Über die Behelfsbrücke führt der Weg ins Weihnachtswunderland
Uferlichter 2021: Adventsstimmung trotz aller Hürden
Hans-Jürgen Vollrath

Kreisstadt. „Es ist unglaublich, wie schnell man das hier so toll hingekriegt hat“, zeigt sich Sabrina Berrenrath aus Oberwinter beeindruckt vom Kurpark am Samstagabend. Denn die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Bad Neuenahrer Uferlichter finden in diesem Jahr unter extrem erschwerten Bedingungen statt. Die Zerstörung der Flut, Corona und an diesem ersten Wochenende auch noch regnerische Witterung – aber die Menschen lassen sich die Freude an der Vorweihnachtszeit nicht nehmen und kommen am Samstag bei Einbruch der Dunkelheit trotz Nieselregen in den Bad Neuenahrer Kurpark.

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Der wurde von der Juliflut bekanntlich radikal zerstört – wie alles entlang der Ahr. Die fließt inzwischen wieder ganz friedlich durch Bad Neuenahr und bietet die stimmungsvolle Kulisse für die leuchtenden Kugelgebilde am Ufer gegenüber dem Kurpark. Für die Uferlichter wurde der Park im Schnelltempo provisorisch hergerichtet und bietet nun die zauberhafte Kulisse für den „etwas anderen“ Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr zum 17. Mal stattfindet und bis Ende Januar gehen soll.

Den Park erreicht man über eine Behelfsbrücke. Die wurde für dieses Ereignis herausgeputzt und in einen Tunnel aus Licht verwandelt. Die Corona-Beschränkungen setzen den Uferlichtern 2021/22 zusätzliche enge Grenzen, und das verlangte vor allem von den Gastronomen im Vorfeld starke Nerven. „Wir wussten ja nicht, ob die Uferlichter nicht doch noch abgesagt werden müssen“, beschreibt Heike Klaes aus Ahrbrück die bangen Tage der Vorbereitung. Die Familie gehört seit Jahren zum Stamm der Anbieter im Kurpark. Mit ihrem Glühweinstand sind die Ahrbrücker in diesem Jahr allerdings nur in abgespeckter Form dabei. „Unser Imbissstand und alles andere ist im Juli weggeschwommen“, sagt Heike Klaes und fügt galgenhumorig hinzu: „Ich wusste gar nicht, was so alles schwimmen kann.“ An ihrem Glühweinstand hat die Familie am Samstagabend trotz Dauerregen etwas zu tun. Unter Heizpilzen und einem Holzfeuer lässt es sich an den beschirmten Stehtischen aushalten. Rundum sind die Verzehrstände aufgebaut. Am Vorabend zur Eröffnung sei es richtig voll gewesen, erzählen die Standbetreiber. Und jeder hofft und bangt und freut sich, dass die Uferlichter diesmal bis Ende Januar bleiben sollen.

Für viele Familien mit Kindern ist der Gang durch das Adventswunderland im Kurpark unverzichtbarer Teil der Vorweihnachtszeit. Diesmal kommt zu dem Lichterzauber und den süßen Leckereien noch eine weitere Attraktion: die Eisbahn. Schon am Nachmittag können es die Kinder kaum erwarten, in die Schlittschuhe zu schlüpfen. Am frühen Abend gehört die Bahn den Teenies. Derweil schlendern Besucher durch den Park, den Regenschirm immer bereit, und erfreuen sich an den Lichtinstallationen. Oder sie schauen sich die Angebote in den Zelten und Buden an, wo es Handwerkskunst, Schmuck, Hüte und vieles mehr gibt. Aus der Hütte von Heike Berrenrath duftet es verführerisch nach Kräuterbonbons und gebrannten Mandeln: „Die sind noch warm,“ verspricht sie dem Kundenpaar. Die beiden freuen sich und beginnen sogleich mit dem Naschen. „Die werden die Heimfahrt nach Mehlem nicht überleben“, scherzt der Kunde.

Die Uferlichter sind von Freitag bis Sonntag jeweils bis 21.30 Uhr geöffnet. Aktuelle Infos unter www.ahrtal.de/uferlichter

Von unserer Mitarbeiterin Gabi Geller

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