Frank Klapperich und Christoph Sigle berichten der RZ von der Sanierung an der Umgehungsstraße bei Altenahr
Umbauarbeiten bei Altenahr: Darum ist der Ditschhardt-Tunnel gesperrt
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Christoph Sigle (links) und Frank Klapperich (rechts) sind sich sicher: Der Fluchtstollen, der rund 400 Meter lang ist, kann im Notfall Leben retten.
Marvin Conradi

Er ist 565 Meter lang, hat einen 300 Meter lang Fluchtstollen und kostete rund 26,1 Millionen Euro: Die Rede ist vom Ditschhardt-Tunnel bei Altenahr, der in den kommenden zwei Wochen technisch auf den aktuellsten Stand gebracht wird. Die meisten Autofahrer der Region kennen ihn. Sie wissen, dass er leicht kurvig verläuft und man stets mit Licht durch den Tunnel fahren sollte, da man tatsächlich sonst kaum was sieht.

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Aber was wird eigentlich neu gemacht? Und warum muss der Tunnel dafür extra zwei Wochen gesperrt werden? Zusammen mit Frank Klapperich vom LBM Cochem-Koblenz und Christoph Sigle vom Unternehmen Spie Dürr GmbH begleitete die Rhein-Zeitung die Sanierungsmaßnahmen am Ditschhardt-Tunnel.

Vor zwölf Jahren letzte Sanierung

Zuletzt ist im Jahr 2012 der Ditschhardt-Tunnel nachgerüstet worden. Nun soll er, im Zuge einer zweiwöchigen Vollsperrung, von Analog- auf Digitalfunk umgestellt werden. Die Erklärung ist einfach: Zum einen, damit Rettungskräfte, die Polizei, das Technische Hilfswerk (THW) oder der DRK einen dauerhaften Funkkontakt während eines Einsatzes im Tunnel haben. Aber auch, damit man mit den Autofahrern über die gängigen Radiosender, wie beispielsweise in einem Brandfall oder nach einem Unfall im Tunnel, kommunizieren kann. Die dazugehörigen Funkmasten mussten nicht extra erneuert werden, da diese bereits vorhanden sind, weiß Klapperich zu berichten.

„Es gibt eine gewisse Sicherheit für die Einsatzkräfte, wenn man sich im Tunnel über den neuen Digitalfunk verständigen kann“, betont Frank Klapperich. Außerdem kann dem Autofahrer über DAB oder FM erklärt werden, wie man sich nach einem Unfall verhalten soll, damit sich dieser gegebenenfalls in den Fluchtstollen in Sicherheit bringen kann, um nicht dem Rauch ausgesetzt zu sein.

Es gibt eine gewisse Sicherheit für die Einsatzkräfte, wenn man sich im Tunnel über den neuen Digitalfunk verständigen kann.

Frank Klapperich klärt auf

Beim Fluchtraum handelt es sich nicht um einen ebenerdigen Raum, sondern um einen ungefähr 300 Meter langen Tunnel mit Steigung. Da es keine Fenster gibt, fühlt man ich in der Tat wie in einem Stollen. Zudem ist es im Fluchtstollen auch etwas kälter als im Tunnel selbst. So kalt, dass man allerdings eine Jacke anziehen muss, ist es allerdings auch nicht.

Nach einem gefühlten fünfminütigen Fußweg, der stetig bergauf führte, kam man am Ende des Tunnels zu einer Tür, die man nur von innen öffnen kann. Wenn man diese Tür geöffnet hat, ist man außerhalb vom Tunnel an der frischen Luft.

Kabelverlegung im Deckenbereich

Die Vollsperrung ist notwendig, so Christoph Sigle, weil man innerhalb des Tunnels am Deckenbereich die entsprechenden Kabel verlegen muss. Zwar sind die Kabel optisch noch in guter Verfassung, allerdings sind die Kabelummantelungen brüchig und rostig. Da das Einsatzfahrzeug, mit der die Arbeiter an die Decke gelangen, die ganze Breite des Tunnels benötigen, müsste zwingend der Tunnel zweiwöchig gesperrt werden. Dafür würde nicht nur tagsüber Schichten gefahren, sondern auch nachts. Insgesamt sind 15 Arbeiter von verschiedenen Unternehmen an dem Bauprojekt im Ditschhardt-Tunnel bei Altenahr beteiligt, das rund 1,4 Millionen Euro kostet.

Neben der Erneuerung der Brandmeldeanlage mit dem dazugehörigen Strahlerkabel, die glücklicherweise bisher nur einmal benötigt wurde, wird auch die Sichtrübemessanlage erneuert. Während der Bauphase werden allerdings auch die Lampen innerhalb des Tunnels gereinigt.

„Alles andere kann auch noch in naher Zukunft erledigt werden.“

Frank Klapperich erklärt, dass zunächst die lebenswichtigsten Bauprojekte anstehen.

Die Erneuerung und Umrüstung auf LED-Technik der Tunnelbeleuchtung kommt zu einem späteren Zeitpunkt. „Bei einer Sanierung des Tunnels stehen zunächst einmal die sicherheitsrelevanten und die lebenswichtigsten Bauprojekte an. Alles andere kann auch noch in naher Zukunft erledigt werden“, sagt Frank Klapperich abschließend.

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