Sessionseröffnung der Wendböggele bringt Dorfgemeinschaftshaus zum Toben - Jecke feiern ausgelassen
Sterne und Sternchen glänzen in Ringen: Jecke feiern bei Sessionseröffnung der Wendböggele
Die Sternchen der Wendböggele feierten ihren großen Auftritt. Sicher war das ein oder andere Sternchen vorher besonders aufgeregt. Foto: Horst Bach
Horst Bach

Ringen. „Un et Trömmelsche jeht widder in Jrafschafter Ländsche“: Nach all den Hiobsbotschaften der vergangenen zwei Jahre legten die Ringener Wendböggele zur Sessionseröffnung in der Herzkammer des Frohsinns geradezu euphorisch wieder los. Die rund 200 begeisterten Jecken brauchten auch kaum Anlaufzeit, um auf vollen Touren zu laufen. Die Wendböggele verwandelte das Dorfgemeinschaftshaus am Samstagabend rasant in eine fröhliche, rot-weiße Narrhalla.

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Die Karnevalisten genossen den bunten Abend voller Esprit, Funken und Gardetänzen. „Da sin mer dabei, dat ist prima“, ist für die Narrenschar auf der Grafschaft gelebte Tradition. Bei den Ringener Wendböggele wird Frohsinn sowieso ganz groß geschrieben: „Echte Fründe ston zesamme, ston zesamme su wie eine Jott un Pott“, feierte das Forum viele Stunden lang zu kölschen Tön und Ohrwürmern aus der Konserve mit „Sidekick-DJ Ingo“ den Ausnahmezustand.

Befreundete Karnevalsgesellschaften zu Gast

Das lange Warten hatte endlich ein Ende: Jestivvelt und im festlichen Rock gekleidet und mit vielen Orden behangen marschierten die Wendböggele pünktlich um 19.11 Uhr in den knubbelvollen Saal ein. Die befreundete Karnevalsgesellschaft Närrische Landskroner Heimersheim, Prinz Markus II. Füllmann, die Karnevalsgesellschaft „Bunte Kuh“ Walporzheim, Prinzessin Marina I. Boden, die Karnevalsgesellschaft Garde Grün-Weiß Esch und Festausschuss Altstadt-Karneval Königswinter, Prinzenpaar Alex I. und Iris I., ließen es sich nicht nehmen, den Wendböggele einen Besuch abzustatten.

Die Regie in Rot-Weiß führte schwungvoll und gekonnt der Vorsitzende der Wendböggele, Florian Koch. Der erste Szenenapplaus gehörte sogleich den „Sternchen“ und den „Sternen“ der Karnevalsgesellschaft. Den Tanz der kleinen Funken hatten Bettina Ockenfels und Kimberly Erxleben mit den drei bis sechs Jahre alten Minis einstudiert. Derweil werden die mittleren Funken der Ringener von Stefanie Heinen, Natalie Kratz und Petra Groß im Funkentanz trainiert.

Twirling Sticks aus Remagen performen toll

Ohrenbetäubende Jubelstürme waren auch den temperamentvollen „Old Stars“, eine Tanzgruppe von „Funken-Müttern“ der Wendböggele, die unter der Leitung von Conny Erxleben auftritt, sicher. Mit einem „Grease Medley“ tanzten sie sich beeindruckend in die Herzen der jecken Fans. Und dann platze förmlich die Bühne im Bürgerhaus aus allen Nähten: Die „Twirling Sticks“ aus Remagen boten mit ihren Leuchtstäben eine grandiose Light-Show in klassischen Neonfarben. Unter dem Motto „Lasst die Puppen tanzen“ ließen es die 13 Frauen vom Rhein in der karnevalistischen Halle der Wendböggele mit abgefeuertem Budenzauber so richtig krachen. Mal wieder umwerfend und mit missionarischem Eifer fegten später die Ringener Perlen über die Bretter.

Die sechs „Jungs“ vom Männerballett der Wendböggele boten in ihren Omi-Rentnerinnen-Kostümen einen grazilen Hochgenuss und erfüllten mit Bravour ihre Mission in einer hinreißenden Michael Jackson-Interpretation. Fröhliche Farbkleckse brachten die „Wuchtbrummen der Perlen“ auch im Dirndl-Kostüm allemal laut und munter ins Geschehen ein, als sie wahrlich mit Leichtigkeit „Hulapalu“ intonierten und Kapriolen schlugen. Natürlich durfte auf der Bühne auch der Tanz der Garde nicht fehlen. Und die Rot-Weiße Garde der Wendböggele drückte genau das aus, was die Tänzerinnen mit Bravour ausstrahlten: Dynamik und Frohsinn im Karneval.

Auf den Punkt gebracht: Ihr großartiger Gardetanz begeisterte, und sie wurden vom Narrenvolk im Saal gefeiert. Der anschließende Applaus ebbte nicht ab. Im Gegenteil: Mit der „superjeile Zick“ im Bürgerhaus war der Abend noch lange nicht zu Ende. Denn die Band „Jedöns“ aus Bonn drückte „met Hätz un Beat“ auf die Tube und erklärte musikalisch, was es karnevalistisch auch auf der Grafschaft heißt und jedermann versteht: „Jeimpft mit Kölsch“ – ein lautes „Alaaf“ auf die wunderbare fünfte Jahreszeit.

Von Horst Bach

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