"Unnötige Doppelstrukturen" aufgelöst - Digitalisierung soll ausgebaut werden
Tourismus lebt auf: Remagen stellt sich neu auf
Frischer Wind bei den Remagener Touristikern: Marc Bors, Yvonne Besong, Verena Weyl und Annika Braun (von links). Foto: Koniecki
Koniecki

Remagen. Die Römerstadt Remagen stellt sich in Sachen Marketing und Tourismus neu auf. Nach den Querelen um die Konzert- und Veranstaltungsreihe der Stadt und der von juristischen Auseinandersetzungen begleiteten Kündigung des bisherigen Leiters der bis dahin eigenständigen Toursitinformation Marcel Möcking im vergangenen Spätsommer hat die Stadtverwaltung unter ihrem Bürgermeister Björn Ingendahl das gesamte Ressort neu geordnet.

Die Aufgaben der ehemaligen Wirtschaftsförderung und der Touristinformation sind seit Jahresbeginn im Fachbereich Stadtmarketing, Tourismus und Kultur zusammengefasst. Geleitet vom ehemaligen Wirtschaftsförderer Marc Bors will sich nun ein junges Team von neuen Mitarbeitern den kommenden Herausforderungen stellen. Und die dürften auch angesichts einer bevorstehen Aufnahme der Stadt in den Unesco- Welterbestatus im Rahmen des niedergermanischen Limes am Rhein gewaltig sein. „Tourismus und Wirtschaftsförderung: Das gehört zusammen“, sagt Marc Bors und räumt ein, dass es da in der Vergangenheit nach seiner Ansicht unnötige Doppelstrukturen in der Verwaltung gab. Um sich in Sachen Tourismus auch die notwendige Expertise ins Rathaus zu holen, ist seit Jahresbeginn die 28-jährige Verena Weyl mit im Boot. Die gebürtige Bad Kreuznacherin hat an der Universität in Passau ihren Masterabschluss in Geografie, Kultur, Umwelt und Tourismus absolviert und für ein Jahr in der Lombardei in Italien im Bereich Tagungstourismus gearbeitet.

In Remagen hat sie sich nach Angaben von Marc Bors gegen rund 50 Mitbewerber auf die Stelle durchgesetzt. Jetzt ist sie erst einmal dabei, die vermeintlich einfacheren Baustellen abzuarbeiten. Da ist zunächst der Stadtrundgang: Der dazugehörige Flyer und Schilder mit weitergehenden Erklärungen im Stadtgebiet sind fertig und zum Teil schon montiert. Erstmals sind die Erläuterungen dabei auch in französischer Sprache vorhanden, dank der Sprachkenntnisse von Verena Weyl.

Parallel kümmert sie sich um die Wanderwege im Stadtgebiet. „Wir sind derzeit dabei, eine Gesamtanalyse der vorhandenen Wanderwege zu machen. Dazu gehören neben dem Zustand der Wege selbst auch solche Sachen wie die Beschilderung“, beschreibt Remagens neue Tourismusexpertin diese Aufgabe. Anschließend soll eine Auswahl der Wege dann in die Vermarktung durch die Stadt übernommen werden. Dazu gehört ausdrücklich auch die Vermarktung in Onlinekanälen, im Bereich Wandern etwa die Aufnahme in das Portal Outdooractive, mit dessen Hilfe man vorab oder unterwegs mit dem Handy Wanderungen planen und Wanderkarten einschließlich weiterer Informationen einsehen kann. Das Thema Digitalisierung spielt überhaupt eine große Rolle: So ist Verena Weyl auch noch dabei, die Stadt und sämtliche touristischen Anbieter nach Rücksprache in das zentrale Info- und Buchungssystem aufzunehmen.

Damit wird es unter anderem möglich, dass Übernachtungsgäste ihr Bett in Remagen auch über die großen Onlinebuchungsplattformen direkt finden und buchen können. Selbstverständlich soll sie auch in den relevanten sozialen Netzwerken den Tourismus in Remagen bewerben. Und dann wären da noch die großen Aufgaben, die dem Stadtmarketing bevorstehen. Die voraussichtlich in diesem Jahr bevorstehende offizielle Anerkennung des Unesco-Weltkulturerbes niedergermanischer Limes, in dem Remagen als südlichste römische Garnison der Rheingrenze nach Germanien eine wichtige Rolle spielt, dürfte künftig eine deutlichere Betonung des römischen Erbes nach sich ziehen. In diesem Rahmen soll auch ein neues Tourismuskonzept für die Stadt Remagen erarbeitet werden. Auf längere Sicht soll nach dem Umbau des Rathauses und dem Erwerb eines weiteren Gebäudes in der Bachstraße möglicherweise auch die Touristinformation umziehen, deutet Marc Bors an. Doch bis es so weit ist, hat das Stadtmarketing-Team, zu dem jetzt neben Bors und Weyl auch die neue Auszubildende Yvonne Besong, ihre Vorgängerin Annika Braun sowie Nadine Mund und Günther Balas gehören, weiterhin das tägliche Geschäft zu erledigen, zu dem auch weiterhin etwa die Gaststätten- und Gewerbeangelegenheiten sowie Märkte und Veranstaltungen gehören.

Von unserem Redakteur

Christian Koniecki

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