Vier tote Füchse in der Straßenböschung neben der L88 am Ortsausgang Niederzissen in Richtung Rodder. Mindestens zwei der Tiere wurden von bislang unbekannten Personen mit einer Schusswaffe getötet. Das meldete in der vergangenen Woche die Polizei Mayen und suchte nach Zeugen, die etwas dazu sagen können oder verdächtige Personen oder Fahrzeuge am Fundort gesehen haben. Nach Aussage der Kripo Mayen hatte sich bislang kein Zeuge gemeldet, sodass die Mühen zur Ermittlung des oder der Täter keinen Erfolg gehabt haben. Trotzdem ist besonders in der Jägerschaft die Empörung über die Tat groß, obwohl die Füchse noch bis Ende Februar bejagt werden dürfen. Doch die erlegten Tiere einfach in die Straßenböschung zu werfen, das ist keine jagdgerechte Art und Weise.
Füchse stammen nicht aus dem Revier, in dem der Fundort liegt
Nach Ansicht von Ralf Schmidt, dem Vorsitzenden der Kreisgruppe Ahrweiler im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz, ist es vermutlich ein Akt der logistischen Bequemlichkeit. Natürlich war er über den Vorfall informiert und hatte mit dem dortigen Jagdausübungsberechtigten gesprochen. Die Füchse wiesen im genannten Fall einen unterschiedlichen Verwesungsgrad auf und konnten deshalb nicht mehr identifiziert werden. Woher sie kommen, kann deshalb nicht mehr genau bestimmt werden. Sie stammen aber mit Sicherheit nicht aus dem Fundortrevier. Es ist nach Aussage von Schmidt ein großer Zufall, dass die toten Tiere dort gefunden wurden, da die Böschungen durch den Landesbetrieb Mobilität regelmäßig gerodet werden.
Jäger sind stets aufmerksam
Ein Fall von Wilderei? „Wilderei ist und bleibt immer bei den Jägern ein Thema“, so Schmidt. „Die Mitglieder unserer Kreisgruppe halten stets Augen und Ohren offen. Es bleibt insgesamt ein kaum registrierter und nur selten aufkommender Tatverdacht“, so der Kreisgruppenvorsitzende. Gerade beim Fuchs sei es so, dass man ihn nicht verzehren könne. Es bliebe einzig die Nutzung des Winterbalges (Fell), was aber durch vielfache Proteste der Öffentlichkeit nicht mehr gern durchgeführt werde. Pelzmäntel sind nicht mehr aktuell. Somit würden die erlegten Füchse dem Kreislauf der Natur zugeführt. Das bedeute, sie werden an Stellen abgelegt, wo sie nicht von Spaziergängern oder Wanderern gefunden werden könnten. Einige Tage später sind sie dann verschwunden. Da helfen auch die Wildschweine mit. Räudefüchse werden aber zum Schutz der gesunden Tiere sicher vergraben.
Population stieg stark an
Warum werden Füchse bejagt? Füchse werden, wie beschrieben, bis Ende Februar intensiv bejagt. Nachdem bei den Tieren Anfang der 90er-Jahre die Tollwut per Immunisierung bekämpft wurde, kam es regional unterschiedlich zu einem Anstieg der Population um das zwei- bis vierfache, da der natürliche Regulationsweg unterbunden wurde. Als Folge befindet sich das Niederwild auf einer rasanten Talfahrt. Rebhühner sind fast ebenso verschwunden wie Fasane, Wachteln, Kiebitze und etliche Bodenbrüter. Auch der Fuchs selbst leidet unter der zu hohen Population durch Nahrungskonkurrenz.