Fünf ehemalige katholische Pfarreien schließen sich zu einer zusammen - 6800 Gläubige
„St. Franziskus“ startet im Januar in Remagen
Die in der Nordwestecke des Jahres 356 n. Chr. bezeugten Römerkastells Rigumagus errichtete Kirche St. Peter und Paul ist eine der fünf Kirchen der neuen Pfarrgemeinde St. Franziskus. Sie darf als die älteste Kirche am Rhein zwischen Andernach und Bonn angesehen werden. Fotos: Jochen Tarrach
Jochen Tarrach

Remagen. Aus fünf mach eins, das ist zum 1. Januar 2025 die Devise der fünf katholischen Pfarreien im Bereich der Stadt Remagen. Die Pfarreien St. Peter und Paul in Remagen-Stadt, St. Laurentius in Oberwinter, St. Johannes-Nepomuk in Kripp, St. Gertrud in Oedingen sowie St. Remigius in Unkelbach schließen sich an diesem Tag zu der einen großen Pfarrei St. Franziskus zusammen. Aus dem bisherigen Kirchengemeindeverband wird damit nun eine einzige Pfarrgemeinde. Zusammenschließen werden sich auch die bisherigen fünf Pfarrgemeinderäte und in Zukunft in einem Pfarrgemeinderat St. Franziskus über das Leben innerhalb der Gemeinde befinden. Das alles beinhaltet der Beschluss der noch aktuellen fünf Pfarrgemeinderäte, die etwa 6800 Gläubige im Bereich Remagen vertreten.

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Das Bistum Trier hatte allgemein im Rahmen seiner Strukturreform den Zusammenschluss von Pfarrgemeinden im ganzen Bistum zwar erst bis zum Januar 2026 vorgesehen, aber die schon lange auf dem Tisch liegende Kooperation der Gemeinden soll nun in Remagen nicht länger nur eine Zukunftsaufgabe bleiben, denn sie wird nach Ansicht der in den Gremien Aktiven ein Stück mehr Bewegung in das kirchliche Leben bringen – und damit wollte man nun nicht mehr länger warten. Natürlich ist nach Aussage von Pastor Heiko Marquardsen, der 1987 in Trier geboren wurde und seit Dezember 2023 das pastorale Amt in Remagen ausfüllt, das alles nicht ohne Diskussionen vonstatten gegangen, denn damit wird immerhin ein über Jahrhunderte währendes Stück Kirchengeschichte beendet.

Nur noch ein Pfarrgemeinderat

Vorteil sei aber, dass es künftig nur noch einen Pfarrgemeinderat und nur noch einen Verwaltungsrat, der die Finanzen im Blick hat, geben wird. Die Kräfte können gebündelt werden. „Alle werden gleich viele Vertreter im Verwaltungsrat haben und das gleiche Mitspracherecht haben. Das alles erleichtert die Arbeit erheblich“, so Marquardsen.

„Wir diskutieren augenblicklich zu viel über Strukturen und Rahmenbedingungen, aber viel zu wenig über Inhalte“, findet Werner Jung, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates in Oberwinter. Das soll nun vorbei sein und deshalb stehe man dem Zusammenschluss positiv gegenüber. Natürlich werden die fünf ehemaligen Pfarrkirchen der neuen Pfarrei ihren historischen Namen behalten. Welche der genannten Gotteshäuser die Zentralkirche der Pfarrei St. Franziskus sein wird, steht noch nicht fest. Pastor Marquardsen wird gemeinsam mit Gemeindereferentin Anita Schneider hauptamtlich für die neue Gemeinde da sein. Die Pfarrei St. Franziskus wird in der übergeordneten Kirchenstruktur dem Pastoralen Raum Sinzig angeschlossen sein.

Dass der Heilige Franz von Assisi nun der neue Namenspatron der Pfarrgemeinde wird, hat seinen Grund. „Die Gegend hier ist seit Jahrhunderten durch die Franziskaner geprägt“, so Annette Hagemann, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates von St. Peter und Paul.

Glauben mehr als 149 Jahre gehütet

Mehr als 149 Jahre hüteten bis 2006 die Franziskanerinnen und Franziskaner auf dem Apollinarisberg die Grundsätze des Glaubens, das Gymnasium auf Nonnenwerth stand unter Leitung der Franziskanerinnen, und viele weitere Einrichtungen im Bereich tragen den Namen des Heiligen. So passe der neue Name der Pfarrei gut dazu.

Für den 12. Januar 2025 ist um 11 Uhr in St. Peter und Paul in Remagen der Startgottesdienst geplant. Anschließend soll im Gemeindehaus ein Eröffnungsempfang stattfinden, bei dem die neue Pfarrgemeinde auch gleich der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Die Gremien der neuen Pfarrei werden dann erst Ende 2025 gewählt, wenn sich gegenseitig alle besser kennengelernt haben.

Von Jochen Tarrach

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