Spessart. Schon zu der Zeit, als der jetzige VG-Bürgermeister Johannes Bell noch Ortschef in Spessart war, hatte die Gemeinde Spessart starkes Interesse an der Nutzung von Windkraft. Und diese will der Ortsbeirat nun offenbar weiter verfolgen.
Von unserem Mitarbeiter Hans-Josef Schneider
Erste Versuche, die Windkraft rund um Spessart zur Energiegewinnung zu nutzen, scheiterten in den 1990er-Jahren am Vorhandensein des Schwarzstorchs. Die Voraussetzungen für erneuerbare Energien verbesserten sich im Laufe der Zeit. Schon 2011 lagen Angebote zur Errichtung von Windkraftanlagen auf kommunaler Fläche vor. An der Kohlenstraße oberhalb von Hannebach sind die Windbedingungen nahezu ideal, dort wollte die Firma Juwi aus Wörrstadt ein Windrad mit einer Nabenhöhe von 143 Metern und einem Rotordurchmesser von 114 Metern im Gemeindewald installieren. Der damals abgeschlossene Vertrag hat bis heute Gültigkeit, und die Firma aus Rheinhessen will auch daran festhalten, wie Ortsbürgermeister Frank Klapperich in der jüngsten Ratssitzung berichtete.
„Vor einiger Zeit kam der Staatsforst auf einige Gemeinden im oberen Brohltal zu und präsentierte sein Vorhaben, entlang der Kohlenstraße Windkraftanlagen errichten zu lassen. Wir haben uns am Interessenbekundungsverfahren beteiligt, es haben sich fünf potenzielle Investoren gemeldet“, führte der Ortschef weiter aus. „Inzwischen haben der Staatsforst und die Gemeinden Heckenbach, Hohenleimbach, Kempenich und Spessart einen Solidarpakt verabschiedet. Drei Projektierer haben ihre Pläne offengelegt und sich den Fragen der Kommunen und des Forstes gestellt. Das alles wird jetzt ausgewertet, ehe weitere Entscheidungen getroffen werden.“
Auf Spessarter Gemeindegebiet käme derzeit nur eines der maximal elf Windräder infrage. Angesichts der Tatsache, dass der Staatsforst auf jeden Fall an den Plänen festhalten wird, sah Klapperich die Chance für die eigene Ortsgemeinde, sich an dem Projekt zu beteiligen. „Wasserkraft und Solarenergie scheiden für uns aus, daher ist die Windkraft für uns die einzige Möglichkeit, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.“
Wenn es um Kinderspielplätze geht, sind die Mandatsträger aus Spessart stets für notwendige Investitionen zu haben. Es sei nur daran erinnert, dass erst kürzlich im Ortsteil Spessart ein neuer Spielplatz errichtet wurde. Jetzt ging es um den in Hannebach, der sich neben dem ehemaligen Schulgebäude befindet. Das dortige Federtier wurde seinerzeit beanstandet und wird demnächst erneuert. Da gegenwärtig in der Nähe Bauarbeiten durchgeführt werden, machte Gemeindearbeiter Karl Bläser den Vorschlag, in diesem Zusammenhang etwas zur Aufwertung des Spielplatzes zu tun. Der Rat kam überein, dass entlang des Platzes ein Gehweg gepflastert wird, dass vorerst ein Zaun errichtet wird, der später vielleicht durch eine Hecke ergänzt wird. Beschlossen wurde indes, dass eine neue Sitzgruppe und ein weiteres Spielgerät angeschafft werden sollen. Einzelheiten soll der Bauausschuss bei einem Ortstermin festlegen.
„Glücklicherweise sind wir glimpflich davongekommen“, lautete das Fazit des Ortsbürgermeisters in der Nachbetrachtung zu den Starkregenereignissen in der jüngsten Vergangenheit. Dennoch sieht er Handlungsbedarf, vor allem im Bereich der Waldstraße und der Bockswiese. Dort sei bereits eine Renaturierung in Planung und die Sofortmaßnahmen hätten sich bereits ausgezahlt. „Wir werden uns aber Gedanken machen müssen, wie wir uns durch Rückhaltung, durch Ableiten und das Sauberhalten von Gräben und Bachläufen vor Schäden besser schützen können.“