Niederdürenbach. Ein gutes Auge, ein runder Schwung und Spaß an der Bewegung: Das sind die drei Zutaten, die es braucht, um Swingolf zu spielen. In Niederdürenbach, im Schatten der Burgruine Olbrück im Brohltal, wird dieser Sport seit einigen Jahren ausgeübt. Bei Wind und Wetter, zu jeder Jahreszeit.
Auf dem Gelände des Swingolfplatzes Maarheide können sich Anfänger, Fortgeschrittene und Profis auf der 18-Loch-Anlage versuchen. Tipps und erste Hilfestellungen gibt es dabei von den Mitgliedern des Swin-Golf-Clubs (SGC) Brohltal.
„Swingolf ist ein Sport für alle Altersgruppen. Kinder und Erwachsene können miteinander in der gleichen Runde spielen. Denn je nach Alter gibt es unterschiedliche Abschläge, die die Bahnen verkürzen“, erklärt Raymund Bley, Vorsitzender des (SGC) Brohltal, während er sich auf sein Spiel vorbereitet. An diesem Tag ist die Bundesliga Süd zu Gast auf der Anlage von Elke Dahm. Rund 60 Spieler von sieben Vereinen – aus dem Brohltal, aber auch aus Süddeutschland und Österreich angereist – warten auf den Startschuss. In der Aufwärmrunde konnte die von Platzwart Benedikt Bonn perfekt aufbereitete Anlage schon einmal unter den Schläger genommen werden.
Eben dabei fällt bereits die erste Besonderheit beim Swingolf auf. Gespielt wird nämlich, anders als beim klassischen Golf, mit nur einem Schläger. Dessen Kopf weist drei unterschiedlich gewinkelte Seiten auf, sodass Distanzschläge, Annäherungsschläge sowie das Einlochen ohne Wechsel des Spielgerätes zu absolvieren sind. Zweite Besonderheit: Der farbige Hartschaumball, der sich auch im höheren Gras leicht wiederfinden lässt, ist fast doppelt so groß wie ein konventioneller Golfball und fliegt daher nur halb so weit. Schläger gibt es ab 85 Euro zu kaufen, ein Ball kostet 2 Euro. Mehr ist für die eigene Ausrüstung nicht zu investieren. Die dritte Besonderheit: Es wird in bequemer, sportlicher Alltagskleidung gespielt.
So einfach die Voraussetzungen, so einfach sind auch die Regeln beim Swingolf. Vom Abschlag aus sollte der Ball mit möglichst wenigen Schlägen über das Fairway, die Spielbahn, bis zum Green, dem kurz gemähten Rasenkreis mit dem 30-Zentimeter-Durchmesser-Loch, gelangen, um dort eingelocht zu werden. Ungewollte Ausflüge ins Rough, die Zonen mit höherem Gras links und rechts der Spielbahn, erschweren das Spiel, machen es zugleich aber auch interessanter.
Mehrere Spieler bilden einen Flight, eine Spielgruppe, und durchspielen nach und nach die einzelnen Bahnen einer Anlage. Damit die Spieler auf der mehrere Stunden dauernden Runde als Gruppe zusammenbleiben, ist immer der an der Reihe, dessen Ball am weitesten vom Loch entfernt ist. Die Ergebnisse einer jeden Bahn werden auf der Scorekarte notiert, die später ausgewertet wird, um den Gewinner zu ermitteln.
„Beim Swingolf stellt sich für Anfänger sehr schnell ein Erfolgserlebnis ein. Denn mit jeder Bahn lernt man dazu, verbessert die Technik beim Abschlag oder lernt, das Grün vor dem Loch zu lesen“, sagt Raymund Bley. Rund 60 Mitglieder zählt der vor fünf Jahren gegründete Verein (SGC) Brohltal bereits. Neben der Verbreitung der Sportart in der Region legt der Verein ein besonderes Augenmerk auf die Förderung der Jugend. Und das mit Erfolg: Denn bei den jüngsten deutschen Meisterschaften in Renning wurde Patrick Ritzdorf Erster. Teamkollege Daniel Bley belegte den dritten Platz.
Auf dem Swingolfplatz Maarheide bietet sich für jeden eine gute Gelegenheit, den Sport selbst einmal auszuprobieren. Die Tageskarte für die Platznutzung kostet 10 Euro. Gegen ein Pfand werden Schläger und Ball leihweise zur Verfügung gestellt. Weitere Infos zum Freiluftsport gibt es im Internet unter www.sgc-brohltal.de sowie unter www.swingolf-maarheide.de oder direkt bei Raymund Bley unter der Telefonnummer 02636/6349.
Von unserem Mitarbeiter Andreas Wetzlar