Dem Arbeitgeberservice der Agentur wurden in den vergangenen vier Wochen 125 zusätzliche offene Stellen aus dem Ahrkreis gemeldet, 29 mehr als im Juli. Insgesamt gibt es bei der Arbeitsagentur damit aus der Region 772 Stellenangebote, das sind 55 weniger als vor einem Jahr.
Mitgrund sind endende Ausbildungen
„Es ist durchaus üblich, dass die Arbeitslosigkeit vor allem unter jungen Leuten im Sommer kurzfristig ansteigt, wenn Ausbildungsverhältnisse enden und nicht gleich eine Anschlussbeschäftigung gefunden wird. Andere warten auf einen Studienplatz“, erklärt der stellvertretende Agenturleiter Thomas Becker. „Spätestens im Oktober, wenn das Semester startet, reguliert sich dieser Effekt üblicherweise wieder.“
Ob es dann, wie früher üblich, tatsächlich zu einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit kommen werde, wage er aber nicht vorherzusagen, erklärt Becker. „Seit Jahren ist der Arbeitsmarkt von weltweiten Krisen geprägt, die Konjunkturprognosen sind eher ungünstig. Daran gemessen zeigt der Arbeitsmarkt sich sogar erstaunlich robust. Die Unternehmen halten an ihren kostbaren Fachkräften fest, Entlassungen werden, wenn irgend möglich, vermieden. Allerdings gibt es eine große Zurückhaltung bei der Einstellung neuer Kräfte. Arbeitslosigkeit zu beenden ist eindeutig schwerer geworden.“
Auf dem Ausbildungsmarkt sieht es anders aus
Anders beim Ausbildungsmarkt: Hier übersteigt das Angebot an offenen Stellen die Nachfrage von jungen Leuten seit Jahren deutlich. Kurz vor Beginn der meisten Ausbildungsverhältnisse in der kommenden Woche weist die Statistik für den Landkreis Ahrweiler noch 194 offene Lehrstellen aus, denen 109 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüberstehen. Was leider nicht bedeute, dass die Hälfte der offenen Stellen kurzfristig besetzt werden könne, erklärt Thomas Becker. „Denn natürlich muss ein Ausbildungsplatz auch den Interessen und Talenten eines jungen Menschen entsprechen, um für sie oder ihn infrage zu kommen. Außerdem kann gerade bei Jugendlichen auch die Entfernung zwischen Betrieb und Heimatort ein Problem sein.
Trotzdem ist der stellvertretende Agenturleiter davon überzeugt, dass seine Mitarbeiter in den nächsten Wochen noch viele Interessenten mit passenden Arbeitgebern zusammenbringen können. Denn vermittelt werde so lange, wie der Lehrstoff der Berufsschule aufgeholt werden könne. red