Anlass für das gemeinsame Treffen in der Geschäftsstelle der Kreissparkasse war die Übergabe eines Spendenschecks in Höhe von 103.429,48 Euro, den die beiden Vorsitzenden des Vereins von Zimmermann entgegennehmen durften. Das Geld konnte im Zuge einer Spendenaktion gesammelt werden, die die Kreissparkasse zugunsten aller von der Flut betroffenen Weinerzeuger im Ahrtal initiiert hatte. Die Aktion wurde zudem im Oktober in das Rahmenprogramm der Preisverleihung „Ahrwein des Jahres 2021“ integriert, die als Online-Benefizveranstaltung durchgeführt wurde.
Die Winzer Peter Kriechel und Marc Adeneuer hatten den gemeinnützigen Verein kurz nach der Flutkatastrophe gegründet und ein entsprechendes Spendenkonto eingerichtet. „Solche Spenden- und Hilfsprojekte zeigen uns, dass die Menschen den Weinbau an der Ahr weiterhin unterstützen und beim Wiederaufbau helfen möchten. Im Namen aller Weinerzeuger möchten wir uns bei den Spendern und bei der Kreissparkasse für dieses große Engagement bedanken“, so Adeneuer aus.
Deutlich weniger erfreulich ist die derzeitige Lage hinsichtlich der Spendenverwendung für den vorgesehenen Zweck. Denn der Katastrophenerlass des Finanzministeriums Rheinland-Pfalz aus dem Juli verbietet es, gemeinnützigen und mildtätigen Körperschaften – und somit auch dem neu gegründeten Verein – Mittel an Unternehmer zuzuwenden. „Diese Einschränkung geht an der Realität vorbei. Viele Weinbauunternehmen im Ahrtal stehen derzeit vor dem Ruin. Die Spendengelder, die in den vergangenen Monaten für diese Unternehmer gesammelt wurden, sollten nun auch an die Betroffenen ausgezahlt werden können – so wie es auch in früheren Katastrophenfällen Verwaltungspraxis war“, erläutert Kriechel. Zusammen mit weiteren engagierten Organisationen, Vereinen und Verbänden in der Weinbranche, wie beispielsweise dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) und dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau, stehen die beiden Winzer seit Beginn der Flutkatastrophe im intensiven Austausch, um entsprechende Lösungen zu finden. red