„Deshalb haben wir ein Konzept entwickelt, das die im Naturschutzrecht vorgesehenen Prüfungen und Genehmigungen erleichtert und die Artenvielfalt vor Ort gewährleistet“, so Eder bei ihrem Besuch. So könnten Planungen schneller genehmigt und Baumaßnahmen schneller durchgeführt werden.
Tiere und Pflanzen nur wenig stören
„Ziel ist es, dass alle Baumaßnahmen am Gewässer in möglichst kurzer Zeit durchgeführt werden. So werden die dort lebenden Arten nur in möglichst geringem Maße gestört; während der Bauphase werden ihnen zudem Ausweichlebensräume geboten. Auch der Wiederaufbau der Natur durch Renaturierung der Auen und Geringhaltung von Eingriffen ist wichtig für den Hochwasserschutz, für Naherholung und Tourismus sowie die gesamtgesellschaftliche Aufgabe des Arten- und Biotopschutzes“, sagte Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder.
Im Naturschutzgebiet Ahrschleife, das im Langfigtal liegt, gab es vor der Flut etwa 4300 Tier- und 1200 Pflanzenarten. Wie hoch das Artenvorkommen jetzt, drei Jahre nach der Katastrophe ist, ist noch unklar.
Ahr soll naturnah bleiben
Vom Lachs über den Eisvogel bis hin zur Wasseramsel und dem Flussneunauge ist die Ahr für viele Tiere ein wichtiger Lebensraum. Ein Problem ist, dass nicht alle Arten mobil sind, um während der Bauarbeiten zur Wiederherstellung des Gewässers auf andere Biotope auszuweichen. Deshalb soll abschnittsweise und dafür schneller gebaut werden, statt an mehreren Stellen zu unterschiedlichen Zeiten wiederholt einzugreifen, heißt es in der Pressemitteilung des Umweltministeriums zu Eders Besuch im Ahrtal. So könnten wiederkehrende Störungen durch die Bauarbeiten über einen längeren Zeitraum vermieden werden. Unvermeidbare Eingriffe würden entsprechend ausgeglichen. Nach den Aufräumarbeiten soll die Ahr weitgehend naturnah bleiben und sich so wieder regenerieren können. red