Staatssekretär eröffnet Schau in Niederzissen
Staatssekretär eröffnet Schau in Niederzissen: Jüdisches Erbe erleben
In der ehemaligen Synagoge gibt es seit einigen Jahren ein Museum mit einer sehenswerten Dauerausstellung über die jüdische Gemeinde im Brohltal. Heute wird hier eine Wanderausstellung über 1700 Jahre Judentum in Deutschland eröffnet.
Hans-Willi Kempenich

Ein Dekret Kaiser Konstantins aus dem Jahr 321 ist die älteste erhaltene Urkunde, die die Existenz von Juden nördlich der Alpen belegt. Sie ist Orientierungspunkt für das bundesweite Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. In Rheinland-Pfalz beteiligen sich daran zahlreiche Initiativen mit Veranstaltungen, denn hier hat jüdisches Leben in zwei Jahrtausenden bleibende Spuren hinterlassen. Auch in Niederzissen.

Wie vielfältig jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz im Laufe der Geschichte war und heute wieder ist, vermittelt die Ausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben. Tradition und Identität der Juden in Rheinland-Pfalz“, die am heutigen Donnerstag um 19 Uhr im Beisein von Staatssekretär David Profit vom Kulturministerium in der ehemaligen Synagoge in Niederzissen eröffnet wird.

In der Schau werden auf 16 Thementafeln Schlaglichter auf die jüdische Geschichte in Rheinland-Pfalz geworfen und einzelne Persönlichkeiten, Bräuche und Bauten präsentiert. Besonders facettenreich ist das jüdische Erbe im Hochmittelalter, wie jüngst die Anerkennung der sogenannten „SchUM-Stätten“ in Speyer, Worms und Mainz mit dem Weltkulturerbetitel der Unesco unterstreicht. Als SchUM wird der Verbund bezeichnet, den die jüdischen Gemeinden im Mittelalter bildeten. Ergänzt wird die Ausstellung durch Filmdokumentationen von Andreas Berg und Adolf Winkler sowie durch Zeitzeugengespräche und eine virtuelle Rekonstruktion der 1938 zerstörten Synagoge in Simmern, was sich gut in die Dauerausstellung der ehemaligen Synagoge Niederzissen einfügt.

Die Schau ist ein Projekt des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz im Rahmen des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ in Kooperation mit dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit sowie dem Beauftragten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen der Ministerpräsidentin in Rheinland-Pfalz. Weitere Infos gibt es auf der Projektseite des Institutes für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz unter www.igl.uni-mainz.de.

Die Ausstellung ist vom 1. Oktober bis zum 1. November samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr und nach Terminvereinbarung unter Tel. 0172/974.4611oder per E-Mail an richardkeuler@web.deauch in der Woche zu besichtigen.

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