Heizung für kommunale Gebäude
VG Brohltal denkt über Nahwärmenetz nach
Wie es mit der Realschule plus weitergeht, ist ebenfalls ein entscheidender Faktor für ein mögliches Nahwärmenetz.
Hans-Willi Kempenich

Die VG Brohltal überlegt, wie sie ihre Gebäude beheizen wird. Vieles ist im Fluss, eine Kita wird neu gebaut, die Realschule wird möglicherweise eine Integrierte Gesamtschule, und eine Schwimmhalle ist geplant. All das spielt in die Planung hinein.

Mit der Realschule plus und dem Sportzentrum liegen in Niederzissen bereits einige kommunale Gebäude nah beieinander. Mit der geplanten Kindertagesstätte für acht Gruppen und der notwendigen Erweiterung der Realschule gesellen sich zu dem Ensemble in absehbarer Zeit weitere Gebäude hinzu. Wie es hier mit der Wärmeversorgung aussehen soll, beriet der Bau- und Umweltausschuss der Verbandsgemeinde (VG) Brohltal in seiner jüngsten Sitzung.

Wie neue Gebäude beheizt werden könnten

„Wir werden dort bald eine Reihe neuer Gebäude stehen haben. Da lohnt es sich, über das Thema gut nachzudenken“, erläuterte Bell. Neben dem Neubau der Kindertagesstätte soll auch die alte Schwimmhalle auf dem Gelände der Grundschule abgerissen und durch einen modernen Erweiterungsbau ersetzt werden.

„Noch wissen wir nicht, ob unsere Schule eine Realschule bleibt oder in eine Integrierte Gesamtschule umgewandelt wird. Die Erweiterung ist wegen steigender Schülerzahlen nötig, aber der Raumbedarf wird sich für die beiden Schulformen sicherlich unterscheiden“, gab der Bürgermeister für die Planung zu bedenken. Ebenfalls sei die Gasheizung des Sportzentrums im Jahr 2002 errichtet worden, eine Erneuerung sei also absehbar, so Bell weiter.

So sehen die Pläne aus

Die nun von einem Ingenieurbüro vorgelegte Planung sieht die Errichtung einer Heizzentrale vor dem Sportzentrum vor. Die bestehende Heizungsanlage der Realschule könne als zweite Heizzentrale genutzt werden, um so redundante Strukturen zu schaffen, um mögliche Ausfälle kompensieren und den prognostizierten Wärmebedarf von knapp 450 Megawattstunden pro Jahr decken zu können.

Insgesamt sieht der Entwurf eine Trasse von 161 Metern isolierter Erdleitungen vor, mit der dann alle Gebäude des Ensembles zentral versorgt werden sollen. Als Brennstoff könnten, wie bereits in der Realschule, Holzpellets zum Einsatz kommen. Als mögliche Alternativen wurden Holzhackschnitzel und die Kombination einer Pelletheizung mit einer Solarthermieanlage vorgeschlagen. Die Solaranlage könnte, so der Planer, auf der Heizzentrale errichtet werden. Diese würde modular aus Containern gebaut, deren Dachfläche ausreichend Platz für eine 30 Quadratmeter große Solaranlage böten.

Kosten müssen abgewägt werden

Rolf Hans, Erster Beigeordneter der VG und zugleich Ortsbürgermeister von Niederzissen, regte an, das Sporthaus am Heubachstadion ebenfalls in das Netz einzubinden. „Dort haben wir derzeit eine Gasheizung und durch die Duschen einen recht hohen Verbrauch“, so Hans.

Die Ratsmitglieder nahmen das vorgestellte Konzept zur Kenntnis und forderten das Ingenieurbüro zu einer Vergleichsrechnung auf. Eine Entscheidung könne erst fallen, wenn man die Kosten eines Nahwärmeverbundes mit denen von jeweils einzeln zu errichtenden modernen Heizungen vergleichen könne.

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