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Kreisstadt
Verzögerung: B266 neu wird auch 2017 nicht fertig

Seit über 30 Jahren ist die Brücke "Im Schwertstal" bereits fertig und steht ungenutzt da. Nun entspricht sie nicht mehr den Anforderungen der Tragfähigkeit und muss saniert werden. Die Eröffnung der Umleitungsstrecke verzögert sich deshalb ins Jahr 2018. Foto: Jochen Tarrach

Jochen tarrach

Kreisstadt. Bittere Nachricht für Autofahrer und die Anwohner der Heerstraße: Die rund 1800 Meter lange Umgehungsstraße von Bad Neuenahr im Zuge der B 266 wird nicht 2017, sondern "aus heutiger Sicht" erst 2018 fertig.

Seit über 30 Jahren ist die Brücke "Im Schwertstal" bereits fertig und steht ungenutzt da. Nun entspricht sie nicht mehr den Anforderungen der Tragfähigkeit und muss saniert werden. Die Eröffnung der Umleitungsstrecke verzögert sich deshalb ins Jahr 2018. Foto: Jochen Tarrach

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Diese überraschende Auskunft gab die Pressestelle des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) auf Nachfrage der Rhein-Zeitung. Sollten ursprünglich bereits 2014 die ersten Fahrzeuge über die neue Entlastung der Heerstraße rollen, so dauert das nun voraussichtlich mehr als vier Jahre länger.

Die neue Umgehungsstraße soll vom Ende der A 573, dem Zubringer zur BAB-Anschlussstelle Bad Neuenahr-Ahrweiler, bis zum vierspurigen Anschluss der B 266 in Höhe der Straße „Im Schwertstal“, nahe der Ampelkreuzung, am östlichen Ende der Heerstraße gehen. Im weiteren Verlauf der B 266 in Richtung Osten plant die Stadt derzeit in Höhe der Berufsbildenden Schulen einen neuen Vollanschluss aus beiden Fahrtrichtungen an die Innenstadt.

Mehr als 15 Jahre lang haben eine Bürgerinitiative und die Politik für den Bau der B 266 als Ortsumgehung von Bad Neuenahr gekämpft. Foto:Vollrath

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Mai 2009: Im Dellmich ist eine Fahrbahnseite schon fertig, auf der anderen Seite sind die Stützpfeiler weitestgehend fertiggestellt. Fotos: Jochen Tarrach

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Februar 2013: Schweres Bohrgerät dreht sich im Bereich Bergstraße in den Boden. Die Arbeiten dienen der Baugrubensicherung und werden mit einem Durchmesser von 75 Zentimetern bis auf 17 Meter Tiefe eingebracht.

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Januar 2014: Die Arbeiten zur Untertunnelung der Bergstraße gehen dem Ende entgegen.

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November 2014: Eine weitere Stützwand trennt die künftige Bundesstraße von den Weinbergshängen.

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August 2015: Gewaltige Stützmauern werden in Beton gegossen und werden in einem weiteren Arbeitsschritt dann mit Naturstein verklinkert.

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Oktober 2015: Der Bau der Brücke "Im Dellmich" am westlichen Ende der geplanten Strecke war eine der Großbaustellen auf dem 1,8 Kilometer langen Neubaustück.

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Dezember 2016: Im Muckenthal sind die Straßenbauarbeiten ebenfalls schon weit fortgeschritten.

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Baurecht für die Umgehung besteht bereits seit 2001, nur fehlte es viele Jahre an der notwendigen Finanzierung. Grund für die weitere Verlängerung der Bauzeit sind nun nach Angaben des LBM mehrere Einzelpunkte. Das sind Verzögerungen beim Straßenbau im Abschnitt 1 sowie bei der Baugrubensicherung von zwei notwendigen Leichtflüssigkeitsabscheidern. Darin soll eventuell mit Öl oder Benzin verschmutztes Oberflächenwasser gereinigt werden und erst dann in die allgemeine Entwässerung abfließen. Besonders überraschend kommt die zusätzliche Feststellung, dass die bereits vor rund 30 Jahren neben der Ampelkreuzung Heerstraße gebaute und bisher ungenutzte Brücke „Im Schwertstal“ für die heutigen Anforderungen nicht mehr ausreichend tragfähig ist und saniert werden muss. Wie lange das dauert und welchen Umfang die Sanierungsmaßnahmen haben, dazu machte die LBM-Pressestelle keine Angaben.

Sicher aber ist, dass zusätzlich die gemäß einem ergänzenden Planfeststellungsverfahren noch zu errichtenden Lärmschutzwände von ehemals geplanten zwei Metern auf 2,50 Meter aufgestockt werden müssen. Dadurch sind auf der Brücke zusätzliche Verstärkungen für die Wände notwendig.

Schon eingedüllt sind die Leitplanken der Brücke "Im Schwertstal". Die noch zu errichtenden Lärmschutzwände sollen den anderen angeglichen 2,50 Meter hoch werden. Entsprechende Halterungen werden noch montiert.

Jochen tarrach

In welchem Maße sich die nun zusätzlichen Maßnahmen auf die geplanten Gesamtbaukosten von 47,4 Millionen Euro auswirken, ist derzeit noch nicht genau abzusehen. Die für die Brücke notwendigen Verstärkungsmaßnahmen müssen noch genau benannt werden. „Diese notwendigen Leistungen müssen vor Verkehrsfreigabe der Ortsumgehung noch eingeplant werden und waren bis vor einigen Monaten in ihrer Tragweite nicht bekannt“, so die Pressestelle des LBM. Man werde jedoch im Jahr 2017 mit Hochdruck an den Maßnahmen arbeiten, um in diesem Jahr noch so viel wie möglich fertigzustellen.

Bürgermeister Guido Orthen äußert sich nur vorsichtig zur neuen Situation: „Es ist schwierig, damit fertig zu werden, dass man so lange an 1800 Metern bauen muss“, stellt er fest. Neu hergerichtet werden müssten ja auch noch die Auf- und Abfahrt „Im Schwerts-tal“. Dann werde es erneut erhebliche Einschränkungen auf der neuen Umgehung geben oder diese müsse sogar zeitweilig ganz gesperrt und der Verkehr durch Heppingen geleitet werden. Mit der Maßnahme Vollanschluss der Innenstadt werde man wohl erst dann beginnen können, wenn alle anderen Baumaßnahmen an der Bundesstraße erledigt sind.

Von unserem Mitarbeiter Jochen Tarrach

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