagt er. „Das war auch so eine skurrile Geschichte.“ Die zweite Vorsitzende, die neun Jahre lang kommissarisch den Vorstand innehatte, hörte auf. Jemand anders fand sich nicht für das Amt des Vorsitzenden. Da kam der damalige Ortsvorsteher Klaus Huse auf Uwe Igelmund. „Das Problem ist ja, dass sich ein Verein ohne Vorstand auflösen muss“, erklärt der nun. „Und da der Gemischte Chor auch noch der älteste Verein hier im Dorf ist, hätte ich das wirklich schade gefunden.“ So übernahm Igelmund 2022 den Vorstand – ohne eigene Gesangserfahrung. Seitdem ist der Anteil der aktiven Mitglieder des Chores um rund zehn auf 40 Sängerinnen und Sänger angewachsen.

Dorfgemeinschaftshaus war auch gut für die Vereine

Igelmund ist zudem seit 2012 zweiter Vorsitzender beim Trägerverein des Dorfgemeinschaftshofes, ein besonderes Projekt. Der eigentliche bäuerliche Betrieb siedelte aus, sodass die Gemeinde nach Anregung von Huse den Hof ankaufte, um dort ein Dorfgemeinschaftshaus einzurichten. Seit 2011 ist das Leuchtturmprojekt fertig – hier gibt es seitdem ein Reparaturcafé, Mehrzweckräume, die auch von Bürgern der Grafschaft gemietet werden können und die den Ortsvereinen zur Verfügung stehen. „Die Vereine konnten so ihre Angebote erweitern – es gibt jetzt beispielsweise Tanzgruppen und Yoga“, erzählt Igelmund.

Wer ihm zuhört, merkt, dass er stolz ist auf dieses Projekt. Nur ein Sorgenkind hat der Dorfgemeinschaftshof, um das Igelmund sich in seiner Amtszeit kümmern möchte. „Die Jugendräume“, sagt der 54-Jährige. Eigentlich sei es fast ein Jugendhaus, handele es sich doch um zwei Etagen. In der Corona-Zeit sei die Jugendarbeit im Dorf leider ein wenig eingeschlafen. Das will Igelmund angehen.

Durchgangsverkehr sei ein generelles Problem

Wichtig ist ihm auch, dass die Verkehrsberuhigung im Ort weiter fortgeführt wird. Ein erster Erfolg sei, dass die Bushaltestelle an der Durchfahrtsstraße, an der morgens rund 60 Kinder auf den Schulbus warten, bald sicherer wird. Dort soll eine Querungshilfe installiert werden, ein Wartehäuschen auf der Seite entstehen, wo es bisher keines gab, und auch eine klarere Abgrenzung des Wartebereichs zur Straße hin.

Generell sei der Durchgangsverkehr ein Problem, weil auf der Straße zu schnell gefahren werde. Es herrscht Tempo 30, eine Messung vor ein paar Jahren habe aber gezeigt, dass dort im Durchschnitt 50 km/h oder schneller gefahren werde. Die Querungshilfe könnte an der Einfallsstraße möglicherweise schon für etwas Verkehrsberuhigung sorgen, die Planung sei fertig, nun gehe es an die Umsetzung.

Ich würde das Gelände gern zu einer Art Begegnungsstätte für die Bürger machen.

Uwe Igelmund zum Bolzplatzareal

Igelmund will sich zudem dafür einsetzen, die zwei Spielplätze im Ort bedarfsgerechter zu gestalten und die Radwegeplanung vorantreiben. Dann gebe es noch den Bolzplatz, dessen Zustand aber auch so sei, dass er nicht richtig genutzt werden könne. „Ich würde das Gelände gern zu einer Art Begegnungsstätte für die Bürger machen“, überlegt Igelmund. „Sodass dort auch Radfahrer eine Pause einlegen können und es vielleicht einen Kaffeeplatz gibt“, sagt der neue Ortschef.

Wenn er mal nicht weiter wisse, könne er auf die Erfahrung seines Vorgängers Klaus Huse zurückgreifen und sich den einen oder anderen Tipp abholen, meint der begeisterte Golfer und Wanderer. Und noch ein Projekt forciert Igelmund mit den CDU-Mitgliedern des Birresdorfer Ortsbeirates: Sie wünschen sich PV-Anlagen auf den Dächern der Freiwilligen Feuerwehr und des Dorfgemeinschaftshofes.

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