Kreis Ahrweiler
Stadtrat informierte sich über den Glücksfall "Naturverjüngung"

Die jüngste Adenauer Stadtratssitzung fand im Wald statt. Dabei ging es um eine natürliche Art des Aufforstens.

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Die jüngste Adenauer Stadtratssitzung fand im Wald statt. Dabei ging es um eine natürliche Art des Aufforstens.

Naturverjüngung, also das Nachwachsen des Baumbestandes aus Samen, ist ein Glücksfall für den Forstwirt. Sie ist widerstandsfähiger als die Bepflanzung aus der Baumschule und zudem preiswerter. Revierförster Rolf Brommenschenkel, der sich um den 250 Hektar großen Adenauer Gemeindeforst kümmert, hat nun die Naturverjüngung zum Thema beim Waldbegang mit den Mitgliedern des Adenauer Stadtrates gemacht.
Auf einer rund 0,2 Hektar großen Windwurffläche am Adenauer Kirchberg, wo das Sturmtief Xynthia im Februar den 56 Jahre alten Fichtenbestand gefällt hatte, demonstrierte der Förster die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Naturverjüngung. Nach dem Sturm hatte man die Fläche von einem Harvester bereinigen lassen, und in der so entstandenen Lichtung zeigen sich inzwischen zahlreiche Nachkommen eines in der Nähe stehenden Bergahorns.
„Es ist auch möglich, dass noch andere Samen im Boden schlummern und durch das Licht zum Leben erweckt werden“, bemerkte Brommenschenkel. Man hoffe nun, dass die Windwurffläche durch diesen natürlichen Nachwuchs aufgeforstet werden kann. Ob dies gelingt oder ob man doch pflanzen müsse, das könne im übernächsten Jahr entschieden werden.
Während der Tour durch den Forst am Kirchberg begegneten die Ratsmitglieder weiteren durch Naturverjüngung aufgeforsteten Flächen. Darunter ein 118 Jahre alter Eichenbestand in dem sich aus Eicheln junge Eichenbäumchen entwickelt haben. Hier gelte es, durch vorsichtiges Steuern den Wuchs dieser Bäume zu unterstützen. Forstamtsleiter Martin Kaiser wies darauf hin, dass Waldbesitzer und Entscheidungsträger neben ihren wirtschaftlichen Interessen auch eine langfristige Perspektive im Blick behalten sollten.
Besonders die Eiche müsse über lange Zeit gehegt und vor Konkurrenten geschützt werden. Eine Buche in der unmittelbaren Nachbarschaft werde eine Eiche auf Dauer überwuchern, wenn der Mensch nicht eingreift. „Wenn wir solche Gelegenheit nicht nutzen, wird die Eiche irgendwann aus den hiesigen Wäldern verschwinden,“ sagte Kaiser.

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