Versammlung macht klar: VG unterstützt die Wehren, wo es geht
Versammlung der Freiwilligen Feuerwehren der VG Adenau: Bessere Ausstattung in vielen Bereichen angeschafft
Auch ein Rettungsboot zählt jetzt zum Bestand der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Adenau.
Werner Dreschers

Adenau. Mit der Einsegnung neuer Fahrzeuge begann die Versammlung der Freiwilligen Feuerwehren der VG Adenau in Leimbach. Sechs neue Fahrzeuge konnten durch die Verbandsgemeinde in den letzten Jahren beschafft werden.

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Auch ein Rettungsboot zählt jetzt zum Bestand der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Adenau.
Werner Dreschers

Es waren ein Einsatzleitwagen ELW 1 und ein Kommandowagen für Adenau, zwei Mannschaftstransportfahrzeuge für Kaltenborn und Adenau sowie in Mittleres Löschfahrzeug und Hilfeleistungslöschfahrzeug für Antweiler. Zusätzlich konnte über die Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie in Koblenz vom Land ein LF Kat zur Verfügung gestellt werden. Zwei Quads finanzierte als Spende der Rotary Club Adenau-Nürburgring, in einer Initiative von Georg Schmitz aus Adenau.

Ehrungen für viele Kameraden

Verdiente Feuerwehrkameraden zu ehren, zu befördern, neue Feuerwehrkameraden zu verpflichten und lang dienende Wehrkameraden wegen Alters aus dem aktiven Dienst in der Feuerwehr zu verabschieden, sei der Zweck der Versammlung, so Bürgermeister Guido Nisius. In der Verbandsgemeinde Adenau ist nach wie vor der notwendige Bedarf an aktiven Feuerwehrleuten gedeckt. Die Flutkatastrophe hat sogar zu weiterem Zuwachs geführt: Neun aktive Nachwuchs-Feuerwehrfrauen und 57 aktive Nachwuchs-Feuerwehrmänner konnten in die Wehren aufgenommen werden. Fünf Feuerwehrmitglieder waren aus dem aktiven Dienst zu verabschieden. Mit Vollendung des 63. Lebensjahres beenden sie den aktiven Dienst in der Feuerwehr. Wie wichtig das Engagement der Feuerwehrleute ist, wurde gerade in der Flutkatastrophe deutlich, „Ihr habt bis zur Erschöpfung gearbeitet“, so Nisius.

In einer Reihe haben sich die Feuerwehrmänner bei der Ernennung zu Wehrführern aufgestellt. Fotos: Dreschers
Werner Dreschers

In der VG Adenau gibt es in 23 Freiwilligen Feuerwehren über 545 aktive Feuerwehrleute, ein Plus von 35 gegenüber 2019. 34 Feuerwehrfrauen machen mit, in sieben Jugendfeuerwehren bereiten sich 45 Jungen und 21 Mädchen auf den Dienst in der Feuerwehr vor.

Noch etliche Einsätze neben der Flut

Neben den Fluteinsätzen gab es 138 Einsätze, wovon 90 der technischen Hilfe und 48 Einsätze der Brandbekämpfung dienten. Ohne das Engagement, die Erfahrung und den Sachverstand der Feuerwehrkräfte hätten die Flutkatastrophe und die übrigen Schadensereignisse und Hilfeleistungen nicht so gut bewältigt werden können, betonte Nisius. „Unsere Bevölkerung kann sich auf zuverlässige und kompetente Einsatz- und Führungskräfte zur Bewältigung oftmals schwieriger Einsätze und bei Katastrophenlagen verlassen.“

Die VG Adenau investiert im aktuellen Haushalt rund 530.000 Euro in den Brandschutz und die allgemeine Hilfe. In den zwei Vorjahren hat die Verbandsgemeinde neben der Anschaffung von Dienst- und Schutzbekleidung und der Ersatzbeschaffung von Gerätschaften insbesondere in zusätzliche Waldbrandausrüstung, in Wärmebildkameras, in einen Quaestor, ein neues vollautomatisches Atemschutzprüfsystem, in neue EDV-Ausstattung in den Feuerwehreinsatzzentralen Adenau und Balkhausen investiert. Zum Schutz gegen Wassergefahren wurde eine mobile Hochwasserschutzwand, ein sogenanntes Boxwall-System, zum Preis von 43.000 Euro angeschafft. Mit diesem System lässt sich schnell eine Wasserbarriere von bis zu 200 Metern aufbauen. Auch wurde zur Menschenrettung aus Wassergefahren ein Rettungsboot angeschafft. Das Boot wird aus strategischen Gründen bei der Feuerwehr in Reifferscheid stationiert.

