. Besser konnte das Motto „Ein Wochenende wie im Süden – ein Fest für die Sinne“ des Remagener Lebenskunstmarkts kaum erfüllt werden. Zum einen gab es Sonne satt, zum anderen wurden von den rund 200 Standbetreibern tatsächlich alle Sinne angesprochen.

Für das Schmecken ergänzten diverse Anbieter, allen voran die fahrenden Händler aus Südfrankreich mit ihrem provenzalischen Markt das kulinarische Angebot der hiesigen Gastronomie. Köstliche Oliven und eingelegtes Gemüse erster Güte, gleich neben einer großen Vielfalt von Käsesorten sowie Salami von Wildschwein, Rind oder Esel – die Besucher, die zu Tausenden die Römerstadt bevölkerten, konnten sich nach Herzenslust durchprobieren. Dazwischen waberte der Geruch von Lavendel oder feinen handgesiedeten Seifen und Essenzen, oder die Besucher schnupperten sich durch das üppige Kräuterangebot von Stefanie und Roland Oeser, das dem Riechen gerecht wurde.

Um das französische Flair zu unterstreichen flanierten Jean-Yves Dousset und Matthieu Pallas mit seinem Akkordeon als die zwei Flics in Polizeiuniform durch die Gässchen und machten zur Freude der Gäste kleine Stippvisiten in den Cafés. Die Idee von Volker Thehos, seine Kontakte in die Provence zu nutzen, um sie nach Remagen zu transferieren, hat sich für die Veranstaltung des Gewerbevereins „Remagen mag ich“ zu einem Publikumsgaranten entwickelt.
„Es hätte kein einziger weiterer Stand noch irgendwo hingepasst.“
Marc Bors, Wirtschaftsförderer Stadt Remagen
Das Gefühl französischer Lebensart wurde zusätzlich am samstäglichen Chanson-Abend mit dem Trio „Le Lampion“ vermittelt. Das Hörerlebnis mit Sängerin Saskia Buggert, Matthieu Pallas mit Akkordeon und Stefan am Kontrabass genossen zahlreiche Gäste auf dem proppenvollen Platz vor dem vom Gerüst befreiten Rathaus. Apropos proppenvoll: „Es hätte kein einziger weiterer Stand noch irgendwo hingepasst, unsere Warteliste ist lang“, erklärte Remagens Wirtschaftsförderer Marc Bors, der mit Günther Balas von der Tourist-Info das Marktgeschehen genau im Blick hat.

Wer sich durch die zahlreichen Angebote der Kunsthandwerker arbeitete, hatte wortwörtlich alle Hände voll zu tun. Feine Stoffe aus der Provence gab es ebenso wie Korbflechtarbeiten, Töpferei- und Keramikprodukte, Spinn- und Webarbeiten, Schmuck oder auch innovative Musikinstrumente. „Museum? Ich wusste ja gar nicht, dass hier eines ist?“, wunderte sich einer der interessierten Gäste, den Ulrike Thaller-Wittfeld in dem kleinen römischen Museum neben vielen anderen gerne willkommen hieß. „In diesem Jahr gibt es das Museum schon 120 Jahre“, erklärte sie nicht ohne Stolz.

Zu Schauen gab es vor allem für Kunstinteressierte jede Menge. Ob etwas versteckt in der zur Galerie umfunktionieren ehemaligen Kegelbahn der Kulturwerkstatt, in den fest bestehenden Galerien der Stadt, in den Pop-Up-Ateliers in der Kulturwerkstatt oder den Zelten zwischen Museum und Pfarrkirche St. Peter und Paul sowie in dessen Pfarrheim, wo sich die Künstlergruppe Rhein-Art mit ihrer Ausstellung dem Thema „Brücken“ gewidmet hat. Auch das Arp-Museum war im historischen Dreieck vertreten, wo der Bereich hinter der Kulturwerkstatt durch das Künstlerforum und die Kulturwerkstatt selbst zu einem lebendigen Ort voller Kunst, Aktion und Begegnung gestaltet wurde.

„Ouvert“ – wir haben geöffnet – hieß es auch am Sonntag, an dem die Geschäftsleute der Werbegemeinschaft mit von dem großen Trubel profitieren konnten. Dazwischen genossen die Besucher die kleinen Oasen der Stadt mit Sitzgelegenheiten. Eine Besondere war die im Evangelischen Gemeindehaus, wo der Weltladen und dessen Organisatoren neben einem Café auch einen kleinen Flohmarkt für die Welthungerhilfe betrieben. Echtes Sommerfrische-Gefühl stellte sich dazu auf der Rheinpromenade ein. Worin sich alle Anbieter und Kunstschaffende einig waren: Das echte Interesse des Publikums ist für beide Seiten ein Gewinn. Fazit: Der Lebenskunstmarkt trägt in bester Form dazu bei, die Stärken Remagens hervorzuheben und den Ort als lebenswerte Stadt zu präsentieren.







