Kreisstadt
Uferlichter-Party: Laserblitze zucken durch die Konzerthalle

In der sonst so gediegenen Konzerthalle im Neuenahrer Kurpark ging es am Sonntag hoch her.

Hans-Jürgen Vollrath

Kreisstadt. An der Garderobe herrschte Hochbetrieb, denn alles drängte in die Konzerthalle im Kurpark von Bad Neuenahr. Draußen hagelte, stürmte und regnete es - und drinnen war bereits alles vorbereitet für die Neuauflage der Uferlichter-Party.

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Von unserem Mitarbeiter Marius Reichert

Die Hagelkörner prassten noch auf das Dach der von Lichtblitzen durchleuchteten Halle, doch die wummernden Bässe vom DJ-Pult waren lauter. Der Mix aus Klassikern und aktuellen Chartbreakern ging gleich in die Beine der geschätzten 1000 Partygänger, von denen allein 800 eine Karte im Vorverkauf reserviert hatten. Wo sich „Mr. Saxobeat“ und „Mr. Vain“ aus den mächtigen Lautsprechern die Klinke in die Hand gaben, schlürften die Partygäste genüsslich am „Welcomedrink“, einem Tequila mit Zimtgeschmack. Sie kamen aus der ganzen Region, nach Angaben von Vor-Ort-Veranstalterin Aniko Schweigert aber hauptsächlich aus Köln oder Bonn, und wurden meist aufmerksam über Facebook.

„Jubel“ statt „Stille Nacht“ donnerte es sodann aus den Boxen und „Last Christmas“ wollte hier zur Abwechslung niemand hören. DJ „Ronaldo“ (Roland Nenzel) an den Turntables, Vocal-Act Jenny Strek, Live-Saxofonistin Esther Klever sowie Violinist Dylan Naylor heizten den Feierwütigen stattdessen mit einem fetzigen Musikmix ein. Da wurde aus ehrwürdiger Trink- und Konzerthalle eine hippe Location. So kurz vor den besinnlichen Weihnachtsfeiertagen ließ man im ansonsten so gediegenen Kurparkambiente die Puppen tanzen.

Lichteffekte schafften Atmosphäre

Eindruck machte das modern aufgemotzte und anders als sonst übliche Konzerthallen-Umfeld: Lichteffekte zuckten über die Wände, die von innen beleuchtete Cocktailbar zog Blicke auf sich und chromblitzende Hightech für den guten Sound war aufgeboten. Auf Videoprojektionen drehte eine Frauensilhouette ihre Tanzrunden. Und auch das Publikum war ein anderes, als die Uferlichter normalerweise ansprechen: Auf High Heels oder Halbschuh, in Jeans oder im Anzug – viele Outfits waren bei den Gästen, deren Alter bei Mitte 20 begann, aber meist jedoch zwischen 30 und 50 Jahren lag, ausfindig zu machen. Erst zu späterer Stunde nahm die Party richtig Fahrt auf: Die Besucher ließen auf der vibrierenden Tanzfläche die Nacht zum Tag werden.

Die gläserne Trinkhalle leuchtete in bunten Farben. Eine große Discokugel schaffte Atmosphäre, und DJ Roland Nenzel, der auch hinter dem Wasser-Farb-Event Klangwelle steckt, heizte der jungen Menge mit aktuellen Dancecharts- und Clubsounds ein. Sein Engagement widmete er an diesem Abend dem kürzlich verstorbenen DJ Chris Wirges, für den er kurzerhand einsprang. Davon bekam das Partyvolk aber nichts mit, sondern tanzte sich unentwegt durch den immer wieder aufkommenden künstlichen Nebel – und das bis zum Morgengrauen.

Regionale Weine kommen an

Das, was viele Besucher bei der Premiere der Uferlichter-Party noch vermissten, war dieses Jahr aufgeboten: regionale Weine von fünf Weingütern aus dem Ahrtal. Vor-Ort-Organisatorin Aniko Schweigert erklärte: „Wir haben gemerkt, dass das Publikum nach den Weinen aus der Region verlangte. Darauf haben wir dieses Jahr reagiert.“ Dazu kredenzten Barkeeper kunstvoll Alkoholisches und Antialkoholisches in Form von Cocktails und Longdrinks.

Aniko Schweigert, die das Event zusammen mit der Bonner Firma Wanted GmbH und dem Hauptsponsor RPR 1 durchführt, möchte mit der Uferlichter-Party vor allem junges Publikum nach Bad Neuenahr locken und die Uferlichter so verjüngen. Das Party-Event sieht sie als „perfekte Ergänzung“ zu Kulinarik und Kunst der eher gediegeneren Uferlichtern im Kurpark. Und ihre Idee funktioniert: „Viele Besucher verbringen erst Zeit auf den Uferlichtern, bevor sie dann zum Feiern herkommen“, beobachtete Schweigert, die bereits eine Neuauflage der Uferlichter-Party für nächstes Jahr ankündigt.

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