Neue Fahrzeuge im Anmarsch

Für den Mannschaftstransport wurden zwei Mannschaftstransportfahrzeuge zum Preis von insgesamt rund 90.000 Euro ausgeliefert. Auch ein Mehrzweckfahrzeug wurde bei einer Spezialfirma für Fahrzeugumbauten in Auftrag gegeben. Die Gesamtkosten hierfür werden sich auf rund 190.000 Euro belaufen. Weiterhin wird in Kürze ein 170.000 Euro teures Tanklöschfahrzeug 2000 auf Basis eines Unimog bei der Freiwilligen Feuerwehr Nürburg zum Einsatz kommen.

2020 und 2021 wurde ein neuer Einsatzleitwagen sowie ein neues Mittleres Löschfahrzeug und ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug für die Feuerwehr Antweiler in Dienst gestellt. Die Neubeschaffung eines Löschfahrzeugs 10 im Jahre 2023 soll bei der Feuerwehr Schuld das in der Flut zerstörte LF 8/6 ersetzen. Spenden ermöglichen bei den Wehren in Müsch und Wiesemscheid jeweils ein Feuerwehrfahrzeug. „Wir alle stehen zu unserer Feuerwehr und bauen auf sie!“, unterstrich Guido Nisius. Vor den Ehrungen gedachten alle Feuerwehrleute mit einer Schweigeminute der im Fluteinsatz verstorbenen Feuerwehrkameradin Katharina Kraatz und allen Verstorbenen der Flutkatastrophe.

Die diesjährigen Ehrungen bei den Wehren der VG Adenau

Das Silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes für 25-jährige aktive Tätigkeit bei der Feuerwehr verlieh Nisius an: Jürgen Ullrich (Antweiler), Thomas Friedrichs (Barweiler), Michael Gilgenbach, Bernhard Voß (Dorsel), Marco Jax, Herbert Radermacher (Hoffeld), Frank Müller, Edgar Rader (Kaltenborn), Gilbert Gilgenbach (Müsch), Timo Lang (Pomster), Dominic Jüngling (Reifferscheid), Rainer Raths, Waldemar Trost (Wershofen).

Für den Eintritt 1997: Eike Seulen, Markus Zimmer (Adenau), Fabritius, Andreas Fabritius, Peter und Thomas Reuter, Peter Rothbrust, Dirk Ueberhofen (Barweiler), Bernhard Falkenberg (Hümmel), Stefan Weinand (Kottenborn), Frank Feuster (Müsch), Rainer Schomisch (Nürburg), Johannes Beckers, Markus Rieder (Rodder).

Zum Brandmeister befördert wurden Christian Kraatz (Barweiler), Simon Raths (Dorsel), Fabian Hambach (Dümpelfeld).

Die Entlassung als stellv. Wehrführer für Michael Friedrichs (Barweiler), Andreas Radermacher (Leimbach), Dominic Jüngling (Reifferscheid), Andreas Müller (Rodder).

Ernennung zu stellvertretenden Wehrführern für Marc Münch (Adenau), Christian Kraatz (Barweiler), Simon Raths (Dorsel), Martin Bohn (Reifferscheid), Marcel Hollender (Wershofen). Und kommissarisch Dominik Bungart (Leimbach), Michael Arens (Rodder), Markus Bell (Wiesemscheid).

Zu Wehrführern ernannt wurden René Lenzen (Adenau), Torsten Möseler (Barweiler), Andre Miklitsch (Leimbach), Bernd May (Reifferscheid), Markus Rieder (Rodder), Mario Kaspers (Wershofen). Wehrführer (kommissarisch) wurde René Augel (Wiesemscheid). Die übrigen Wehrführer wurden erneut für zehn Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Wegen Vollendung ihres 63. Lebensjahres wurden lang gediente Kameraden verabschiedet, sie hatten um Entlassung gebeten. Das betraf Hermann-Josef Claesgens (Adenau), Manfred Heinrichs (Hümmel), Günter Müllenbach (Müllenbach), Peter Retterath (Quiddelbach), Andreas Müller (Rodder). dre

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