Dass sie einen langen Atem haben und ideenreich sind, haben die Mitglieder des Fördervereins der Freunde des Thermalfreibades Sinzig Bad Bodendorf schon vor der Flutkatastrophe im Ahrtal vom Juli 2021 bewiesen. Durch diverse Aktionen und viel ehrenamtlichen Einsatz haben sie mit dafür gesorgt, dass das Nostalgiebad Bekannt- und Beliebtheit weit über die Kreisgrenzen genoss. Jetzt im dritten Jahr nach der verheerenden Flut, bei der das einstige Kleinod zerstört wurde, werden sie nicht nachlassen. Das wurde auch bei der kürzlich im Kripper Rheinhotel Arte abgehaltenen Jahreshauptversammlung deutlich.

Kleine Änderung in den Ämtern
„Ich freue mich, dass wir durchgehalten haben, und wir werden auch weiter durchhalten“, sagte der langjährige Vorsitzende Hans Diedenhofen. Damit das auch gelingt, erklärte sich der gesamte Vorstand des derzeit 500 Mitglieder zählenden Vereins dazu bereit, sich weitere zwei Jahre zur Verfügung zu stellen. So bekleiden ihre Ämter nach wie vor Diedenhofen als Vorsitzender, Jürgen Beyer als sein Stellvertreter, Albert Strohe als Kassierer, Hermann-Josef Balas und Hartmut Tann als Kassenprüfer und Elke Bünger und Marion Scharrenbach als Beisitzer. Neu ist nach dem Abschied von Marie-Luise Geef als Geschäftsführerin Michael Zahbrowsky, der ihre Nachfolge antritt.

Im Vorfeld der Wahl gab Hans Diedenhofen einen Überblick über die vergangenen und noch anstehenden Betätigungen des Vereins. Glücklich zeigten sich die Mitglieder, dass der Förderbescheid zum Wiederaufbau des Thermalfreibades im Juli der Stadt ausgehändigt wurde. Und darüber, dass die Stadt und alle Fraktionen hinter der Sache stehen. Dennoch halten es die Aktiven für dringend notwendig, weiterhin Präsenz zu zeigen, damit das Bad weiter im Bewusstsein der Öffentlichkeit bleibt. Hierfür möchten sie nun ab Januar jeden ersten Freitag beim Freitagsmarkt in Bad Bodendorf einen Infostand aufbauen.

Schlüssel der ehemaligen Kabinen sollen versteigert werden
Im Vorfeld der Wiederaufbaupläne hat der Förderverein der Stadt und der Gesellschaft für den Wiederaufbau (Gewi) mit deren Geschäftsführerin Sophia Lunnebach Vorschläge der Mitglieder erhalten, die nun in den entsprechenden Gremien weiter beraten werden sollen.
Daran, dass das Thermalbad nun ein Edelstahlbecken, ein neues Eingangsgebäude, ein Kinderbecken und einen Bereich erhält, in dem Wasserdüsen in den Boden eingelassen werden, ist der mit den Wiederaufbauplänen betraute ehemalige Staatssekretär Günther Kern, nicht unbeteiligt, hob Diedenhofen hervor. Hierfür soll für den inzwischen im Ruhestand befindlichen Beamten am 26. Januar ein Empfang im Sinziger Schloss stattfinden, bei dem auch die Flutausstellung im Heimatmuseum zu sehen sein wird.
Um den ehemaligen Wasserschwall im Thermalbad ab- und als kleines Denkmal wiederaufbauen zu können, sollen bei der Wiedereröffnung des Bades die Schlüssel der ehemaligen Kabinen versteigert werden. Einig waren sich die Aktiven darüber, dass auch bis zum Jahr 2025 keine Mitgliedsbeiträge gefordert werden.