Der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr hatte im Jahr 2009 eine rund zwölf Kilometer lange Stahltransportleitung vom Hochbehälter Tomberg des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV) zu seinem Hochbehälter in Kalenborn gebaut. Dieses Transportsystem ist ein zentraler Bestandteil des Ersatzwasserkonzepts des Verbands und sichert die Wasserversorgung für die Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr auch bei einem Ausfall der Brunnen Nohn oder Kerpen.
Versorgungssicherheit im Fokus
Landrätin Cornelia Weigand ist als Verbandsvorsteherin des Zwecksverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr von dem Konstrukt überzeugt: „In Zeiten des Klimawandels, zunehmender Trockenjahre und vielfältiger Gefahren für die Trinkwasserversorgung ist eine Wasserversorgung über Gebietskörperschaftsgrenzen hinaus unabdingbar. Wir sichern hiermit langfristig die Wasserversorgung für die Gemeinde Grafschaft und erreichen somit auch eine weitere Sicherheit für die Wasserversorgung im Landkreis Ahrweiler.“
Der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr versorgt knapp 30.000 Menschen in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr mit Trinkwasser. Bei Großveranstaltungen wie etwa „Rock am Ring“ erhöht sich die Zahl auf über 100.000 Menschen. Dies stellt die Wasserversorgungssysteme vor besondere Herausforderungen.
Drei unabhängige Bezugsquellen im Zweckverband
Der Zweckverband verfügt mit den Wasserbezügen vom Zweckverband Wasserversorgung Eifel, Gerolstein, dem des Wahnbachtalsperrenverbands, Siegelsknippen, und der Gemeinde Blankenheim über drei voneinander unabhängige Wasserbezugsquellen.
„Hiermit lassen sich fast alle versorgten Kunden aus unabhängigen Bezügen nahezu immer mit Trinkwasser beliefern. Ausnahmen bilden hier lediglich die Ortsgemeinden Berg, Harscheid, Kirchsahr, Lind und Sierscheid, da diese ihr Trinkwasser aus der Oleftalsperre über die Stadt Bad Münstereifel erhalten und zu den übrigen Systemen des Zweckverbands derzeit keine Verbindung besteht“, heißt es in einer Pressemitteilung der Verantwortlichen. Weiterhin besitzt der Zweckverband ein mehr als 130 Kilometer langes Leerrohrnetz, welches Telekommunikationsunternehmen für den Breitbandausbau zur Verfügung steht.
Neue Verbindungsleitung für die Grafschaft
Der Bürgermeister der Gemeinde Grafschaft, Achim Juchem, sieht vergleichbare Beweggründe wie die Landrätin zum Abschluss der Kooperation: „Die Gemeinde Grafschaft hat heute schon eine sichere und leistungsfähige Trinkwasserversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger. Leider ist aber derzeit neben der Verbindung mit der Gemeinde Wachtberg keine weitere unabhängige Versorgung vorhanden. Sollte es also zu einem Schadensereignis an den aktuellen Verbindungsleitungen kommen, wären heute Beschränkungen unvermeidbar. Mit dieser Verbindungsleitung sichern wir unsere Trinkwasserversorgung und dies mit einem moderaten Aufwand.“
Das Wasserwerk der Gemeinde Grafschaft bezieht sein Trinkwasser ausschließlich über die Gemeinde Wachtberg und verteilt rund 700.000 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr an etwa 11.000 Einwohner. Zur Verbesserung der gesamten Wasserversorgung wird die Gemeinde Grafschaft einen Wasserhochbehälter in der Nähe der Gemeindegrenze zu Kalenborn errichten.
Von der Kooperation verspricht sich die Gemeinde Grafschaft eine Entlastung des bisherigen Systems und eine Schaffung von zusätzlichen Kapazitäten. Das Projekt wird vom Land Rheinland-Pfalz gefördert. red